«Eine der mächtigsten Methoden der Selbsterfahrung»
Für Führungskräfte, die auf der Suche nach tiefgreifender Regeneration und innerer Neuausrichtung sind, wurde im Almdorf Seinerzeit das Phönix-Programm erschaffen: Während einer Woche in völliger Dunkelheit erlangen die Teilnehmer einen Zustand tiefer innerer Ruhe und kalibrieren ihren Organismus neu. Die gewollte Überproduktion des Neurotransmitters Melatonin spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Frau Rath, mit dem Phönix-Programm haben Sie im Almdorf Seinerzeit ein Angebot geschaffen, bei dem die Teilnehmenden eine Woche in völliger Dunkelheit verbringen. Was verbirgt sich dahinter?
Nina Rath: Der Rückzug in die Dunkelheit – eine der mächtigsten Methoden der Selbsterfahrung – ist ein Hinwegnehmen von allem, was auf den modernen Menschen einwirkt. Es ist eine Kombination aus digitalem und sozialem Fasten, d. h. abgeschirmt sein von allen Informationen und Reizen sowie ein Leben ohne soziale Interaktionen, die im Alltag einen Grossteil unserer Identität bestimmen. Wer bin ich in meiner Familie, im Freundeskreis, im Beruf? All diese Rollenmuster lösen sich auf. Was bleibt ist die Frage, wer man in seinem tiefsten Inneren ist. So wird der Aufenthalt in völliger Dunkelheit zu einem Spiegel und einer bewussten Begegnung mit sich selbst. Welchen Sinn ergibt mein momentanes Leben? Welche Aufgabe habe ich auf Erden? Was will ich bewirken? Will ich mich neu orientieren? Das sind grosse Themen, die die Teilnehmenden bewegen – insbesondere nach dieser Zeit der Selbstbeobachtung.Weiterlesen