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«Sauerstoff und der richtige Brennstoff – dann zündet es!»

«Sauerstoff und der richtige Brennstoff – dann zündet es!»

In der 11. Folge des «Seeblick Talks» geht der Triathlet Patrick Benz darauf ein, wie er sich auf den Ironman 70.3 in Rapperswil-Jona vorbereitet. Um seine Kraftwerke der Zellen maximal zu unterstützen, setzt er seit Anfang des Jahres auf eine personalisierte Mikronährstoffmischung nach dem HCK®-Baukastensystem. Damit deckt er seinen erhöhten Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

Schwimmen, Radfahren und Laufen: Triathlon zählt zu den anstrengendsten Ausdauersportarten mit dem höchsten Energieverbrauch. Mit einem wöchentlichen Trainingspensum von 12 bis 14 Stunden bereitet sich Patrick Benz aus Islikon (TG) auf den Ironman 70.3 in Rapperswil-Jona vor, der am Sonntag, 2. Juni 2019, stattfindet. Zu seinen umfangreichen und intensiven Trainingsmassnahmen zählt seit diesem Jahr auch die Versorgung mit einer HCK®-Mikronährstoffmischung, die exakt auf seinen persönlichen Bedarf abgestimmt ist. «Dieses massgeschneiderte Konzept halte ich für sehr wichtig, weil mit dem Baukastensystem z. B. die Über- und Unterdosierung von gewissen Substanzen ausgeschlossen werden können», sagt er im Gespräch mit Andreas Hefel (Präsident der SfGU). Bevor Patrick Benz seine erste HCK®-Mischung in den Händen hielt, standen verschiedene Messungen auf dem Programm – von einem funktionellen Mikronährstoffprofil bis hin zur Herzratenvariabilität. Begleitet wurde er dabei von dem Arzt Andreas Scheler.

Energiegewinnung in den Zellen
«Triathleten haben über viele, viele Stunden Höchstleistung zu erbringen – und das kann der Körper nur, wenn er seine Fette optimal verbrennt», erläutert der Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren (D). Was dabei zu tun ist, vergleicht er mit einem Motor: «Wenn wir genügend Sauerstoff und den richtigen Brennstoff haben, dann zündet es!» Deshalb richtet Scheler den Fokus stark auf die Mitochondrien: «Neben der optimalen Versorgung mit Sauerstoff kommt es darauf an, die Kraftwerke der Zellen mit Mikronährstoffen maximal zu unterstützen. » Dr. med. Padia Rasch (leitende Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren im Fachkurhaus Seeblick) weist dabei auch auf den Umgang mit freien Radikalen hin, die im Rahmen dieser Stoffwechselvorgänge entstehen: «Je nach Befund müssen wir dazu die antioxidative Kapazität durch die gezielte Gabe von Mikronährstoffen erhöhen – z. B. mit Magnesium, Kalium und L-Carnitin, aber auch mit L-Glutamin, Zink, Glutathion und Alpha-Liponsäure.»

Volle Leistung und optimale Regeneration
Für Patrick Benz bilden Training und Ernährung eine Einheit: «Fehlen in diesem Puzzle gewisse Teile, dann kann ich weder die volle Leistung abrufen, noch optimal regenerieren.» Deshalb empfiehlt er generell,

1. täglich ausreichend viel Wasser in guter Qualität zu trinken,
2. sich ausgewogen zu ernähren und
3. den persönlichen Bedarf an Mikronährstoffen zu messen und zu decken.

Den «Seeblick Talk» mit Patrick Benz finden Sie in der SALUSMED-Mediathek.

Text und Bild: Jürgen Kupferschmid

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Triathlon-WM: Patrick Benz mit der Schweizerfahne als Dritter durchs Ziel

Triathlon-WM: Patrick Benz mit der Schweizerfahne als Dritter durchs Ziel

Mit dem Vorsatz, die maximale Leistung abzurufen und optimal zu regenerieren, startete Patrick Benz in die Triathlonsaison 2019. Seiner akribischen Vorbereitung auf die Wettkämpfe folgte der Medaillenerfolg: Der 3. Platz bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Lausanne und ein weiterer 3. Platz beim Ironman 70.3 Italy krönten sein Sportjahr. Dabei hat er auch die personalisierte Versorgung mit Mikronährstoffen nach dem HCK®-Baukastensystem für sich entdeckt.

Nach einem sehr guten 4. Platz in seiner Alterskategorie beim Ironman 70.3 in Rapperswil-Jona setzte Triathlet Patrick Benz seine sportliche Erfolgsgeschichte 2019 fort: Dem 3. Platz bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Lausanne (Altersklasse der 25- bis 29-jährigen) folgte ein weiterer 3. Platz beim Ironman 70.3 Italy an der Küste der Emilia-Romagna – mit neuer persönlicher Bestzeit von 4 Stunden, 12 Minuten und 13 Sekunden. «Nach dem Ironman 70.3 Switzerland hatte ich ungefähr 8 Wochen Zeit, um mich auf die WM vorzubereiten. Da ich noch nie zuvor in so kurzen Abständen solch eine Abfolge von Wettkämpfen absolviert hatte, war ich gespannt, wie es läuft», blickt der 28-Jährige zurück. Wie bereits in den Monaten zuvor schenkte er neben den Trainingseinheiten auch einer möglichst optimalen Regeneration besondere Beachtung: «Dazu habe ich weiterhin morgens und abends die auf mich persönlich abgestimmte HCK®-Mischung eingenommen – das gibt mir einfach ein gutes Gefühl.»

«Wie ein Traum»
Nach 1,5 Kilometer Schwimmen unter welligen Bedingungen im Genfer See und 40 Kilometer Radfahren auf hügeligem Kurs lief Patrick Benz auf den verbleibenden 10 Kilometern einem sehr emotionalen Moment entgegen: «Bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Lausanne vor heimischem Publikum mit der Schweizerfahne als Dritter durchs Ziel zu kommen, hat sich wie ein Traum angefühlt – damit habe ich nicht gerechnet.» Neben dem Briten Oliver Crossley (1.) und dem Franzosen Theo Lachat (2.) stand bei der Siegerehrung somit auch der Thurgauer Triathlet auf dem Siegertreppchen. Mit seiner persönlichen Bestzeit auf der Olympische Distanz (2:03:44) – Schweizer Bestzeit insgesamt – sowie dem 9. Platz in der Gesamtrangliste krönte er einen Saisonverlauf, der insgesamt von hohen Leistungssteigerungen geprägt war.

Motiviert und mental gepusht
Diese Entwicklung setzte sich nur wenige Wochen später fort – beim Ironman 70.3 Italy. Im Gegensatz zu Lausanne, ging Patrick Benz dort unter erschwerten persönlichen Bedingungen an den Start: «Eine Woche vor dem Wettkampf hatte ich zunächst mit Kniebeschwerden zu kämpfen. Als das überstanden war, kündigte sich mit laufender Nase und Kratzen im Hals eine Erkältung an.» Doch er schaffte noch rechtzeitig die gesundheitliche Wende und liess sich von der «genialen Stimmung» am Strand von Cervia anstecken: «Damit stieg meine Motivation, ich pushte mich mental und war ready!» Neben dem 3. Platz in seiner Altersklasse und dem 6. Platz in der Gesamtrangliste sicherte sich der Triathlet auch das Ticket für die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft 2020, die erstmals in Neuseeland ausgetragen wird.

Text: Jürgen Kupferschmid Bild: zVg

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Mit HCK® und EPD® jederzeit «ready to go»

Mit HCK® und EPD® jederzeit «ready to go»

Die HCK®-Mikronährstoffmischungen und das EPD®-Ernährungsprogramm halten kritischen Vergleichen stand: Nach Selbstversuchen und der Arbeit mit Klienten ist Coach Tamara Burkhardt vom gesundheitlichen Nutzen dieser Tools überzeugt. Damit den Stoffwechsel zu optimieren bedeutet für die ambitionierte Sportlerin: dem Organismus einen Energieschub verleihen, sich fit und vital fühlen sowie in der Lebensmitte «voll im Saft» stehen.

Als ganzheitliche Ernährungs- und Gesundheitsberaterin beschäftigt sich Tamara Burkhardt seit Jahren intensiv mit Nahrungsergänzungsmitteln und Supplementen. Mit dem Bewusstsein, dass der persönliche Bedarf an Mikronährstoffen über die Ernährung nicht mehr voll gedeckt werden kann, sammelte sie 2019 erstmals Erfahrungen mit dem HCK®-Baukastensystem. Im Rahmen eines Sponsorings wurde ihr Erfolgsweg damit aktiv gefördert – die Vollblutsportlerin erbringt u. a. am erstklassigen Mountainbike-Etappenrennen Swiss Epic regelmässig Spitzenleistungen. Gut ein Jahr später ist HCK® zu einer festen Grösse in ihrem Leben geworden: «Ich nehme meine Mischung seither konstant ein und werde das auch in Zukunft tun.» Eine ganze Reihe positiver Erfahrungen hat bei ihr zu dem guten Gefühl geführt, HCK® «gewinnbringend für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit» einzusetzen. Die Nährstoffspeicher ihres Körpers spezifisch auffüllen zu können und nicht mehr «mit der Schrotflinte auf ein Ziel zu schiessen», sind für sie ausschlaggebende Argumente:

«Ich habe früher immer sehr viele verschiedene Vitalstoffpräparate geschluckt. Jetzt sind auf einem Löffel sämtliche Substanzen drin, die meinen individuellen Bedarf optimal decken – das ist für mich perfekt.»

Die Möglichkeiten, mit Hilfe eines umfassenden Fragebogens sowie mit verschiedenen Messverfahren personalisiert vorgehen zu können, machen HCK® für Tamara Burkhardt einzigartig. Dies trifft auch auf die «signifikanten Verbesserungen» ihrer Werte zu, die im Rahmen der Kontrollmessungen festgestellt wurden. «Ich bin mit Vitalstoffen jetzt nachweislich sehr gut versorgt und konnte auch die toxischen Belastungen reduzieren.»

Standardpräparate im Vergleich
Dass diese positiven Effekte nicht pauschal zu verallgemeinern sind, bestätigen ihre früheren Experimente mit konventionellen Produkten: «Bei manchen Standardpräparaten hat sich wirklich rein gar nichts verändert, z. T. wurden die Werte sogar noch schlechter.» Die Wirksamkeit ihrer personalisierten Mikronährstoffmischung war für die 40-Jährige nicht nur mess-, sondern auch spürbar: «Mit der Zeit habe ich bemerkt, dass ich mehr Leistung bringen konnte und besser regenerierte, selbst in harten Trainingsphasen sowie unter der grossen Belastung von fünf Renntagen am Swiss Epic.» Aufgrund dieser positiven Erfahrungen hielt HCK® auch Einzug in ihrer Praxis in Landquart (GR) – z. B. bei Klienten, die ihr Gewicht reduzieren wollen oder bei Sportlern, die ihr Potenzial weiter ausschöpfen möchten. «Das Schöne daran ist, dass ich Rezepturen selbst erstellen kann – nicht nur aufgrund der gemessenen Werte, sondern auch unter Berücksichtigung der persönlichen Ziele. Bei den einem machen dann solche Substanzen den Unterschied, die den Fettstoffwechsel ankurbeln. Bei den anderen sind es Granulate, die auf natürliche Weise die Leistung steigern», erläutert Tamara Burkhardt. Dabei konnte sie feststellen, dass die Werte sich auch bei ihren Klienten «zum Teil extrem verbessert haben». So ist HCK® für die Ernährungs- und Gesundheitsberaterin nicht nur «das erste Produkt, das laufend angepasst werden kann», sondern auch «das erste, das nachweislich funktioniert». Darüber seien sie und ihre Klienten «sehr happy».

Den Organismus entlasten
Durch die Auseinandersetzung mit dem HCK®-Baukastensystem ist die Bündnerin zusätzlich auf das EPD®-Ernährungsprogramm gestossen, das sie ebenfalls einem Test unterzog – zunächst mit Klienten, die gezielt abnehmen wollten. Die ersten Erfahrungen motivierten sie, mit dieser Stoffwechselkur weiterzuarbeiten: «Obwohl man stündlich eine Mahlzeit zu sich nimmt, ist die Anwendung im Alltag sehr einfach und wirksam: Ohne zu hungern, konnten alle Klienten ihr Gewicht reduzieren.» Dennoch zog sie EPD® für sich selbst zunächst noch nicht in Erwägung: «Ich treibe sehr viel Sport, habe einen grossen Appetit und esse üppige Portionen. Deshalb hatte ich anfangs das Gefühl, dass dieses Ernährungsprogramm für mich eher nicht infrage kommt.» In der wettkampffreien Corona-Zeit nutzte sie schliesslich die Gelegenheit, diese Annahme für sich zu überprüfen. Wie bereits die HCK®-Anwendung, so war auch EPD® für sie mit mehreren Aha-Erlebnissen verbunden – u. a. was die Flexibilität anbelangt:

«Ich habe die Mahlzeiten voll auf meine persönlichen Bedürfnisse angepasst.»

«In manchen Trainingsphasen habe ich ganz normal gegessen, in anderen habe ich die EPD®-Mahlzeiten nur durch eine reguläre Abendmahlzeit ergänzt. Und es gab auch solche Tage, an denen ich ausschliesslich EPD® gemacht habe.» Die Effekte, die sich dabei einstellten, überzeugten die Ernährungsberaterin auf ganzer Linie: «In Kombination mit HCK® hat diese Stoffwechselkur bei mir einen Knopf gelöst und mir einen richtigen Energieschub verliehen. Ich fühle mich dadurch total fit und stehe mit meinen 40 Jahren voll im Saft.» Messbar dazu beigetragen hat u. a. der Abbau von Depotfett, was sich positiv auf ihre Leistung pro Kilogramm Körpergewicht auswirkte. Darüber hinaus habe der konstante Blutzuckerspiegel zu einem sinkenden Ruhepuls beigetragen: «Meine Herzratenvariabilität verbesserte sich und mein gesamter Organismus wurde dadurch entlastet.» Die exakt bilanzierten Mahlzeiten des EPD®- Ernährungsprogramms machten sich im Alltag der Sportlerin auch als Trainingsvorteile bemerkbar: «Früher hat mich das gesunde, aber reichhaltige Mittagessen oft müde gemacht, was meine sportlichen Aktivitäten vorübergehend einschränkte. Mit den kleinen EPD®-Mahlzeiten habe ich jetzt stündlich etwas zum Knabbern, was mir auch gut schmeckt und kein Hungergefühl aufkommen lässt. Dadurch bin ich jederzeit ‹ready to go›, um Sport zu treiben.»

Weitere Informationen: bodyservice.ch
Text: Jürgen Kupferschmid Bild: zVg

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Die 10 Kernthesen der Referenten im Überblick

Die 10 Kernthesen der Referenten im Überblick

Prof. Dr. med. Klaus Kisters

Kernthese Nr. 1: 
Ein intakter Magnesiumhaushalt ist von grosser pathogenetischer Bedeutung für den Menschen. Zur Analytik eigenen sich intrazelluläre oder ionisierte Magnesiumkonzentrationsmessungen am besten.

Kernthese Nr. 2:
Die synergistische Wirkung von Vitamin D und Magnesium ist bei Herzkreislauferkrankungen und Osteoporose von zunehmendem Interesse.

Univ. Lekt. Prof. Dr. med. univ. Dr. med. dent. Irmgard Simma

Kernthese Nr. 3: 
Aus ganzheitlicher Sicht reicht es nicht aus, Symptome zu behandeln – ein Symptom ist als Pfad zu verstehen, der uns zu dem ursächlichen Defizit führen will.

Kernthese Nr. 4: 
In der Prävention und Therapie von funktionellen Störungen oder Krankheiten geht es darum, die Potenziale aller Teilsysteme zu aktivieren und die gesunden Wechselwirkungen sicherzustellen. Von ganz besonderer Bedeutung sind dabei das Kausystem und der Mundraum.

Dr. Diana Henz

Kernthese Nr. 5: 
Systematische Effekte von 5G-Strahlungsexposition auf das Gehirn können nachgewiesen werden.

Kernthese Nr. 6:
5G stellt eine besondere Herausforderung an einen ganzheitlichen Behandlungsansatz dar: Kombination aus EMS-Diagnostik und -Prävention, gezielter Mikronährstoffzufuhr und weiteren regenerativen Massnahmen (Colorbox12).

 

Knut Groth

Kernthese Nr. 7: 
Die Herzratenvariabilität zeigt: Wenn ein übergeordnetes System – das vegetative Nervensystem – untergeordnete Systeme steuert und reguliert, dann ist der Funktionszustand des übergeordneten Systems der wichtigste diagnostische Parameter.

Kernthese Nr. 8: 
95 Prozent aller chronischen Zivilisationserkrankungen sind stressbedingter Natur oder werden entscheidend davon beeinflusst.

Univ. Prof. Dr. Alexander G. Haslberger

Kernthese Nr. 9: 
Der menschliche Phänotypus und komplexe Erkrankungen können nur durch das Verständnis von Gen-Umwelt-Interaktionen und damit der Epigenetik sowie des Zusammenspiels von Mechanismen der Darmmikrobiota sowie des Hirn-, Immun- und endokrinen Systems (Achse) verstanden werden.

Kernthese Nr. 10:
Medizinische und ernährungsphysiologische oder diätetische Prävention und Intervention müssen personalisiert erfolgen. Diese Entwicklungen werden zu einer vorbeugenden und personalisierten Gesundheitsversorgung führen. Marker aus den Bereichen Genetik, Epigenetik, Mikrobiota, Genexpression und Metabolomik werden zur Beurteilung einer optimierten persönlichen Vorsorge und Intervention integriert. Medikamente, funktionelle Lebensmittel und Ernährung werden immer häufiger zur personalisierten Behandlung identifizierter pathogener molekularer Mechanismen eingesetzt werden.


Umwelt, Ernährung und Epigenetik in einer personalisierten Gesundheitsvorsorge

Umwelt, Ernährung und Epigenetik in einer personalisierten Gesundheitsvorsorge

Gesundheitserhaltung und Krankheitsvorbeugung sind zentrale Ziele für einen gesunden Lebensstil und eine gesunde Ernährung. Heutzutage haben die Idee des gesunden Alterns und die Versuche, die Lebenserwartung zu erhöhen, zu wissenschaftlich fundierten Innovationen wie Präzisionsmedizin und Präzisionsernährung geführt. Nach einem enorm verbesserten Verständnis des persönlichen genetischen Hintergrunds zeigt die schnelle Entwicklung der Epigenetik die persönliche Regulation der Genexpression und der DNA-Integrität durch Umweltfaktoren wie Stress oder Ernährung. Darüber hinaus zeigt auch die detaillierte Charakterisierung persönlicher Aspekte des menschlichen Mikrobioms die Notwendigkeit systemischer OMIC-Ansätze zur Definition von Pathologien und kohärenten Markern für diese. Die Bereiche Nutrigenetik und Nutriepigenetik analysieren Mechanismen und Marker in diesem Bereich.

Die Verwendung molekularer Marker ermöglicht den Nachweis laufender pathologischer Mechanismen und Interventionen bereits vor dem Auftreten von Symptomen. Genetische Dispositionen, Umwelteinflüsse wie ROS, oder Toxine wie Bisphenole, sozialer Stress und die Ernährung beeinflussen unsere epigenetische Steuerung der Genexpression und Stabilität der DNA. Sie können zu molekularen Mechanismen führen, welche alterungs-assoziierte komplexe Erkrankungen induzieren. Im Altern wurde gezeigt, dass Änderungen der DNA-Methylierungsmuster auftreten, was ein grundlegender Mechanismus sein könnte, der das Altern des Menschen antreibt. Epigenetische Biomarker des Alterns – auch als epigenetische Uhr bekannt – wurden unter Verwendung von DNA-Methylierungs-Messungen entwickelt. Sie bieten eine genaue Schätzung des Alters in einer Reihe von Geweben und in verschiedenen Lebensphasen. Dies hat auch die Identifizierung von Personen ermöglicht, die erhebliche Abweichungen von ihrem tatsächlichen chronologischen Alter aufweisen. Dieses «beschleunigte biologische Altern» wurde mit ungesundem Verhalten, Gebrechlichkeit, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Mortalitätsrisiko in Verbindung gebracht. Was also können wir gegen diese Gefahren für unser gesundes Altern tun? Die gute Nachricht ist, dass Kalorieneinschränkungen wie Fastenperioden oder intermittierendes Fasten vielen dieser gefährlichen Effekte entgegenwirkt. Dies beinhaltet insbesondere molekulare Wege wie die Aktivierung von Sirt-Proteinen, p53- und PGC1a. Und ich denke auch, dass eine Reihe von Polyphenolen ähnliche molekulare Wege aktivieren und die Kalorienrestriktion imitieren.

Der Vergleich der Auswirkungen von Kalorienrestriktion und Polyphenolen war das Ziel einer Studie unserer Gruppe. Sirt 1, 3, 6 und andere sind bekannt für ihre molekularen Wirkungen auf Mitochondrien, Elemente der circadianen Uhr, auf epigenetische Mechanismen, insbesondere Histone, und ihre Wirkungen gegen Entzündungen oder Seneszenz und helfen bei DNA-Reparaturmechanismen. Seit einigen Jahren ist die Idee der Senolyse, der Elimination seneszenter Zellen aus Geweben in aller Munde – ebenso wie die Namen von Arzneimitteln, aber auch pflanzlichen Inhaltsstoffen und funktionellen Lebensmitteln, welche Senolyse bewirken. Dies ist sicherlich von grossem gesundheitlichem und wirtschaftlichem Interesse. Wir untersuchten EGCG, Resveratrol Anthocyans, Spermidin, Phloretin, aber auch Butyrat und Beta- Hydroxybutyrat in einem Modell von Präadipozyten und Adipozyten und verglichen die Wirkung von Fasten und einem Sirt Produkt bei ProbandInnen. Die richtige Analyse von molekularen Mechanismen gewinnt somit rasch an Bedeutung. Die Betrachtung dieser Mechanismen auf unterschiedlichen OMICs-Ebenen ist enorm wichtig und sollte so mit Aspekten einer integrativen Gesundheitsversorgung zusammenwirken, um Selbstheilungsprozesse durch regulative und informative Prozesse beim Menschen zu stimulieren (Salutogenese).

Den Vortrag von Prof. Dr. Alexander G. Haslberger finden Sie in voller Länge in der SALUSMED®-Mediathek. 

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Univ. Prof. Dr. Alexander G. Haslberger
Professor an der Universität Wien, Department für Ernährungswissenschaften

Internet: www.my-personal.health

 

Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Die Epigenetik spielt bei der individuellen Gesundheitsprävention die entscheidende Rolle. Damit hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die vererbten Gene auf Umwelteinflüsse reagieren. D. h.: Die genetisch festgelegten Steuerungsprogramme können in unterschiedliche Richtungen aktiviert werden. So kann z. B. eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen diesen Programmen eine andere Zielrichtung geben, als Schadstoffbelastungen. Während die Gene stabil sind, werden sie unterschiedlich abgelesen. Das ist zu vergleichen mit einem musikalischen Werk, das in Noten geschrieben ist. Diese Notenschrift entspricht den Genen. Obwohl die Tonfolge festgelegt ist, kann das Stück von einem Orchester in völlig unterschiedlichen Varianten gespielt werden (vgl. Epigenetik). Als selbstregulierendes biologisches System ist der menschliche Organismus also nicht nur in Abhängigkeit von genetischen Faktoren zu sehen, sondern in der stetigen Wechselwirkung mit seiner Umwelt.»

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

Kernthese Nr. 9: 
Der menschliche Phänotypus und komplexe Erkrankungen können nur durch das Verständnis von Gen-Umwelt-Interaktionen und damit der Epigenetik sowie des Zusammenspiels von Mechanismen der Darmmikrobiota sowie des Hirn-, Immun- und endokrinen Systems (Achse) verstanden werden.

Kernthese Nr. 10: 
Medizinische und ernährungsphysiologische oder diätetische Prävention und Intervention müssen personalisiert erfolgen. Diese Entwicklungen werden zu einer vorbeugenden und personalisierten Gesundheitsversorgung führen. Marker aus den Bereichen Genetik, Epigenetik, Mikrobiota, Genexpression und Metabolomik werden zur Beurteilung einer optimierten persönlichen Vorsorge und Intervention integriert. Medikamente, funktionelle Lebensmittel und Ernährung werden immer häufiger zur personalisierten Behandlung identifizierter pathogener molekularer Mechanismen eingesetzt werden.


Funktionelle Gesundheitsprozesse einfach messen

Funktionelle Gesundheitsprozesse einfach messen

Unzählige Untersuchungen haben sich mit den Auswirkungen von Stress auf das Immunsystem befasst (Psychoneuroimmunologie, PMI): Wer dauerhaft gestresst ist, wird krank. Das menschliche Immunsystem kann Viren, Bakterien und Keime nicht mehr abwehren. So können z. B. Patienten mit atopischer Dermatitis mit einem Schub auf starken Stress reagieren. Nicht nur die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt. Durch chronischen Stress können sich auch Heilungsprozesse und Regenerationen hinauszögern. Mentale und emotionale Reaktionen auf unbewältigten Stress stellen ein höheres Risiko für Herz- und Krebserkrankungen dar, als z. B. Rauchen oder ungesunde Ernährung. Und durch internationale Studien wurde herausgefunden: Wer einen stressigen Job hat und gleichzeitig nur geringe Entscheidungsspielräume im Leben hat, für den ist das Risiko, an Diabetes mellitus Typ-2 zu erkranken erhöht – ganz gleich, welchen Lebensstil er pflegt. Vielfach ausser Acht gelassen wird der Zusammenhang zwischen Stress und der Belastung durch elektromagnetische Strahlung. Technisch erzeugter Elektrosmog ist nichts anderes als elektromagnetische Umweltverschmutzung, die weder sicht- noch hörbar ist. Doch meist treten Symptome erst dann auf, wenn mehrere Einflussfaktoren zusammenkommen. Dies können u. a. ein Mangel an Mikronährstoffen oder gesunden Fetten, hormonelle Störungen, Medikamente, starker Stress, oder z. B. ein gestörtes Immunsystem sein. Während bei akutem Stress nur die spezifische Abwehr des Immunsystems gedrosselt wird, leiden bei chronischem Stress sowohl die spezifische, als auch die unspezifische Immunabwehr. Es teilen sich also nicht nur die spezifischen Immunzellen langsamer, sondern auch die weissen Blutkörperchen, Fresszellen und NK-Zellen. Die Gesamtzahl der Immunzellen im Blut sinkt und ihre Aktivität nimmt ab. Das schwächt die Immunabwehr.

Den Vortrag von Knut Groth finden Sie in voller Länge in der SALUSMED®-Mediathek.

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Wissenschaftlich belegt sind die Zusammenhänge zwischen einem starken Immunsystem und einem Gleichgewicht im vegetativen Nervensystem. Als völlig autark arbeitende Instanz reguliert es nahezu alle lebensnotwendigen Prozesse im Körper. Eine optimale Immunabwehr kann nur dann aufgebaut werden, wenn das zentrale Nervensystem belastungs- und regulationsfähig ist. Dabei zeichnet sich ein gesunder Mensch mit einem intakten kardiovaskulären System durch eine hohe Herzratenvariabilität aus. Im Gegensatz dazu sind reduzierte HRV-Werte ein Indiz dafür, dass die Balance im vegetativen Nervensystem gestört ist – oftmals durch chronischen Stress, der wiederum die Abwehrkräfte beeinträchtigt. Gerade auch die Unterversorgung mit Mikronährstoffen führt zu erkennbaren Störungen des vegetativen Nervensystems. Um die Leistungsfähigkeit des Immunsystems zu testen, gibt es verschiedene Analyseverfahren. Die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) gibt eindeutige Hinweise darauf, ob das vegetative Nervensystem in Balance ist – eine wesentliche Voraussetzung für starke Abwehrkräfte. Aufgrund der Ergebnisse ist es auch möglich, die Qualität von funktionellen Gesundheitsprozessen zu bewerten und einzuschätzen, ob regulative Störungen vorliegen. Bereits vor mehr als 50 Jahren wurden im US-Raumfahrtprogramm – der Mercury-Missionen (1961 bis 1963) – ständig Atemfrequenz, Blutdruck, Herzfunktion und Körpertemperatur überwacht. Bis heute werden bei den Astronauten die elektrische Aktivität des Herzens (EKG und Herzratenvariabilität), Atemfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur, Strahlenbelastung sowie oxidativer Stress gemessen. Warum setzen wir nicht auch in der Medizin standardmässig auf solche Frühwarnparameter, um die Gesundheit zu stärken?

Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Als Screening-Methode eignet sich die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) hervorragend, um die Qualität von funktionellen Gesundheitsprozessen im Sinne eines «Vorfilters» zu bewerten. Auf diese Weise lassen sich funktionelle Störungen frühzeitig erkennen. Darauf aufbauend können mit weiteren Laboranalysen – z. B. Blutbild, Stuhl – konkrete Diagnosen erstellt werden. Diese Kombination unterschiedlicher Messverfahren eröffnet grosse Chancen auf dem Gebiet der individualisierten Mikronährstofftherapie. So gibt die HRV Aufschluss über die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems. Wird z. B. der Parasympathikus im Schlaf nicht aktiviert, deutet das auf einen Mangel an Vitamin D3, Magnesium, B-Vitaminen und Folsäure hin. Statt «mit der Schrotflinte zu schiessen», können aufgrund einer ersten Kursbestimmung bestimmte Substanzen quantitativ gemessen werden – sehr gezielt und effizient. Die SfGU unterstützt die Messung der Herzratenvariabilität, da es sich um eine wissenschaftlich abgesicherte Methode handelt, die auf dem Elektrokardiogramm (EKG) beruht. Sie ist seit Jahrzehnten erforscht und anerkannt, was u. a. an der fast unüberschaubaren Anzahl von Publikationen zum Ausdruck kommt.»

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

Knut Groth
Luft- und Raumfahrttechniker, Heilpraktiker, HRV-Coach

Kernthese Nr. 7: 
Die Herzratenvariabilität zeigt: Wenn ein übergeordnetes System – das vegetative Nervensystem – untergeordnete Systeme steuert und reguliert, dann ist der Funktionszustand des übergeordneten Systems der wichtigste diagnostische Parameter.

Kernthese Nr. 8: 
95 Prozent aller chronischen Zivilisationserkrankungen sind stressbedingter Natur oder werden entscheidend davon beeinflusst.


Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf die Gehirnaktivität: Erste Erkenntnisse zur 5G-Technologie

Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf die Gehirnaktivität: Erste Erkenntnisse zur 5G-Technologie

Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen systematische gesundheitsrelevante Effekte von elektromagnetischer Strahlung (EMS) auf den menschlichen Organismus. Unter anderem konnten Wirkungen von EMS auf die Gehirnaktivität, kognitive Leistungsfähigkeit, neurologische und psychiatrische Erkrankungen sowie Zusammenhänge mit weiteren Erkrankungsbildern aufgezeigt werden. Bei Einwirkung von EMS werden die natürlichen Frequenzmuster des Gehirns verändert. In der Regel kommt es zu einer Zunahme der hochfrequenten Anteile des EEG-Signals (Beta- und Gamma-Aktivität) mit einer zeitgleichen Reduktion der niederfrequenten Anteile (Theta- und Alpha-Aktivität). Diese Verschiebung in der natürlichen Frequenzaktivität kann auf längere Sicht verschiedene psychische und neurologische Erkrankungen begünstigen, bei denen mit einer Zunahme der hochfrequenten Anteile des EEG und Reduktion der niederfrequenten Anteile ebenfalls eine Veränderung der natürlichen Frequenzaktivität vorzufinden ist. Dazu zählen unter anderem die Depression, Burnout, ADHS, Schlafstörungen, Störungen der Gedächtnisbildung und die Konzentrationsfähigkeit. Des Weiteren mehren sich wissenschaftliche Studien, die aufzeigen, dass EMS als begünstigender Faktor bei Zivilisationskrankheiten zu werten ist, da Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, Veränderungen der Immunfunktionen (Tumorneigung, Allergien) und Schlafstörungen durch längerfristige Einwirkung von EMS verschlimmert werden können. Als wissenschaftliches Modell wurde im Vortrag die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse diskutiert. Dies erfolgt durch EMS-ausgelöste Stresssignale im Gehirn und wirkt auf eine Reihe von Stoffwechselkaskaden und Organsysteme.

Neben der aktuellen wissenschaftlichen Studienlage zur Wirkung von Smartphone, WLAN und weiteren EMS-Quellen im 4G-Bereich wurden erste Studienergebnisse zur Wirkung von 5G-Strahlungsexposition auf das Gehirn vorgestellt. Es wurden high-density EEG-Messungen durchgeführt, um die Wirkung von 5G-Strahlung auf das Gehirn zu untersuchen. Dies erfolgte unter realen Feldbedingungen an einem Standort in Deutschland, an dem 5G im Testbetrieb läuft. Die Probanden wurden während einer einstündigen Autofahrt getestet sowie beim Telefonieren mit einem 5G-fähigen Smartphone. Die Ergebnisse zeigen stärkere Stressaktivierungen im Neocortex unter 5G-Exposition als unter 4G-Exposition – sowohl während der Autofahrt, als auch während der 5G-Telefonate. Bei sensiblen Probanden wurde unter 5G-Exposition eine Aktivierung auch in den tieferliegenden Gehirnschichten (limbisches System) beobachtet sowie eine Verschlechterung des subjektiven Befindens (Kopf- und Magenschmerzen, Müdigkeit). Die vertieften EEG-Analysen zeigen auf, dass bei sensiblen Probanden in spezifischen Gehirnarealen durch stärkere Schwankungen in der elektromagnetischen Hochfrequenz (HF) und häufiger auftretende Peaks in der HF eine systematische wiederholte Reaktion des Gehirns auf diese HF-Schwankungen erfolgt. In weiteren experimentellen Versuchsbedingungen wurde die Wirksamkeit von 5G-Schutzmassnahmen getestet. Bei Anwendung der Gabriel-Technologie beim 5G-fähigen Smartphone und im Auto wurde eine Reduktion der Effekte der 5G-Exposition auf das Gehirn beobachtet. Diese ersten Studienergebnisse sind zur Publikation angenommen und werden in der internationalen Fachzeitschrift Psychophysiology veröffentlicht.

Den Vortrag von Dr. Diana Henz finden Sie in voller Länge in der SALUSMED®-Mediathek. 

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Dr. Diana Henz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Sportwissenschaft), Studium der Psychologie, Promotion im Fach Allgemeine und Experimentelle Psychologie

* Diana Henz, Wolfgang I. Schöllhorn, Burkhard Poeggeler (2019). Mobile Phone Chips Reduce Increases in EEG Brain Activity Induced by Mobile Phone-Emitted Electromagnetic FieldsFrontiers in Neuroscience, section Neuroenergetics, Nutrition and Brain Health. Vol. 12, Article No 190.

Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Seit mehr als 20 Jahren geht die SfGU der Frage nach, welchen Einfluss elektromagnetische Strahlung auf das Entstehen von oxidativem Stress hat. Im Fachkurhaus Seeblick konnten wir diese problematische Stoffwechsellage schon damals messen. Dabei gab es unverkennbare Indizien zwischen häufigem Telefonieren mit dem Handy und den Stresswerten, die im Blut festgestellt werden konnten. Dies wurde dann Anfang 2018 von neutraler Stelle offiziell bestätigt: Mit einer experimentellen Doppelblindstudie, die 2016/17 im Auftrag der SfGU an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erstellt wurde, konnte aufgezeigt werden, wie sich elektromagnetische Strahlung, die durch Mobilfunk erzeugt wird, auf die Gehirnaktivität auswirkt. Es sind Effekte festzustellen, die sonst nur nach starkem Stress zu erkennen sind. Nach einem lang andauernden objektiven Verfahren wurde diese Forschungsarbeit im April 2018 in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift* international publiziert. Bei 5G handelt es sich um eine Weiterentwicklung der vorangegangenen Mobilfunkgenerationen. Wie die ersten EEG-Messungen zeigen, wird das Gehirn durch 5G sehr wahrscheinlich noch stärker aktiviert, d.h. in Stress versetzt. Ohne Regeneration gerät es in die Erschöpfung. Deshalb gilt es, die Belastung durch eine wissenschaftlich anerkannte Entstörungs-Technologie (Gabriel-Chip) weitestgehend zu reduzieren und den Körper über personalisierte Mikronährstoffmischungen auch mit Antioxidantien optimal zu versorgen.» 

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

Kernthese Nr. 5: 
Systematische Effekte von 5G-Strahlungsexposition auf das Gehirn können nachgewiesen werden.

Kernthese Nr. 6: 
5G stellt eine besondere Herausforderung an einen ganzheitlichen Behandlungsansatz dar: Kombination aus EMS-Diagnostik und -Prävention, gezielter Mikronährstoffzufuhr und weiteren regenerativen Massnahmen (Colorbox12).


Die Bedeutung des Kausystems und des Mundraums für die Regulationsmedizin

Die Bedeutung des Kausystems und des Mundraums für die Regulationsmedizin

Es kommt nicht nur auf die Summe von äusseren Reizen und Stressoren an, die auf den Menschen einwirken. Entscheidend sind die Regulationsfähigkeiten des Körpers. Je besser sie funktionieren, desto mehr Möglichkeiten sind gegeben, Stress und Entspannung in harmonischer Balance zu halten. Gesundes Leben ist nur mit regulativen Optionen möglich! Als ein sich selbst regulierendes biologisches System verfügt der Mensch von Natur aus über unglaubliche Potenziale, von der Autoregulation über die Homöostase und Homöodynamik bis hin zum sog. «Inneren Arzt». Sie nutzen zu können ist die Voraussetzung, dass der Organismus sein Gleichgewicht selbst aufrechterhalten kann. Im Rahmen dynamisch ablaufender Gesundheitsprozesse ist es durch diese Ordnungssysteme möglich, die Ordnung immer wieder neu herzustellen, weil sie auf ein Funktionsoptimum ausgerichtet sind. Von ganz besonderer Bedeutung sind dabei das Kausystem und der Mundraum. Im Körper erfüllt der Mundraum unzählige lebenswichtige Funktionen: Neben der Kontaktaufnahme und dem Austausch zwischen Innen und Aussen zählt auch die Nahrungsaufnahme wesentlich dazu. Projektionszonen im Mundraum bestätigen den hohen Grad an regulativen Vernetzungen zu anderen Körperregionen, z.B.: Bisslage-Kiefergelenk, Halswirbelsäule, Wirbelsäule, Becken. 

Diese strukturellen Zusammenhänge finden ihre regulative Entsprechung in den retromolaren Räumen von Ober- und Unterkiefer hinter den Weisheitszähnen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sich immer wieder um den Mundraum zu kümmern – insbesondere auch bei Symptomen, die vordergründig gar nichts damit zu tun haben und nur im Sinne von Reflexgeschehen erklärt werden können. Über die Okklusion – d. h. den Kontakt zwischen den Zähnen des Oberkiefers und des Unterkiefers – erfüllt auch das Kausystem lebenswichtige Funktionen. Beispielsweise wurde es dazu erschaffen, um Stress kurzfristig durch das Zusammenbeissen der Zähne zu beantworten sowie Stresseinflüsse im Gesamtsystem adäquat zu beantworten und zu verarbeiten. Nächtliches Pressen und Knirschen der Zähne («Bruxismus») ist in der Regel ein Stressventil und somit eine Möglichkeit, Stress zu verarbeiten. Die Bisslage, der Kontakt der Zähne von Ober- und Unterkiefer, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, indem das gesamte Harmonisierungspotenzial genutzt wird. Je mehr Kapazitäten aktiviert und genützt werden, desto besser werden die Regulationssysteme gestärkt und die Wirkung der unterschiedlichsten Stressoren harmonisiert. Im Idealfall werden Dysfunktionen kompensiert und die Systeme wieder in ihre Ordnung zurückgeführt, sodass keine gesundheitlichen Schäden entstehen.

Den Vortrag von Prof. Dr. Dr. med. dent. Irmgard Simma finden Sie in voller Länge in der SALUSMED®-Mediathek. 

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Univ. Lekt. Prof. Dr. med. univ. Dr. med. dent. Irmgard Simma
Praxis für Ganzheitliche Zahnheilkunde und ganzheitliche Kieferorthopädie in Bregenz, Präsidentin der ÖGZMK Österreichische Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnheilkunde

Kernthese Nr. 3: 
Aus ganzheitlicher Sicht reicht es nicht aus, Symptome zu behandeln – ein Symptom ist als Pfad zu verstehen, der uns zu dem ursächlichen Defizit führen will.

Kernthese Nr. 4: 
In der Prävention und Therapie von funktionellen Störungen oder Krankheiten geht es darum, die Potenziale aller Teilsysteme zu aktivieren und die gesunden Wechselwirkungen sicherzustellen. Von ganz besonderer Bedeutung sind dabei das Kausystem und der Mundraum.

Das wichtigste Regulativ ist dabei die Verbindung zwischen der Atemfunktion und allen anderen Sinnesorganen und Körpersystemen – z. B. dem respiratorischen System, dem metabolischen System, dem strukturellen Fasziensystem oder der Muskulatur, dem Gefässsystem, dem autonomen und vegetativen Nervensystem, Herz-Kreislaufsystem, Gehirn, etc. Das ist ein Gesamtpotenzial, das dem Leben zur Verfügung steht, von der Geburt bis zum Tod! Nach diesem Verständnis ist ein Symptom als Pfad zu verstehen, der uns zu dem ursächlichen Defizit führen will. Jeder Arzt und Therapeut sollte deshalb sehen und verstehen lernen, dass der Mensch mit seiner Innen- und Aussenwelt systemisch, kybernetisch und biokybernetisch vernetzt ist. Aus ganzheitlicher Sicht reicht es also keineswegs aus, Symptome zu behandeln und den Patienten von einem «Teilbereich-Spezialisten» zum nächsten zu delegieren. Vielmehr geht es ausdrücklich darum, ein Symptom von Anfang an ursächlich in den Kontext des Gesamtsystems einzuordnen.

Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Interdisziplinäres Denken und Handeln sind angesagt. Um dies zu fördern, veranstaltet die SfGU u. a. den Internationalen Bodenseekongress. Bei der 15. Auflage kamen wieder fünf Referentinnen und Referenten aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Fachgebieten zusammen. Bei Fachtagungen ist es nicht die Regel, dass sie sich in solch einem Rahmen treffen und bereichsübergreifend austauschen. Meistens sind die Spezialisten unter sich – Zahnärzte, Mikrobiologen, die Vertreter der Orthomolekularen Medizin und die Experten, die sich mit elektromagnetischer Strahlung beschäftigen. Aus Sicht der Regulationsmedizin ist es Sinn der Sache, die Gemeinsamkeiten herauszufinden. Wir alle verfolgen das gleiche Ziel, nämlich die Gesundheit zu stärken. Viele Disziplinen tragen mit ihrer hohen fachlichen Expertise dazu bei und müssen deshalb lernen, sich als Netzwerke zu verstehen. Deshalb pflegen wir den Austausch und die Diskussionen am Internationalen Bodenseekongress. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass interdisziplinäres Denken und Handeln positive Konsequenzen hat – für den einzelnen Menschen und das Gesundheitswesen an sich. In diesem Zusammenhang verfolgt die SfGU auch das Ziel, verstärkt auf die Bedeutung des Kausystems und des Mundraums einzugehen. Das sind hochrelevante Aspekte, die noch viel zu wenig Beachtung finden, z. B. dass nächtliches Zähneknirschen ein Teil des Stressregulation ist.»

Andreas Hefel, Präsident der SfGU


Magnesium-Update 2020

Magnesium-Update 2020

Die Bedeutung eines intakten Magnesiumhaushaltes bei kardiovaskulärer Funktion hat in letzter Zeit in der Inneren Medizin zugenommen.1, 2 Klinisch tritt ein Magnesiummangel häufig auf, eine Magnesiumintoxikation ist eher selten. Hierbei sind besonders die arterielle Hypertonie und auch der Diabetes mellitus zu nennen. Eine wichtige Essenz ist, dass man Serum/ Plasma-Magnesiumspiegel bei Diabetes mellitus mindestens bei 0,8 mmol/l halten sollte, besser bei 0,85 mmol/l. Ebenso neu ist, dass man die Substitution diesbezüglich wesentlich höher wählt als früher und hier zwischen 300 und 500 mg Magnesium pro Tag therapiert, im Einzelfall auch höher. Das Hochhalten der Magnesiumspiegel ist von massgeblicher Bedeutung zur Verbesserung des Glukosestoffwechsels und zur besseren Einstellung des Blutzuckers. Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass für Patienten mit einem intakten Magnesiumhaushalt die Spätkomplikationen bei Diabetes mellitus deutlich geringer ausfallen, hier insbesondere Polyneuropathie, Myopathie und auch diabetische Retinopathie. Bezüglich des hohen Blutdrucks findet die Magnesiummangeltheorie in den letzten Jahren zunehmende Beachtung. Hier sind vereinzelt Studien zitiert, wodurch eine alleinige Magnesiumgabe Blutdrucksenkungen um 10 mmHg sowohl im systolischen als auch diastolischen Bereich erzielt worden sind. Die meisten dieser Studien sind jedoch in einer Dosierung von 100 bis 300 mg Magnesium täglich angelegt gewesen. Nach neueren Erkenntnissen ist besonders für Magnesiummangelpatienten die Substitution mit höheren Dosen erforderlich. Die heterogene Gruppe der essentiellen Hypertoniker bedarf daher unserer Meinung nach auch eines Magnesiumscreenings.

 

Prof. Dr. med. Klaus Kisters
Chefarzt an der Medizinischen Klinik I am St. Anna-Hospital Herne, seit 2001 Professor an der Westfälische Wilhelms- Universität Münster (WWU)

Die Bedeutung der Anwendung von Magnesium in transdermaler Form hat in den letzten Jahren zu kontroversen Diskussionen bezüglich der Applikation und des damit verbundenen Therapieerfolges geführt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Gabe von transdermalem Magnesium zusammengefasst nicht empfohlen werden. Ein weiterer Aspekt bei der Analytik von Magnesiumkonzentrationsmessungen im Blut stellt die Bedeutung von ionisiertem Magnesium dar. Hierbei kann man mit neuen Messmethoden in den letzten Jahren das eigentlich aktive Magnesium messen. Nach aktuellen Untersuchungen besteht keine Korrelation zwischen Serum und ionisierten Magnesiumkonzentrationen im Blut.3, 4 Bei älteren Hypertonikern fand sich bei ca. 25 % ein Mangel an ionisiertem Magnesium, wohingegen die Serummagnesiumspiegel nur bei ca. 10 % der geriatrischen Patienten erniedrigt gemessen wurde ohne Korrelation zum ionisierten Magnesium gehalt. Dies bedeutet, dass normale Serummagnesiumspiegel einen scheinbar intakten Magnesiumhaushalt widerspiegeln, in Wirklichkeit liegt aber ein teilweise beträchtlicher Magnesiummangel vor. Dies erklärt auch die gute Wirksamkeit einer Magnesiumtherapie trotz scheinbar normaler Serummagnesiumspiegel. In neueren Studien weisen Autoren deshalb darauf hin, dass die Messung intrazellulärer oder ionisierter Magnesiumkonzentrationen hier deutlich genauer ist zur Beurteilung eines Magnesiummangels. In letzter Zeit mehren sich Hinweise, dass die Kombination von Magnesium und Vitamin D aufgrund der sich gegenseitig verstärkenden positiven Wechselwirkung sich besonders günstig auf diese Progressionsfaktoren und auch auf den Knochenstoffwechsel auswirkt. Hiervon profitieren Patienten mit Herzkreislauferkrankungen und auch mit Osteoporose. Bei Patienten mit Morbus Parkinson oder aber auch mit einer Demenz deuten erste Studien auf eine Bedeutung eines Magnesiummangels hin.

Den Vortrag von Prof. Dr. med. Klaus Kisters finden Sie in voller Länge in der SALUSMED®-Mediathek. 

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Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Magnesiummangel ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet – ob Sportler oder Nicht-Sportler, ob Alt oder Jung. Das messen wir seit mehr als 25 Jahren im Rahmen unserer funktionellen Mikronährstoffprofile. Entscheidend ist, diesen Mineralstoff nicht aufgrund von Annahmen nach dem Giesskannenprinzip zu substituieren. Stattdessen gilt es, einen Mangel klinisch festzustellen, den individuellen Bedarf optimal zu decken und Kontrollmessungen durchzuführen. Von grosser Bedeutung ist auch die Resorption von Magnesium. Es müssen Präparate verabreicht werden, die vom Körper wirklich aufgenommen werden können. Bei der Galenik ist darauf zu achten, dass gewisse Verbindungen kontraproduktiv sein können, z. B. Magnesium mit bestimmten Calciumsalzen. Wie alle essentiellen Substanzen ist Magnesium als Schlüsselmineral an fast allen Stoffwechselvorgängen mitbeteiligt. Es genügt nicht, mit einer oder zwei dieser Substanzen zu arbeiten, dass die komplexen biochemischen Prozesse reibungslos funktionieren können. Magnesium muss deshalb immer als Bestandteil einer individualisierten Gesamtsupplementation betrachtet werden. Genauso wie die Wechselwirkung zwischen Magnesium und Vitamin D eine Rolle spielt, hängen noch weitere Substanzen damit zusammen, z.B. Kalium, Calcium und Natrium. Es kommt stets darauf an, Menschen auf einer breiten Basis mit Mikronährstoffen zu versorgen. Darauf aufbauend kann z. B. ein Magnesiummangel gezielt behoben werden.»

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

Kernthese Nr. 1: 
Ein intakter Magnesiumhaushalt ist von grosser pathogenetischer Bedeutung für den Menschen. Zur Analytik eignen sich intrazelluläre oder ionisierte Magnesiumkonzentrationsmessungen am besten.

Kernthese Nr. 2: 
Die synergistische Wirkung von Vitamin D und Magnesium ist bei Herzkreislauferkrankungen und Osteoporose von zunehmendem Interesse.

Literatur
1 U. Gröber, J. Schmidt, K. Kisters: Magnesium in Prevention and Therapy. Nutrients 7 (9): 8199-226 (2015).

2 K. Kisters, U. Gröber: Der Magnesiumhaushalt – Update 2019. Zs. f. Orthomol. Med. 17: 34-39 (2019).


3 K. Kisters, U. Gröber, B. Gremmler, J. Sprenger, F. Wroblewski, A. Deutsch, L. Kisters, T. Westhoff, M. Kolisek: Ionized magnesium defi ciency in elderly hypertensive patients – a pilot study. Nutr. Food Sci. Res. 3(2): 129-134 (2020).


4 K. Kisters, F. Wroblewski, A. Deutsch, L. Kisters, U. Gröber, T. Westhoff: Importance of lowered ionized magnesium


„Setzen wir Zeichen für die Gesundheitsmedizin der Zukunft!“

«Setzen wir Zeichen für die Gesundheitsmedizin der Zukunft!» 

Flammende Appelle für die Gesundheit gingen vom 15. Internationalen Bodenseekongress für Regulations- und Moderne Orthomolekulare Medizin aus. Angesehene Forschende und Praktizierende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen plädierten dafür, den Menschen als selbstregulierendes biologisches System zu sehen. Mit diesem Verständnis lassen sich Gesundheitsprozesse individuell gestalten und die Anzahl der gesunden Lebensjahre erhöhen.

Mit überzeugenden Plädoyers für die Gesundheit setzte der 15. Internationale Bodenseekongress für Regulations- und Moderne Orthomolekulare Medizin starke inhaltliche Akzente: Unter dem Eindruck von Corona dominierten dabei die präventiven Potentiale für selbstbestimmte, individuelle Gesundheitslösungen. Andreas Hefel (Präsident der Stiftung für Gesundheit und Umwelt, SfGU) eröffnete die Jahrestagung mit einem eindringlichen Appell: «Wenn wir die Menschen gesund erhalten wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass der gesamte Organismus dauerhaft optimal funktioniert!» Dass dies einem besonders grossen Bedürfnis entspricht, zeigt z. B. der Blick in die Praxis des Fachkurhauses Seeblick: «Das Bewusstsein der Gäste hat sich in diesem Jahr stark weiterentwickelt – mehr denn je wollen sie ihre Gesundheit mit qualitativen Methoden gezielt stärken.» Dabei steht im Zentrum, sogenannte «chronische Vorerkrankungen» mit innovativen Konzepten der Regulationsmedizin zu vermeiden oder ursächlich zu behandeln. Dazu vermittelten die Fachvorträge ein gutes Gefühl, nachdem Hefel das gemeinsame Grundverständnis verdeutlichte: «Der Mensch ist ein selbstregulierendes biologisches System, das ohne massive Eingriffe in den Körper zur Selbstregulation fähig ist. Nutzen wir diese Riesenchance, setzen wir Zeichen und schlagen wir für die Gesundheitsmedizin der Zukunft einen zielführenden Kurs ein!»

Prof. Dr. med. Klaus Kisters
Chefarzt an der Medizinischen Klinik I am St. Anna-Hospital Herne, seit 2001 Professor an der Westfälische Wilhelms- Universität Münster (WWU)

Magnesium und Vitamin D
Am Beispiel des Mineralstoffs Magnesium schärfte Prof. Dr. med. Klaus Kisters (Vizepräsident der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e.V.) den Blick für das «grosse Ganze», das nur mit einem guten Ernährungsstatus funktioniere. Dabei ging er auf Herausforderungen ein, die nicht nur mit der heutigen Kost in Verbindung stehen: «Ob Erdbeeren, Broccoli oder Tomaten – über die Ernährung nehmen wir immer weniger Magnesium zu uns, was durch gutes Wasser zum Teil ausgeglichen werden kann.» Verschärfend wirkt sich dagegen die Einnahme von Medikamenten aus, was insbesondere bei über 65-Jährigen weit verbreitet ist. Laut Barmer-Arzneimittelreport erhielt jeder Vierte im Jahr 2016 fünf oder mehr Arzneimittel. «Viele Präparate können einen Magnesium-Mangel induzieren, der z. B. bei Hypertonie eine ganz grosse Rolle spielt», so Kisters. Dabei wies er auf einen wesentlichen Aspekt hin, der seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnt: «Insbesondere in Zeiten wie diesen ist die Wechselwirkung zwischen Magnesium und Vitamin D von grosser Bedeutung. Ist der Bedarf an Vitamin D nicht gedeckt, kann der Darm auch nicht genügend Magnesium aufnehmen.» Umgekehrt führe eine Unterversorgung mit Magnesium zu Störungen im Vitamin-D-Stoffwechsel. Deshalb gilt es ihm zufolge, stets beide Substanzen gleichermassen im Blick zu haben – auch bei der Zufuhr von Mikronährstoffen: «Es bringt nichts, mit nur einem Mikronährstoff, mit nur einem Spurenelement oder nur einem Elektrolyt zu substituieren, wenn der tatsächliche Bedarf darüber liegt. Dann funktioniert das System auch nicht richtig.»

Univ. Lekt. Prof. Dr. med. univ. Dr. med. dent. Irmgard Simma
ÖGZMK Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnheilkunde

Funktionsoptimum aktivieren
Mit dem «grossen Ganzen» beschäftigte sich auch Univ. Lekt. Prof. DDr. med. Irmgard Simma (Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK): «Es ist faszinierend, was alles erreicht werden kann, wenn ein Symptom als Wegweiser verstanden wird, der uns zu dem ursprünglichen Defizit und eventuellem Trauma führen will. So stehen die Zähne in Wechselbeziehung zum gesamten Körper und viele körperliche Beschwerden hängen mit Fehlfunktionen im Kausystem zusammen. Besonders bei Kindern lohnt ein ganzheitlicher Blick: Häufig stehen Zahnfehlstellungen, chronische Infekte, eine gestörte Sprachentwicklung oder Wirbelsäulefehlhaltungen bei den Kleinsten mit dem Mundraum in Verbindung. Wir sollten deshalb sehen und verstehen lernen, dass der Mensch mit seiner Innen- und Aussenwelt systemisch und biokybernetisch vernetzt ist.» Vor diesem Hintergrund ging sie auch auf den Gesundheitsbegriff ein, der von den Regulations-, Kompensations- und Anpassungsfähigkeiten der Ordnungssysteme geprägt ist: «Gesundheit bedeutet, dass diese Systeme immer wieder eingreifen können, um das vorhandene Funktionsoptimum zu aktivieren. Die Dynamik des Lebendigen bietet ein weites Spektrum!» Dies veranschaulichte die Referentin am Beispiel der optimalen Stressverarbeitung in Kausystem: «Es kommt nicht nur auf die Summe von äusseren Reizen und Stressoren an, die auf den Menschen einwirken. Entscheidend sind die diversen Regulationsfähigkeiten des Körpers. Je besser sie interagieren, desto vielfältiger sind Potenziale, Stress, Leistungsfähigkeit, Freude und Entspannung in harmonischer Balance zu halten und dabei spielen die Bisslage und alle Ausdrucksmöglichkeiten des Mundes, die Mundgesundheit, eine zentrale Rolle für die Salutogenese.»

Zunehmende Belastung durch Stress
Darauf baute der Vortrag von Dr. Diana Henz auf, die an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Wirkung elektromagnetischer Felder auf die Gehirn-, Herz- und muskuläre Aktivität erforscht. Erstmals konnte in einer Pilotstudie unter ihrer Leitung nachgewiesen werden, wie sich die neue Mobilfunktechnik 5G auf Nutzer auswirken kann. Dazu wurden mit Hilfe eines mobilen «high-density Elektroenzephalogramms (EEG)» Messungen in einem 5G-Testfeld in Deutschland durchgeführt. Die elektromagnetische Strahlung im 5G-Bereich führte bei zwei elektrosensiblen Probanden zu systematischen Effekten auf die Gehirnaktivität – auch auf tieferliegende Gehirnregionen, wie das limbische System. «Wie schon bei 3G und 4G, kam es bei 5G ebenfalls zu einer Erhöhung in den höherfrequenten Anteilen des EEG – im Beta- und Gamma-Frequenzband – sowie zu einer Reduktion der niederfrequenten Anteile, also der Theta- und Alpha-Aktivität.» Vor allem bei langfristiger Strahlungsexposition sei z. B. mit Dysbalancen im Neurotransmitterhaushalt des Gehirns zu rechnen. Die Kognitions- und Neurowissenschaftlerin sprach sich am Internationalen Bodenseekongress für einen multifaktoriellen Ansatz aus, um diesen Herausforderungen in Prävention und Therapie zu begegnen: «Ist das Gehirn permanent einem Stressor ausgesetzt, sollte zunächst dieser Einfluss reduziert werden.» Dazu haben die Messungen gezeigt, dass sich die Effekte bei Anwendung der Gabriel-Technologie (Gabriel-Chip 5G) «massgeblich reduzieren lassen». Neben dem wirksamen Schutz mit einer Entstörungs-Technologie sprach sich die Referentin für begleitende Mikronährstofftherapien aus sowie für regenerative Methoden, die die Gehirnaktivität wieder in ein natürliches Gleichgewicht bringen (frequenzbasierte Therapieansätze).

Dr. Diana Henz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Sportwissenschaft)

Einen Film über den 15. Internationalen Bodenseekongress finden Sie in der SALUSMED®-Mediathek. 

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Knut Groth
Luft- und Raumfahrttechniker

Analyseverfahren kombinieren
Wie in solch einem ganzheitlichen Prozess die Regulationsfähigkeit des Organismus dokumentiert werden kann, erläuterte der Luft- und Raumfahrttechniker Knut Groth. Dabei bekräftigte er, was an der SfGU-Jahrestagung 2020 mehrfach zum Ausdruck kam: «Es ist wichtig zu verstehen, wie das System Mensch funktioniert.» Während z. B. mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) sowie mit klassischen Labormessungen jeweils nur «Teile der Lenkung» zu erkennen seien, liege der Schlüssel für das «grosse Ganze» in der Kombination mehrerer Analyseverfahren. Gestern wie heute nutzten Raumfahrtprogramme diese Grundlagen, um die Gesundheit der Astronauten im All zu überwachen: Atemfrequenz, Blutdruck, Herzfunktion, Körpertemperatur, oxidativer Stress sowie die Strahlenbelastung. Groth machte sich dafür stark, auch in der Medizin auf solche Frühwarnparameter standardmässig zu setzen. Was die Regulations-, Kompensations- und Anpassungsfähigkeiten der Ordnungssysteme anbelangt, ging er auf die Schlüsselrolle des vegetativen Nervensystems ein: «In unserem perfekten Körpernetzwerk passt es sämtliche Reaktionen laufend den neuen Situationen an.» So sei die Herzratenvariabilität (HRV) zu einem der wichtigsten Analyseverfahren geworden, um sämtliche Vorgänge im Körper zu dokumentieren – die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus und damit die meisten Regulationsprozesse bis hin zur Aktivität des Immunsystems.

Salutogenese als Ziel
Welch grossen Einfluss Umwelt und Ernährung auf die Steuerungsmechanismen des menschlichen Körpers haben, zeigte Univ. Prof. Dr. Alexander G. Haslberger (Department für Ernährungswissenschaften, Universität Wien) aus Sicht der Epigenetik auf: «Während die Genetik die Hardware unseres Computers ist, steuert die Epigenetik die Software. Wieviel wird wann und in welcher Intensität von einem Gen abgeschrieben?» Entscheidend seien dabei die Interaktionen zwischen den Genen und Einflüssen aus der Umwelt: «Dadurch lässt sich jeder einzelne Mechanismus beeinflussen.» So verändere Stress die Regulationsfunktionen ebenso wie falsche Ernährung. Für Haslberger ebnet die Epigenetik damit den Weg in eine personalisierte, präventive Gesundheitsvorsorge, die bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen interveniere. In diesem Zusammenhang stellte er grundsätzliche Fragen in den Raum: «Was sind unsere Ziele – wollen wir, dass Menschen künftig 150 oder 180 Jahre alt werden? Wollen wir bei einer Vielzahl von Menschen die Anzahl der gesunden Lebensjahre erhöhen? Wollen wir die komplexen altersassoziierten Erkrankungen in ihrem Auftreten nach hinten schieben?» Zum Abschluss des 15. Internationalen Bodenseekongresses plädierte der Wissenschaftler dafür, die Gesundheit als Massstab zu definieren: «Wir müssen weg von der Pathogenese, die pathologische Vorgänge analysiert. Die Salutogenese muss das Ziel sein!» Dabei rückte er eine personalisierte Gesundheitsvorsorge in den Mittelpunkt, die auf der Basis der Genetik, Epigenetik, Umwelt, Ernährung und Mikrobiota aufbaut.

Jürgen Kupferschmid, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der SfGU

Univ. Prof. Dr. Alexander G. Haslberger
Professor an der Universität Wien, Department für Ernährungswissenschaften