«Gesundheit ist kein Selbstläufer»
Mehr Energie und Lebensfreude, weniger Gewicht sowie der vollständige Verzicht auf Cholesterinsenker – so lassen sich die Erfolge zusammenfassen, die Kai Seebacher 2014 mit einer Stoffwechseltherapie im «Seeblick» erzielen konnte. Um auch in stressigen Phasen in Balance zu bleiben, nutzt der Leiter Controlling eines weltweit tätigen Unternehmens seither Methoden der Regulationsmedizin für einen gelegentlichen «Reset».
* Kai Seebacher (56) lebt mit seiner Frau, seinem Sohn sowie Hund und Katze in einer Gemeinde am Ammersee in Oberbayern. Der Diplom-Kaufmann arbeitet als Leiter Controlling in einer Wirtschaftskanzlei mit 1200 Mitarbeitenden an 17 Standorten weltweit.
Wenn ich spüre, dass es wieder an der Zeit ist, dann entscheide ich mich situativ für eine Woche im «Seeblick». Auf Empfehlung einer Bekannten bin ich Anfang 2014 erstmals hierhergekommen. Damals hätte ich bei meiner Ankunft nie damit gerechnet, dass die Effekte auf meine Gesundheit und auf meine Lebensqualität so positiv sein sollten. Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr erschöpft, stark übergewichtig und meine früheren Hobbys bereiteten mir kaum mehr Spass. Hinzu kam: Ich hatte Ablagerungen an den Gefässwänden der Halsschlagader, sog. «weiche Plaque». Auf ärztliche Anordnung nahm ich deshalb jahrelang täglich Statine (Cholesterinsenker) ein, ohne dass sich dadurch etwas zum Positiven veränderte. Die Behandlungserfolge, die sich durch die Stoffwechseltherapie bei mir einstellten, waren für mich so überzeugend, dass ich mich 2017 und Anfang 2019 erneut zu diesem «Reset» entschloss. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich nach meinem ersten «Seeblick»-Aufenthalt wieder zuhause am Ammersee war: Bei einer Tasse Kaffee im Garten hatte ich so eine Art Glücksempfinden – ich fühlte mich wieder so richtig gut. Und ich verspürte eine Lust auf Aktivitäten, wie ich das seit längerer Zeit schon nicht mehr kannte. Wieder voller Power, wollte ich mit meiner Familie und meinen Freunden etwas unternehmen, habe spontan meine Harley aus der Garage geholt und mich an der Gegend erfreut. Es war einfach alles wieder da! Ich hätte Bäume ausreissen können, sensationell! Bis zur nächsten Auszeit im Fachkurhaus konnte ich dieses Energielevel auch recht lange auf gutem Niveau halten.
Nach 6 Monaten frei von Plaque
Nicht nur das regelmässige Entgiften tut gut. Auch durch die Einnahme der auf mich persönlich abgestimmten HCK®-Mikronährstoffmischung wird im Alltag vieles leichter. Ausser HCK® gibt es für mich keine andere Erklärung dafür, dass ich die Statine nach einem halben Jahr komplett absetzen konnte – bereits nach drei Monaten waren die Ablagerungen nur noch halb so dick und nach sechs Monaten waren die Gefässwände der Halsschlagader wieder komplett frei von Plaque. Bis heute. Mein Arzt hat dies bei der Kontrolluntersuchung zunächst für fast unmöglich gehalten. Dass so etwas passiere, sei sehr selten, so seine schulmedizinische Beurteilung. Doch nach anfänglicher Skepsis war schliesslich auch er überzeugt von der Wirksamkeit der Stoffwechseltherapie im «Seeblick». Darüber hinaus hatte diese erste Intensiv-Kur(s) woche für mich noch einen weiteren positiven Effekt:
Innerhalb von drei Monaten konnte ich mein Gewicht u. a. mit dem EPD®-Ernährungsprogramm von 100 auf 87 Kilo reduzieren, ohne Jo-Jo-Effekt.
Motiviert, etwas für die Gesundheit zu tun
Im Umgang mit mir selbst bin ich insgesamt sehr viel achtsamer geworden – auch durch die Vorträge am Vormittag, die dafür sensibilisieren. Um die vielen Zusammenhänge von Gesundheit zu verstehen, habe ich sehr viel Hintergrundwissen und Erläuterungen mitbekommen. Als ich nachvollziehen konnte, wie gewisse biochemische Prozesse funktionieren, war ich auch motiviert, etwas dafür zu tun. Gesundheit ist kein Selbstläufer. Im Beruf habe ich eine 50-Stunden-Woche. Für das Pendeln zu meinem Arbeitsplatz kommen noch weitere 10 Stunden pro Woche hinzu. Dazu setze ich in meiner Freizeit einen Kontrapunkt, indem ich Zeit mit meiner Weissen Schäferhündin «Mary Poppins» verbringe. Sie ist für mich wichtig, als Energiespender und um in Bewegung zu kommen. Als Mitglied der «Rettungs- und Wassersuchhundestaffel 5-Seen-Land e. V.» habe ich für mich eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gefunden. «Mary Poppins» – eine Flächensuchhündin in Ausbildung – sucht in Wäldern und im unwegsamen Gelände selbständig nach vermissten Personen. Um das regelmässig mit ihr zu trainieren, bin ich viel in der Natur unterwegs. Das gibt mir Kraft und trägt dazu bei, mich zu regenerieren und die Balance zu halten.
Wettbewerb um die besten Köpfe
Im Arbeitsalltag ist spürbar, dass das Thema «Work-Life-Balance» immer stärker zum Tragen kommt – die Nachwuchskräfte fordern das ein. Unternehmen liefern sich einen zunehmend harten Wettbewerb um die besten Köpfe. Wer z. B. top-qualifizierte Absolventen für sein Unternehmen gewinnen will, der muss ihnen auch auf diesem Gebiet etwas bieten können. Sie machen ihren Entscheid nicht eindimensional nur von der Gehaltshöhe abhängig. Das Gesundheitsmanagement ist heute zwar in vielen Betrieben noch nicht im Fokus. Doch ich gehe davon aus, dass wirksame Konzepte zur Stressbewältigung künftig den Unterschied machen werden: Mit welchen Argumenten gewinne ich neue Fach- und Führungskräfte? Wie bilde ich sie intern aus? Und: Wie kann ich sie halten – gesund und fit? Auch in späteren Lebensphasen ist Stressbewältigung genauso Thema: Ich war zuletzt nicht nur im Beruf sehr gefordert, sondern durch die Pflegebedürftigkeit meiner Schwiegereltern auch privat stark beansprucht. Nachdem ich über mehrere Monate hinweg schlecht geschlafen hatte und sich wieder erste Anzeichen von Erschöpfung bemerkbar machten, habe ich die Reissleine gezogen.
Es war wieder Zeit für ein «Reset» im «Seeblick».
Dass Menschen für sich einen guten Umgang mit Stress finden wollen, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt. Ich habe bislang kaum jemanden kennengelernt, der nicht ganz genau zuhört, wenn ich von den Möglichkeiten der Stoffwechselmedizin erzähle. Sie kann mich immer wieder in die Lage versetzen, Herausforderungen hellwach und voller Energie zu bewältigen.
Text: Kai Seebacher* und Jürgen Kupferschmid Bild: zVg
Winterzeit, Gesundheitszeit!
Ein starkes Immunsystem verhindert, dass aus der Winterzeit zwangsläufig eine Erkältungszeit werden muss. Im Gespräch mit «Meine Gesundheit» gibt Apotheker Martin Heimen von der Schloss-Apotheke im Ärztehaus in Biedenkopf Tipps für eine robuste Gesundheit.
Herr Heimen, was deutet für Sie als Apotheker darauf hin, dass das Immunsystem eines Kunden aus der Balance geraten ist?
Martin Heimen: Das klassische Beispiel ist, dass ein Bronchitis-Patient mit einem Rezept für ein Antibiotikum zu uns kommt. Vielfach klagen diese Kunden, dass ihnen innerhalb von wenigen Wochen bereits zum zweiten Mal ein Antibiotikum ärztlich verordnet worden ist. Das ist für mich ein deutliches Indiz, dass das Immunsystem überfordert ist. Hinzu kommt: Die häufige Einnahme von Antibiotika stört die gesunde Keimbesiedelung des Darms – unserem wichtigsten Immunorgan. Dies führt dazu, dass wichtige Nährstoffe von ihm nur ungenügend aufgenommen und verstoffwechselt werden können.
Auf welche Ursachen ist das in der Regel zurückzuführen?
Martin Heimen: Wenn der individuelle Bedarf an Mikronährstoffen nicht gedeckt ist, dann funktioniert auch das Immunsystem nicht mehr optimal. Selbst wer annimmt, sich ausgewogen zu ernähren, weist häufig einen Mangel an Mikronährstoffen auf. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe sind in den Lebensmitteln von heute vielfach nicht mehr in ausreichender Menge enthalten – z. B. aufgrund einer frühen Ernte von unreifem Obst und Gemüse oder der oft langen Lagerung. Hinzu kommen die starken Umweltbelastungen, die von aussen auf den Körper einwirken und ein unachtsamer Umgang mit ihm – z. B. durch zu wenig Bewegung.
Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen ist für ein intaktes Immunsystem somit unerlässlich. Welche Vorgehensweise empfehlen Sie dabei Ihren Kunden?
Martin Heimen: Den persönlichen Bedarf an Mikronährstoffen können wir ganz einfach ermitteln, indem der Kunde einen dreiseitigen Fragebogen ausfüllt. Aufgrund seiner Antworten erstellt unser Computerprogramm dann einen Vorschlag für seine ganz persönliche Mikronährstoffmischung. Vitamin D und das Spurenelement Selen spielen für ein gut funktionierendes Immunsystem eine besonders grosse Rolle, weshalb wissenschaftlich gesicherte Blutspiegel unbedingt erreicht und gehalten werden sollten. Deshalb empfehlen wir, diese Werte über eine Blutanalyse zu bestimmen. Ebenso raten wir, auch die Darmgesundheit testen zu lassen – für eine gute Aufnahme der Mikronährstoffe ist das unverzichtbar.
Was ist das Besondere an den Mikronährstoffen, die Sie in Ihrer Apotheke anbieten?
Martin Heimen: Für die Mischungen setzen wir ein rein pflanzliches und hochquellfähiges Granulat ein, das hier in unserer Apotheke gemischt wird. Der Vorteil liegt nicht nur in der individuellen Dosierung, sondern auch in der natürlichen Aufnahme vom Darm ins Blut – vergleichbar mit Obst und Gemüse.
Die Schloss-Apotheke im Ärztehaus Tel. +49 (0) 6461-2038
info@apotheke-biedenkopf.de
Interview: Jürgen Kupferschmid Bild: zVg
«Es gibt keine Normwerte»
In einem Selbstversuch hat TV-Moderatorin Katharina Güntert den Weg zu ihrer eigenen personalisierten HCK®-Mikronährstoffmischung dokumentiert. Im Zentrum steht dabei eine spezialisierte Laboranalytik, mit der sich der persönliche Stoffwechselstatus bestimmen lässt. Im Interview mit Andreas Hefel (Präsident der SfGU) geht sie der Frage nach, was das Besondere an diesen Messungen ist.
Herr Hefel, was unterscheidet die spezialisierte Laboranalytik des Institut für angewandte Biochemie (IABC®) von einer routinemässigen Kontrolle des Blutbildes beim Hausarzt?
Andreas Hefel: Wir messen nicht einfach nur quantitative Mengen bestimmter Substanzen im Blut, z. B. Eisen oder B-Vitamine, sondern wir messen funktionelle Parameter, wie z. B. den Homocystein-Spiegel. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Stoffwechselprodukt, das auf einen Mangel an B-Vitaminen und Folsäure hinweist. Aus Sicht der Biochemie verfolgen wir mit unserer spezialisierten Laboranalytik das übergeordnete Ziel, für optimal funktionierende Stoffwechselprozesse zu sorgen. Das ist die Basis der Gesundheit.
Anhand welcher Messwerte erkenne ich denn, ob ich einen Mangel an bestimmten Substanzen habe? Wer bestimmt die Norm? Ab wann liegt ein Defizit oder gar ein Mangel vor?
Andreas Hefel: Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt keine Normwerte, sondern nur individuelle Werte, die in der Summe den persönlichen Stoffwechselstatus ausmachen. Wenn wir anhand der biochemischen Parameter sehen, dass der Stoffwechsel reibungslos läuft, dann ist jemand optimal versorgt. Und das ist von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich. Beim Vitamin D3 stellen wir z. B. immer wieder fest, dass es Menschen gibt, die einen sehr, sehr hohen Vitamin-D3- Spiegel im Blut benötigen. Und es gibt andere Menschen, bei denen genügt ein vergleichsweise tiefer Wert, sodass alle biochemischen Prozesse gut funktionieren. Es geht also darum, diese individuellen Werte herauszufinden und je nach Bedarf sehr zielgerichtet zu verändern.
Was halten Sie von der Aussage, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sei ausreichend und auf Nahrungssupplemente könne deshalb verzichtet werden?
Andreas Hefel: Das wäre schön, doch die Realität sieht leider anders aus: Nach mehr als 55 000 Analysen ist eindeutig zu erkennen, dass die Mikronährstoffdefizite grösser werden. Dabei zeichnet sich eine ganz klare Tendenz ab: Auf der einen Seite führt die Zunahme an Schadstoffbelastungen auf allen Ebenen dazu, dass degenerative Prozesse sich verstärken. Dadurch wird der Bedarf an Mikronährstoffen immer grösser. Auf der anderen Seite enthalten die Lebensmittel immer weniger Mikronährstoffe – durch die industrielle Verarbeitung und den erhöhten CO2-Gehalt, der zu einem immer schnelleren Wachstum der Pflanzen führt. Wir können aufgrund unserer spezialisierten Laboranalytik eindeutig nachweisen, dass die Schere zwischen regenerativen und degenerativen Kräften immer grösser wird.
Interview: Katharina Güntert
Bild: Regio TV
Messen – Machen – Messen!
Nahrungsergänzungsmittel stehen immer wieder in der Kritik, keine gesundheitsförderliche Wirkung zu entfalten. Paradox: Als Lebensmittel dienen diese Produkte von Gesetzes wegen weder der Heilung, noch der Verhütung von Krankheiten! Zu diesem Zweck bieten die HCK®-Granulate Qualität nach dem Arzneibuch und können in therapeutischen Dosen gemischt werden.
«Nahrungsergänzungsmittel helfen nicht – und könnten sogar schaden» titelte die Frankfurter Rundschau (5. September 2018). Die Hoffnung der Käufer, „etwas für ihre Gesundheit zu tun und das ganz ohne Chemie, nebenwirkungsfrei» zerschlägt die Autorin unter Verweis auf «besonders hochwertige Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln». Doch was sind eigentlich Sinn und Zweck von Nahrungsergänzungsmittel? Zur Begriffsklärung schreibt z. B. der «Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)»: «Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel in arzneimittelähnlichen Formen, wie beispielsweise Tabletten, Dragees oder Kapseln angeboten werden, sind sie Lebensmittel und keine Medikamente. Sie tragen zum Erhalt des Wohlbefindens bei.
Sie dienen nicht der Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden. Deshalb können und müssen sie auch kein Arzneimittel-Zulassungsverfahren durchlaufen.»
Insofern kann der Bericht, wonach Nahrungsergänzungsmittel nicht helfen, als Aufklärung im Sinne des Gesetzgebers verstanden werden. Und die zitierten Studien, auf denen die Argumentation aufbaut, sind nichts anderes als eine Bestätigung, dass Hersteller die überprüften Produkte innerhalb des erlaubten gesetzlichen Rahmens anfertigen. Am eigentlichen Bedürfnis von Millionen von Menschen, nämlich auf natürlicher Basis etwas für ihre Gesundheit zu tun, zielt dieser Artikel damit allerdings vorbei.
Die Dosis macht den Unterschied
Genau zu diesem Zweck entwickeln wir seit mehr als 25 Jahren das HCK®-Baukastensystem laufend weiter – und zwar nach dem Grundprinzip «Messen – Machen – Messen». Die personalisierten Mikronährstoffmischungen sind mit konventionellen Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Lebensmittelbereich nicht zu vergleichen. Mit HCK® können lebensnotwendige essentielle Nährstoffe so kombiniert und individuell hoch dosiert werden, dass der gemessene Bedarf des Anwenders voll gedeckt ist! Darin unterscheidet sich das Baukastensystem fundamental von Nahrungsergänzungsmitteln, die z. B. im Internet bestellt werden können: Dem Körper werden die Substanzen in einer exakten Dosis zugeführt, die er tatsächlich für seine Gesundheit benötigt. Wir handeln also erst dann, wenn wir anhand der Laborwerte zweifellos feststellen, dass Defizite oder gar Mängel in der Versorgung mit Mikronährstoffen vorliegen – und nicht weil wir auf Verdacht annehmen, dass möglicherweise eine bestimmte Substanz fehlen könnte.
Wirksamkeit spüren UND messen
Mit diesem Grundprinzip geht zwangsläufig auch eine Kontrollmessung einher, die ggf. zu einer Anpassung der Rezeptur führt! Erst wenn die Wirksamkeit von HCK® nicht nur spürbar, sondern auch messbar ist, haben wir den richtigen Kurs eingeschlagen! Diese Kontrollmessung ist auch deshalb so wichtig, weil wir trotz der Erstmessung noch immer nicht mit letzter Gewissheit sagen können, dass die ausgewählten Substanzen und die Höhe der aufzunehmenden Dosis tatsächlich zu den beabsichtigen Effekten im Stoffwechsel führen. Je nach Genoytp können die Reaktionen sehr unterschiedlich ausfallen. Wie bei der Auto-Inspektion empfehlen wir anschliessend „Service-Intervalle“ alle 12 bis 18 Monate.
Text: Andreas Hefel, Blerim Krasniqi, Hepart AG
Bild: SfGU
Die Böden sind leer – ohne Zusatzstoffe geht es nicht mehr
Allmählich entdeckt der Medizinbetrieb alte Erkenntnisse neu: Der Mensch erkrankt nicht, weil ihm Medikamente fehlen, sondern weil er sich falsch ernährt und bewegt. Allerdings reicht ein gesünderer Lebensstil allein oft nicht mehr. Wir müssen genau hinsehen und gezielt nachhelfen.
Es begann 1929 im Lötschental. Zehn Jahre später hatte der Zahnarzt Weston A. Price die Nahrungsgewohnheiten und die Zahngesundheit von 12 Völkern (darunter Eskimos, Maori, Indianer und afrikanische Stämme) untersucht, die noch unter vorindustriellen Bedingungen lebten. Er wollte herausfinden, warum junge Patienten in den USA so schlechte Zähne hatten. Zu diesem Zweck sammelte er Nahrungsproben und liess sie im Labor auf die fettlöslichen Vitamine A, E, D und K sowie auf die Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kupfer und Iod untersuchen. Im Lötschental konsumierten Erwachsene trotz harter Arbeit und kalten Temperaturen im Schnitt bloss 2 000 Kalorien, doch ihre Nahrung enthielt zwischen 3,7 und 2,2 mal mehr Mineralstoffe und bis zu zehn mal mehr Vitamine als die durchschnittliche US-Diät von damals. Dieses Muster wiederholte sich trotz sehr unterschiedlicher Nahrungszusammensetzung bei allen elf Völkern: Karge Kost mit sehr viel Vitaminen und Mineralstoffen, viel Bewegung, frische Luft und robuste Gesundheit.
Dieser Trend hat sich seither eher noch verschärft. So zeigen Messungen von 1985 und 2002 in Deutschland bei acht gängigen Lebensmitteln (Äpfel, Bananen, Möhren, Kartoffeln etc.) Rückgänge bei den Vitaminen C, Folsäure und B6 sowie den Mineralstoffen Magnesium, Kalium und Calcium von 12 bis 85%.
Der Mineralstoffgehalt der Nahrung schrumpft
Was Weston A. Price vor mittlerweile 80 Jahren mit den Methoden von damals entdeckt hat, wird heute von der modernen funktionellen Lebensstil-Medizin (auch Regulations- und Moderne Orthomolekulare Medizin genannt) erfolgreich umgesetzt: Man kann fast alle chronischen Krankheiten mit einer vitamin- und mineralstoffreichen Ernährung verhindern oder gar heilen. Die Ergebnisse sind noch besser, wenn man auch die weichen Faktoren wie Bewegung, frische Luft und soziale Einbindung berücksichtigt. Doch bevor wir das vertiefen, müssen wir noch die Ausgangslage klären: Zu Zeiten von Weston A. Price waren die Böden noch gesund und die Nahrungsmittel entsprechend reich an Vitalstoffen. Doch schon in den 1980er-Jahren zeitigte eine Untersuchung von je 20 Früchten und Gemüsen in England einen Rückgang des Mineralstoffgehalts um 6% (Phosphor) bis 81% (Kupfer) bei den Gemüsen und bis zu 32% (Eisen) bei den Früchten. Bei den Möhren etwa halbierte sich der durchschnittliche Gehalt. Als wichtigsten Grund nennt die Studie den massiven Einsatz von Kunstdünger auf der Grundlage von Stickstoff, Phosphor und Kalium. Daran ist nebst den ausgelaugten Böden auch der steigende CO2-Gehalt der Luft verantwortlich. Er bewirkt, dass namentlich der Gehalt an Proteinen und B-Vitaminen zurückgeht.
Wie 144 Fussballprofis ihre Batterien aufladen
Eine gesunde Ernährung allein genügt deshalb heute in der Regel nicht mehr. Das zeigt etwa eine Studie des Sportmediziners Professor Dr. Elmar Wienecke. Er hat 144 deutsche Fussballprofis zwei Saisons lang untersucht. In der ersten haben sie sich nach allen Regeln der sportärztlichen Kunst ernährt. In der nächsten Saison nahmen sie zudem eine auf sie zugeschnittene Mischung von rund 40 Mikronährstoffen und 17 Aminosäuren im Umfang von etwa 30 bis 70 Gramm täglich ein. Ergebnis: Während der ersten Saison haben die im Blut gemessenen Konzentrationen aller Mikronährstoffe um 10 bis 70% ab-, in der zweiten hingegen um 24 bis 170% zugenommen. Dasselbe Bild zeigte sich bei den elf Aminosäuren – Rückgang um mindestens 15% ohne, deutliche Zunahmen mit Supplementierung. Dank dieser hat sich der Stressindex (gemessen an der Variabilität der Herzfrequenz) halbiert. Eine analoge Untersuchung bei 156 Marathonläufern brachte in etwa dasselbe Ergebnis.
Wienecke schliesst daraus zweierlei: «Erstens zeigen die abnehmenden Werte, dass die zugeführten Nährstoffe eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von psychischem und physischem Stress spielen. Zweitens deuten die steigenden Werte, dass wir auch mit gesunder Ernährung mit praktisch allen Vitalstoffen unterversorgt sind.» Deshalb sind Monopräparate die falsche Lösung. Es braucht den ganzen Cocktail.
Auch die Psyche braucht Mineralstoffe und Vitamine
Diese Investition in die Gesundheit ist allerdings nicht ganz gratis. Rund 4 Franken täglich für die Supplemente, rund 500 Franken pro Kopf für die Messungen. Bei Profisportlern zahlt sich das aus, ebenso bei Patienten, die dadurch z. B. Medikamente reduzieren oder absetzen können. Dr. med. Padia Rasch (leitende Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren im Fachkurhaus Seeblick in Berlingen) schildert einen typischen Fall: Frau S. D., 54, leidet unter Übergewicht, Diabetes und seit Monaten an einer schweren Erschöpfungsdepression. Sie nimmt zwei Psychopharmaka und zwei Schlafmittel (ca. 5 Franken täglich) ein, ist krankgeschrieben und soll in eine stationäre Psychotherapie überwiesen werden. Im März 2017 wird sie für zwei Wochen im «Seeblick» aufgenommen. Es folgt das bekannte Programm: Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten abklären, Labor, Darmsanierung, Entgiftung. Ab April nimmt sie eine individuelle Nährstoffmischung ein – Kostenpunkt 4.50 Fr./Tag. Im Juli sind die Medikamente abgesetzt, die Schlafstörungen und die chronische Müdigkeit sind weg. Im August 2018 sind unter anderem auch die Gelenkschmerzen, die Blähungen und die Blasenentzündung überwunden, Gewicht und Blutzuckerwerte sind wieder im Normalbereich. Die Patientin ist zwar noch nicht ganz gesund, kann aber wieder arbeiten und fühlt sich «sehr viel besser als zuvor».
Eine Frage der Kosten
Doch wie sieht das nun für den – relativ – gesunden Normalbürger aus? In der Schweiz gibt die ärmere Hälfte der Haushalte pro Kopf und Tag rund 8 Franken für Nahrungsmittel aus. In Deutschland sehen die Hartz-4-Ansätze 4,75 Euro vor. Dient es da wirklich der Volksgesundheit, wenn man den Leuten sagt, sie sollen zusätzlich noch ein paar Franken täglich für Ergänzungsmittel ausgeben – plus ein paar Hundert Franken für die Diagnostik? Reicht es nicht, einfach gesund zu leben? «Einverstanden», meint Frau Rasch, «ein gesunder Lebensstil mit viel Gemüse, Obst und Bewegung und Entspannung ist die Grundlage.» Allein damit könne man die Gesundheit deutlich verbessern, vor allem, wenn man mit reichlich Kräutern, Gewürzen, Beeren, Grüntee und ab und zu Bio-Leber den Nährstoffpegel hoch halte. Mit Linsen und Kirchererbsenmehl (beim Inder) könne man Defiziten bei den Aminosäuren entgegenwirken.
Warum das so wichtig ist, erklärt Bodo Kuklinski, Leiter des Diagnostik- und Therapiezentrums für Umweltmedizin in Rostock, so:
«Der Mensch erkrankt nicht, weil ihm Medikamente fehlen, sondern weil biochemische Ungleichgewichte nicht rechtzeitig erkannt und behoben werden.» Konkret heisst das: Solange man gesund ist, reicht es, sich mit einer nährstoffreichen Kost und allenfalls mit einem standardisierten Nahrungsergänzungsmittel möglichst viel von dem zuzuführen, was der Körper braucht, um seine Biochemie im Gleichgewicht zu halten.
Sobald man sich aber krank fühlt, dieses Gleichgewicht also gestört ist, lohnt es sich, genau zu messen, welche Nährstoffe fehlen und die Supplemente genau nach Bedarf zu dosieren. Versucht man hingegen bloss nach Gutdünken, mit einzelnen Substanzen wie Vitamin D, Magnesium etc. nachzuhelfen, riskiert man, das Gleichgewicht noch mehr zu stören. In jedem Fall besser ist ein – möglichst individuelles – Mikronährstoffprodukt mit mehr als 30 Vitaminen und Mineralstoffen.
Medikamente absetzen nicht ohne ärztlichen Rat
Ein gestörtes Gleichgewicht ist aber auch immer ein starker Hinweis auf Fehler im Lebensstil – zu wenig Bewegung , hastiges Essen. Allerdings ist es nicht leicht, alte Gewohnheiten abzulegen, zumal die Erfolge sich oft erst langsam einstellen. Mit einer gezielten Supplementierung und einer ärztlichen Begleitung kann man die Erfolgschancen in der Regel deutlich erhöhen. Dabei hilft auch, dass die Fortschritte gemessen werden können, bevor sie spürbar werden. Das gilt erst recht für Menschen, die Medikamente – insbesondere Psychopharmaka – nehmen. Sie müssen genau abklären lassen, welche Nährstoffe und allenfalls Hormone fehlen und sie brauchen ärztliche Unterstützung, wenn es darum geht, die Medikamente abzusetzen. Dazu Padia Rasch: «Ich habe noch keinen Fall erlebt, in dem eine Supplementierung die Heilung nicht zumindest beschleunigt hat. Das gilt für alle Krankheiten, auch für die rein psychischen.»
Brauchen wir wirklich Multipräparate?
Schaut man im Internet nach, findet man Dutzende Einträge und Studien, wonach Multivitamin- und Mineralstoffpräparate nutzlos seien. Wie kann das sein? Es wäre doch zu erwarten, dass wir umso gesünder sind, je besser wir uns mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen?
Nun erstens handelt es sich dabei fast immer um Metastudien, also die Auswertung einer grösseren Zahl von Beobachtungsstudien. Dabei werden meistens Studien mit Mono- und Multipräparaten in einen Topf geworfen, wodurch die tendenziell positive Wirkung der Multipräparate durch die weniger guten Ergebnisse der Einzelpräparate aufgewogen werden. Kommt dazu, dass die Unterschiede innerhalb der untersuchen Personengruppen von Anfang an so gross sind, dass es rein mathematisch fast unmöglich ist, signifikante Unterschiede etwa in Bezug auf Herzinfarkte, Krebs etc. festzustellen.
Zweitens: Alle Vitamine und Mineralstoffe werden für die Synthese von Dutzenden von Enzymen gebraucht. Wie eine brandneue Studie zeigt, sind einige dieser Enzyme für das kurzfristige, andere für das langfristige Überleben wichtig. Ein Triage-System sorgt nun dafür, dass bei einem Mangel etwa an Vitamin K2 die «kurzfristigen» (für die Blutgerinnung) Enzyme weiter bedient werden, während z. B. die bloss längerfristig wichtige Knochenbildung vernachlässigt wird. Das erklärt auch, warum längerfristige Schäden in diesen meist auf wenige Jahre oder gar nur Monate ausgelegten Studien kaum entdeckt werden können.
Ein weiteres Problem dieser Studien liegt darin, dass in der Regel die Einzelwerte, also z. B. B12, D3 oder Magnesium, Kalium usw. bloss im Blut (Serum) gemessen werden. Das sagt aber nichts darüber aus, wie die Substanzen im Stoffwechsel eingesetzt, gebraucht und umgesetzt werden. Dazu braucht es funktionale Messungen, z. B. Homocystein, GPx, SOD, CRPus, HBA1c, Pyridinium Crosslinks, Energiestoffwechsel, Mitochondrienaktivität, Herzratenvariabilität, Neurotransmitter. Auch Veränderungen der Knochendichte, der Haare, Fingernägel u.s.w. können verlässliche Informationen über den Bedarf, die Wirkung und die individuelle Verarbeitung im Stoffwechsel (biochemische Prozesse) liefern.
Fazit: Multipräparate wirken sehr wohl, vor allem, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Beobachtungsstudien eignen sich aber nicht dazu, diese Wirkung zu messen.
*Werner Vontobel wurde als Wirtschaftsjournalist schnell einmal zum kritischen Beobachter der Pharma-Industrie. Seit bald zehn Jahren schreibt er deshalb in der Blick-Gruppe Texte zur Frage, wie man auch ohne Pharmaindustrie gesund bleibt. Auslöser für seinen Beitrag in „Meine Gesundheit“ war seine Teilnahme am Tagesseminar „Energie auf Rezept“ der SfGU.
Text: Werner Vontobel* Bilder: AdobeStock
«Die Menschen werden wieder glücklich!»
Gemeinsam mit seiner Frau Maria hat der TCM-Therapeut Abdolrahman Said einen Ort der ganzheitlichen Therapie geschaffen. Zu einem festen Bestandteil der individuell zugeschnittenen Therapiekonzepte haben sich die Mikronährstoffmischungen nach dem HCK®-Baukastensystem entwickelt. In «Meine Gesundheit» geht er darauf ein, wie sich mit diesen kleinsten Bausteinen des Lebens ein grundlegender gesundheitlicher Wandel bewirken lässt – körperlich und mental.
Nach dem Studium der Sozial- und Kommunikationspsychologie arbeitete ich vier Jahre als Betreuer und Berater in einer Klinik für Psychiatrie. Dann stand mein Entscheid fest: Mit dem Ziel, ein ganzheitliches Therapiekonzept zu erlernen, studierte ich Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Wie auf konventionelle Weise mit Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung gearbeitet wurde, konnte mich nicht zufriedenstellen. In erster Linie auf eine medikamentöse Behandlung mit Psychopharmaka zu setzen, bringt vielfach keine echten Behandlungserfolge mit sich. Das Bewusstsein der Patienten trübt sich ein, sie distanzieren sich emotional und können ihre Situation nicht mehr reflektieren. Doch unter diesen Voraussetzungen ist es nicht möglich, ursächliche Veränderungen ihrer persönlichen Situation herbeizuführen – sei es bei einer Depression oder bei zerebralen Störungen. Nach Abschluss meines TCM-Studiums durfte ich als Therapeut mit hervorragenden chinesischen Medizinern zusammenarbeiten, die mich als erfahrene Mentoren in ihren Praxen und in einem Spital begleiteten. Der Aufbau unserer eigenen Praxis Ärulavius in Bern, den ich gemeinsam mit meiner Frau Maria anpackte, ging mit einer sehr hohen Arbeitsbelastung einher. Meine Work-Life-Balance geriet immer mehr durcheinander und ich rutschte in ein stressbedingtes Belastungssyndrom, was auch mit einer gravierenden Verschiebung meines hormonellen Gleichgewichts einherging.
Als freudiger Herzensmensch interagieren
Wegen meiner früheren Erfahrungen wollte ich mich auf die konventionelle Medizin nicht verlassen. Auf der Suche nach alternativen Therapieformen lernte ich vor 5 ½ Jahren schliesslich eine Ärztin kennen, die mit personalisierten Mikronährstoffmischungen nach dem HCK®-Baukastensystem arbeitet. Was für mich zunächst noch absolutes Neuland war, erschloss sich mir durch die gemessenen Blutwerte, die in meinem funktionellen Mikronährstoffprofil zum Ausdruck kamen. Dank meines eigenen Lernprozesses wurde mir klar, dass es sich hierbei um etwas Grossartiges und Einzigartiges handelt, das mit einer symptomorientierten Behandlung mit Medikamenten nicht zu vergleichen ist. Mit den kleinsten Bausteinen des Lebens – Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Aminosäuren und Pflanzenextrakten – lässt sich ein grundlegender gesundheitlicher Wandel bewirken.
Dies schlägt sich nicht nur im Körper nieder, sondern auch auf anderen Ebenen des «Systems Mensch» – z. B. den Geist im Herzen, das spirituelle Wesen und die psychologischen Zusammenhänge. Bereits 7 Tage nach der ersten Einnahme meiner persönlichen HCK®-Mikronährstoffmischung konnte ich diese Veränderungen selbst feststellen.
Ich wurde ruhiger, reflektierte meine gesamte Lebenssituation im Austausch mit meiner Frau und kehrte allmählich zu mir selbst zurück. So konnte ich wieder als freudiger Herzensmensch interagieren und am sozialen Leben teilnehmen. Für die Gestaltung meines Lebens und meines Selbst bin ich selbst verantwortlich. Ich muss aktiv etwas dafür tun, um im Alltag mit meiner Frau und unseren drei Kindern dynamisch sein zu können – ansonsten bin ich nicht Teil ihrer Lebensgestaltung.
Individualisierung – der Schlüssel zum Erfolg
HCK® trägt massgeblich zu einer Grundharmonie bei, indem die körpereigenen Ressourcen gestärkt werden. Darüber hinaus finde ich es fantastisch, dass mit diesem Baukastensystem ein Dilemma der Schulmedizin überwunden werden kann, das Paracelsus bereits im Mittelalter beschrieb: die irrtümliche Annahme, dass möglichst viele Menschen auf ein Standardmedikament positiv ansprechen sollen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie ist die Individualisierung. Das geht über die gemessenen Laborwerte hinaus, die den Stoffwechselstatus erfassen. Setze ich mich begleitend mit dem Menschen, mit all seinen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Befindlichkeiten aktiv auseinander, verstärkt dies den Einfluss auf seine Selbstheilung und die Regenerationskräfte. Wie stark sind z. B. die Belastungen durch elektromagnetische Strahlung und Schwermetalle? Wie lassen sich diese Einflüsse wirksam reduzieren? Was isst Du, was trinkst Du? In welchem Umfeld lebst Du? Bewegst Du Dich und treibst Du Sport? Wenn nein: Was blockiert Dich, es zu tun? Werden auch die Antworten auf Fragen wie diese berücksichtigt, ergibt sich daraus u. a. sein persönlicher Bedarf an Mikronährstoffen, der therapeutisch zu verantworten ist. Exakt darauf abgestimmt, lassen sich mit HCK® eine Vielzahl einzelner Substanzen kombinieren und dosieren. Durchlebt ein Patient während des Behandlungsprozesses z. B. eine besonders emotionale Phase, kann seine Psyche durch eine angepasste Mischung situativ gestärkt werden.
Das Innenleben in Einklang bringen
Ich habe selbst erfahren, dass mit diesem ressourcen- und zielorientierten Ansatz Veränderbarkeit möglich ist, zunächst körperlich und dann im emotionalen und sozialen Empfinden. Personalisierte HCK®-Mikronährstoffmischungen entfalten eine positive Wirkung auf den Gesundheitszustand eines Menschen, was von seinem Inneren nach aussen gespiegelt wird. Dies nehmen auch die Mitmenschen im privaten und beruflichen Umfeld wahr – wie jemand sich fühlt, so verhält er sich. Unabhängig von den einzelnen Krankheitsbildern stellen wir bei bis zu 90 Prozent unserer Patienten fest, dass sich Gesundheit und Lebensqualität deutlich verbessern lassen, wenn ihr Innenleben wieder in Einklang gebracht werden kann. Die Menschen werden wieder glücklich, das ist phänomenal!
* kant. dipl. TCM Akupunktur, Sigma Akupunktur, NVS / EMR / ASCA, orthomolekulare Regulationsmedizin, Erwachsenenbildner SVEB / weitere Informationen: www.aerulavius.ch
Text: Abdolrahman Said*, Jürgen Kupferschmid Bild: zVg
Alterungsprozesse verlangsamen, Lebensqualität erhalten
Als «Abfallprodukte» des Energiestoffwechsels haben sog. «freie Radikale» einen massgeblichen Einfluss auf den Alterungsprozess. Werden sie nicht abgebaut, können sie Entzündungen auslösen. Antioxidantien können diese aggressiven Sauerstoffverbindungen abbinden und damit unschädlich machen. Die ausreichende Versorgung mit den Vitaminen A, C, D sowie mit Mineralien (Zink, Selen und Mangan) hat deshalb einen besonders grossen Stellenwert.
Untersuchungen zeigen immer wieder, dass ältere Menschen in industrialisierten Ländern mit Nährstoffen nicht optimal abgedeckt sind. Es gibt rüstige Gesunde und schwerkranke Senioren. Der Gesundheitszustand, die Krankheitsanfälligkeit, der Verlauf chronischer Krankheiten sowie der Erfolg einer Rehabilitation sind in dieser Altersgruppe weitgehend vom Ernährungszustand abhängig. Die Ernährung bildet die Basis für ein lebensfreudiges und vitales gesundes Altern. Ernährungsmängel und -fehler wirken sich im Alter viel schneller und heftiger aus, als in jungen Jahren. Viele sogenannte Altersbeschwerden und ein zu schnelles Altern können auf Ernährungsfehler zurückgeführt werden. Und mit einer angepassten Ernährung deshalb auch vermieden oder verlangsamt werden.
Alterung und Entzündung
Heute ist davon auszugehen, dass neben den meisten Zivilisationskrankheiten auch der Alterungsprozess der Zellen u. a. auf «freie Radikale» zurückzuführen ist. Sie lösen Entzündungen aus, die nicht immer erkannt werden. Durch die Ernährung lassen sich solche freie Radikale reduzieren oder binden. Dadurch wird der Körper weniger belastet. Radikale sind Stoffe, welche der Körper selber bildet und die er für die Energieproduktion benötigt. Diese müssen jedoch auch wieder abgebaut werden. Funktioniert dieser Prozess nicht richtig, sind diese Radikale frei und können zu Entzündungen führen. Und diese Entzündungen lassen Zellen schneller altern oder verhindern, dass sie genügend aufgebaut werden.
Antioxidantien beugen vor
Sog. Antioxidantien können diese freien Radikale abbinden und damit unschädlich machen. Antioxidativ wirkende Stoffe sind die Vitamine A, C, D sowie Mineralien wie Zink, Selen und Mangan. Und auch Pflanzenstoffe mit einer antioxidativen Wirkung sind bekannt. Diese sind vor allem in farbigem Gemüse und Obst zu finden. Aber unser Körper bildet auch selbst Antioxidantien unter Mithilfe von Nährstoffen. Deshalb ist es wichtig, den Körper darin zu unterstützen, diese Stoffe bilden zu können. Supplementierungsstudien zeigen, dass die Alterungsprozesse durch die ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen verlangsamt und die Lebensqualität erhalten werden können. Verbunden mit täglicher Bewegung bieten eine ausgewogene Ernährung, Mikronährstoffe sowie genügend Schlaf und Entspannung die Basis für seelisches Wohlbefinden und körperliche Leistungsfähigkeit. Es ist gar nicht so schwierig – man muss es «nur» täglich tun.
Sybille Binder leitet das NHK-Institut für integrative Naturheilkunde in Zürich (nhk.ch).
Text: Sybille Binder
Bild: Sasan Rashtipour
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Freie Radikale und Ernährung
Ernährungsfaktoren, welche die Bildung von freien Radikalen fördern:
täglicher Verzehr von rotem Fleisch
täglicher Zuckerkonsum
Mangel an Gemüse
täglicher übermässiger Alkoholkonsum
zu viel Essen
Medikamente
Ernährungsfaktoren, welche die Bildung von freien Radikalen verhindern oder diese abbinden:
täglicher Gemüsekonsum, vor allem grünes, rotes, dunkelblaues Gemüse oder Obst
reife Beeren
genügend trinken – vor allem Grüntee, Maté, Ingwertee, auch Kaffee in geringen Menge
reichlich Gewürze und Kräuter einsetzen, z.B. Ingwer, Kurkuma, Italienische Kräuter (Thymian, Basilikum, Majoran)
Brennnesseln als Kraut, Gemüse oder Tee
Mahlzeiten regelmässig veteilen, abends eine leichte Mahlzeit
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Der Alterungsprozess bringt körperliche Veränderungen mit sich, die auch die Ernährung beeinflussen:
Das physiologische Durstgefühl geht zurück. Dadurch trinken viele alten Menschen zu wenig, können Giftstoffe weniger gut ausscheiden und neigen zur Austrocknung.
Die Bildung der Verdauungssäfte geht zurück. Dadurch haben viele ältere Menschen mehr Verdauungsbeschwerden, wie z.B. Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall.
Die Geschmackssensorik geht zurück. Dadurch verliert das Essen häufig an Freude und Genuss.
Durch den Verlust von Zähnen oder schlecht angepasste Ersatzzähne kommt es manchmal zu Kauschwierigkeiten. Dadurch wird eher harte Kost nicht mehr gegessen.
Die Muskelmasse geht zurück. Dies führt zu allmählichem Kraftverlust und Gangunsicherheiten – ein Sturzrisiko!
Während die Muskelmasse abnimmt, nimmt die Fettmasse zu. Über eine angepasste Ernährung kann dies sehr gut angegangen werden.
Alleine zu kochen und zu essen macht viel weniger Freude, als in Gesellschaft. Darum haben alleinstehende Menschen im Alter häufig eine unausgewogene Ernährung, was zu Mängeln an Vitaminen, Mineralien, etc. führt.
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Konkrete Ernährungsempfehlungen im Alter
Die Ernährung bildet die Basis für hohe Lebensqualität im Alter. Der Entstehung von Zivilisationskrankheiten kann dadurch vorgebeugt werden:
Trinken über das Durstgefühl hinaus.
Täglich gekochtes Gemüse verzehren, leichte Salate, Kräuter, Obst (auch gekocht als Kompott).
Täglich Eiweiss in Form von Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte – auch Tofu einbauen. Gut verdaubare Hülsenfrüchte sind ebenfalls sehr empfehlenswert.
Hochwertige Öle einsetzen, Butter als Streichfett verwenden.
Vorsicht mit der Menge an versteckten Fetten in Wurst, Käse und Süssigkeiten.
Zucker soll das Leben nur als Genussmittel versüssen – nicht täglich konsumieren!
Wenn möglich, nicht täglich Fertigprodukte verzehren; wenn möglich Frischwaren bevorzugen.
Eine regelmässige Verteilung der Mahlzeiten einhalten.Die Abendmahlzeit sollte die kleinste sein.
Lang gekochte, kräftigende Eintöpfe und Schmorgerichte verzehren.
Bei Kau- und Schluckproblemen gekochte Nahrungsmittel zerkleinern oder pürieren – wenn möglich Frischprodukte bevorzugen.
Neben Salz auch reichlich Kräuter und Gewürze berücksichtigen (grosszügig!)
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Alkohol – ja oder nein?
Wein (vor allem Rotwein) und auch Bier haben gesundheitsfördernde Wirkungen auf das Herzkreislaufsystem. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sind diese Getränke bei einem massvollen Konsum sehr zu empfehlen. Jedoch sollten immer wieder auch alkoholfreie Tage eingebaut werden. Wer Medikamente einnimmt, sollte auf Alkohol besser verzichten.
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Mahlzeiten – Beispiele:
Frühstück:
Kräuterquark mit frischen grünen Kräutern und Reiswaffel oder Vollkornbrot
Frühstücksei, evtl. Rührei mit dunklem Brot oder Knäckebrot
Haferflocken mit Milch oder Rahm gekocht
Mittagessen:
gedämpfter Fisch mit Reis und Spinat oder Mangold
Rindsragout mit Mais und Salat und Nüssen
Pouletbrüstchen mit Mais und Mischgemüse
Spiegelei mit Reis oder Kartoffeln, gemischter Salat mit Gelberbsen
Weisse Bohnen mit Gemüse, Getreidebeilage
Abendessen:
leichte Gemüsesuppe
Gerste mit Mischgemüse
Spinat und Kartoffeln
Gemüserisotto
Brot mit etwas Kräuterquark
Am Abend wenn möglich auf rotes Fleisch und Käse sowie Salat verzichten.
«Ohne Omega-3-Fettsäuren gibt es kein menschliches Leben»
Jeder, der an einem langen und gesunden Leben interessiert ist, sollte nach einem wissenschaftlich validierten Messverfahren klären, ob sein Bedarf an Omega-3-Fettsäuren möglichst optimal gedeckt ist. Diese Meinung vertritt Prof. Dr. med. Clemens von Schacky, der zu den weltweit renommierten Experten auf diesem Gebiet zählt. In «Meine Gesundheit» erläutert der Kardiologe und Forscher, warum das so ist.
Unter dem Titel «Was nehmen wir da eigentlich? Millionen Deutsche schlucken sie umsonst: Die traurige Wahrheit über Fischöl-Kapseln» veröffentlichte FOCUS Online am 31. August 2018 einen Beitrag, der die präventive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren wissenschaftlich infrage stellt und entsprechende Werbeversprechen vieler Hersteller kritisiert. Hintergrund dieser Berichterstattung ist die sog. ASCEND-Studie zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf das Herz und Gefässsystem. Sie wurde beim Europäischen Kardiologenkongress 2018 (ESC) in München präsentiert und löste unter Experten eine kontrovers geführte Debatte aus. So forderte die Studienleiterin Dr. Louise Bowman von der Universität in Oxford laut einem Bericht in der ÄrzteZeitung (28.08.2018), «die Leitlinienempfehlungen zu überdenken».
Das vernichtende Urteil der Epidemiologin, es gebe keine einzige Rechtfertigung für die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, steht z. B. in krassem Widerspruch zu den Messungen von Millionen von Menschen, die nach dem Verfahren des sog. HS-Omega-3 Index durchgeführt wurden.
Dabei handelt es sich um eine standardisierte Messmethodik, die den höchsten Qualitätskriterien der Klinischen Chemie genügt und auf einem Fundament von 178 wissenschaftlichen Publikationen beruht. Auch das Institut für angewandte Biochemie (IABC®) in Kreuzlingen arbeitet mit diesem Index. Erfunden und definiert wurde er u. a. von Prof. Dr. Clemens von Schacky, der Chefarzt der Kardiologie im «Medical Park Sankt Hubertus» war und Leiter der präventiven Kardiologie an der Universität München LMU ist. Er zählt zu den international renommierten Experten auf dem Gebiet der Omega-3-Fettsäuren. Beim 12. Internationalen Bodenseekongress der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) am 9. September 2017 referierte der Kardiologe und Geschäftsführer der Omegametrix GmbH in Martinsried bei München vor rund 200 Ärzten, Therapeuten, Drogisten und Apothekern zum Thema: «Fettsäuren in der Kardiologie: Was ist wichtig?» Im Interview mit «Meine Gesundheit» geht der anerkannte Spezialist darauf ein, weshalb die bedarfsgerechte Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheitsprävention so bedeutsam ist, sei es mit Kapseln, Gummibärchen-ähnlichen Produkten, offenen Ölen, usw.
Was sollten Verbraucher aus Ihrer Sicht über Omega-3-Fettsäuren wissen?
Prof. Dr. med. Clemens von Schacky: Verbraucher sollten wissen, dass es ohne Omega-3-Fettsäuren kein menschliches Leben gibt. Gemeinsam mit unseren Schwesterlaboren in USA und in Korea haben wir Millionen Menschen gemessen – es gab keinen einzigen ohne messbare Spiegel von Omega-3-Fettsäuren. Daraus kann sich nur die nächste Frage ergeben: Wie hoch sollten die Spiegel sein? Aufgrund von unzähligen von wissenschaftlichen Untersuchungen sind wir der Ansicht, dass die Spiegel in roten Blutkörperchen gemessen und dass sie um 10% liegen sollten. Der Anteil von Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure – die beiden Omega-3-Fettsäuren aus dem Meer – sollte ungefähr 10% aller Fettsäuren ausmachen, also zwischen 8 und 11 bis 12% liegen. Das gilt nur für unser Messverfahren – den HS-Omega-3 Index®. Andere Messverfahren ergeben völlig andere Ergebnisse und sind kaum wissenschaftlich belegt. Aber nicht nur Herz und Gehirn funktionieren mit diesen Spiegeln am besten und am längsten, sondern auch weitere Organe, wie z. B. Muskeln, Leber und die Augen.
Prof. Dr. med. Clemens von Schacky
Die Menschen in Japan und Südkorea leben in dem von uns vorgeschlagenen Bereich. Liegen die Spiegel in diesem Bereich, so hat man grössere Chancen auf ein langes Leben mit erhaltenen geistigen Fähigkeiten.
Warum lässt sich das nicht immer in allen Studienformen beweisen?
von Schacky: Das liegt an den Schwierigkeiten, die Omega-3-Fettsäuren den Wissenschaftlern machen. Beim Studiendesign muss man die Besonderheiten der Omega-3-Fettsäuren berücksichtigen. Wir konnten erst kürzlich aufgrund unserer Ergebnisse darauf aufmerksam machen, und schon sind neue Leitlinien in Arbeit, die unsere Anregungen berücksichtigen. Sie werden die Studienplanung und -durchführung mit Omega-3-Fettsäuren robuster und verlässlicher machen.
In den Medien wurden die Versprechen z. B. von Herstellern von Fischölkapseln als «oft übertrieben» kritisiert. Wie stehen Sie dazu?
von Schacky: Die Werbeversprechen sind von einer Regulierungsbehörde – der European Food Safety Authority – reglementiert. Da hat man sich viel Arbeit gemacht. Und inzwischen darf nur mit dem, was wissenschaftlich fundiert ist, geworben werden. Trotzdem hat sich ein Fehler eingeschlichen: die pflanzliche alpha-Linolensäure wurde Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure aus dem Meer gleichgestellt. Das ist nicht richtig, weil alpha-Linolensäure kaum biologische Wirkungen hat und Menschen ausserdem weder Eicosapentaensäure noch Docosahexaensäure in ausreichenden Mengen aus alpha-Linolensäure bilden können.
Welche lebenswichtigen Funktion(en) übernehmen Omega-3-Fettsäuren im Stoffwechsel?
von Schacky: Die beiden Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure sind unverzichtbare Bestandteile aller Zellmembranen. Ohne ausreichende Spiegel dieser beiden Fettsäuren funktionieren alle bisher untersuchten Zellen nicht oder nicht optimal. Als Beispiel sei das Gehirn genannt, das ohnehin zu einem hohen Anteil aus Fett besteht – und dieses wiederum vor allem aus Docosahexaensäure. Eicosapentaensäure hat einen Anteil an der Regulierung der Hirndurchblutung und die beiden Omega-3-Fettsäuren halten auch im Gehirn Entzündungsvorgänge in Schach. Ähnlich könnte man an den verschiedensten Organen die jeweilige Bedeutung der beiden Fettsäuren erläutern.
Wie wirken Omega-3-Fettsäuren im menschlichen Organismus?
von Schacky: Eine unzureichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren erkennt man an den niedrigen Spiegeln. Die damit verbundenen Risiken reichen von vor der Geburt bis ins hohe Alter: Wir wissen, dass mit guten Spiegeln von Omega-3-Fettsäuren Frühgeburten deutlich seltener werden und z. B. die Wochenbettdepression seltener auftritt. Der Aufbau des kindlichen Gehirns in der Gebärmutter und nach der Geburt läuft deutlich besser ab, was sich in besseren Hirnleistungen wie Sprachentwicklung oder Sozialverhalten bemerkbar macht. Dann treten auch Erkrankungen wie ADHD oder Depression seltener auf. Das ganze Erwachsenenleben sind Omega-3-Fettsäuren ebenfalls für Hirnstruktur und – erhalt wichtig.
Wir wissen, dass bestimmte psychische oder psychiatrische Erkrankungen, wie die Depression, mit hohen Spiegeln seltener auftreten.
Wir wissen, dass komplexe Hirnleistungen mit hohen Spiegeln besser möglich sind.
Wir wissen, dass die Muskulatur mit hohen Spiegeln besser funktioniert. Sowohl Gehirn, als auch Muskulatur altern langsamer mit hohen Spiegeln von Omega-3-Fettsäuren.
Wir wissen, dass die Aussichten für ein langes Leben mit hohen Spiegeln besser sind – unter anderem, weil Herzinfarkte und der plötzliche Herztod seltener sind.
So ist es kein Wunder, dass diejenigen, die ohne Demenz ein hohes Alter erreichen, hohe Spiegel von Omega-3-Fettsäuren haben. In den meisten Fällen gibt es nicht nur beobachtende Studien, die das zeigen, sondern den Nachweis von Wirkmechanismen und dazu noch positive Ergebnisse aus Interventionsstudien.
Wie tragen Omega-3-Fettsäuren aus Sicht der Regulationsmedizin dazu bei, dass der Mensch gesund bleibt?
von Schacky: Omega-3-Fettsäuren sind unverzichtbar, wie gesagt: jeder Mensch hat und braucht Spiegel. Bestimmte Spiegel von Omega-3-Fettsäuren werden für die optimale Funktion der Zellen und deren optimales Zusammenspiel gebraucht. Wir sind der Ansicht, dass dies nur mit optimalen Spiegeln in den jeweiligen Zellen erreicht werden kann, die sich wiederum in den Erythrozyten für alle anderen Zellen fassen lassen. Wissenschaftlich validiert ist nur unser Messverfahren.
Tipps für ein gesundes Herz
Als erster Schritt einer zielgerichteten Prävention empfiehlt sich eine genaue Analyse des Gesundheitszustandes. Unsere solide Analytik im «Seeblick» führt durch das Abdecken sämtlicher Risikofaktoren zu Ergebnissen, auf die in der Behandlung individuell eingegangen werden kann. Allgemein gelten eine ausgewogene Ernährung, eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen sowie mindestens 8 000 Schritte pro Tag als wertvolle Grundlage. Besonders die Vitamine C, D und E sowie Omega-3-Fettsäuren und Magnesium wirken sich sehr positiv auf das Herz, seine Leistung und die Gefässe aus. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die drei Mikronährstoffe Magnesium, Omega-3 und Vitamin D das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen zu sterben, je nach Lebensstil um bis zu 50% reduzieren können. Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nr. 1 – deshalb ist frühzeitige Prävention so wichtig!
Dr. med. Padia Rasch, leitende Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren im Fachkurhaus Seeblick
Welche Wirkung kann mit Omega-3-Fettsäuren bei Diabetikern erzielt werden?
von Schacky: Mit Omega-3-Fettsäuren kann man die nicht-alkoholische Fettleber bessern, die bei Diabetikern oft zu finden ist. Verschlechterungen des Diabetes-Stoffwechsels gibt es nicht. Aber es stimmt: es gibt zwei grosse Interventionsstudien, die keine Effekte bei Diabetikern hinsichtlich klinischer Ereignisse gesehen haben. Leider sind diese beiden Studien von den bereits angesprochenen methodischen Problemen betroffen, so dass die Ergebnisse auf den ersten Blick keine Wirkung zu zeigen scheinen, aber auf den zweiten Blick irrelevant sind. Wir erwarten, dass methodisch bessere Studien auch bessere Ergebnisse zeigen.
Unter welchen Voraussetzungen kann man den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren über Nahrungsmittel voll decken?
von Schacky:
Wenn man gern Fisch isst und zu den Leuten gehört, die Omega-3-Fettsäuren gut aufnehmen, kann man Glück haben. Allerdings nimmt der Omega-3-Gehalt von Fisch aus Aquakultur ab, was wir an sinkenden Omega-3-Spiegeln sehen. Man kann sich auf keinen Fall sicher sein, dass man zu den Leuten gehört, die ihren Bedarf über Nahrungsmittel decken können, weshalb wir empfehlen, die Spiegel zu messen.
Wie sind Omega-3-Fettsäuren zu dosieren?
von Schacky:
Die europäische Regulierungsbehörde, die European Food Safety Authority, ist der Meinung, dass bis 5 Gramm Omega-3-Fettsäuren am Tag sicher sind. In meinen Augen reicht diese Dosis immer aus, die meisten werden mit niedrigeren Dosierungen ihre Spiegel in den optimalen Bereich um 10% bringen können. Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen haben wir den Eindruck, dass höhere Spiegel angepeilt werden sollten, um 15%. Höhere Spiegel sind aber auch in diesen Fällen unnötig.
Ist der Bedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich und welche Faktoren wirken sich auf den Omega-3-Bedarf aus?
von Schacky:
Ja, nicht nur der Bedarf, sondern auch die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich – hier fanden wir einen Faktor 13 – und es gibt weitere grosse Unterschiede, z. B. wann man die Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt. Nimmt man sie zur Hauptmahlzeit – z. B. eine Fischmahlzeit oder die Kapseln – dann ist die Aufnahme deutlich besser, als wenn man z. B. Kapseln auf nüchternen Magen nimmt. Weitere Faktoren sind bekannt, wirken sich aber nicht in dem gleichen hohen Masse aus. Der Bedarf ist sogar so unterschiedlich, dass es eigentlich keinen Sinn macht, eine Dosis zu empfehlen: die Spiegel müssen stimmen.
Welche Risiken sind mit einer Fehldosierung verbunden?
von Schacky:
Spiegel über 20% sieht man eigentlich nicht, sollten aber auch nicht das Ziel sein, da es in seltenen Fällen – wir gehen von 0,5% pro Jahr aus – zu Blutungsereignissen kommen kann.
Welche unerwünschten Wechselwirkungen sind bekannt?
von Schacky:
Wechselwirkungen mit Medikamenten, die in die Blutgerinnung eingreifen, hat man gefürchtet, sind aber bei Spiegeln im optimalen Bereich nicht zu beobachten. Unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder mit Mikronährstoffen sind nicht bekannt.
Unter welchen Voraussetzungen sollte man mit Omega-3-Fettsäuren supplementieren und in welcher Darreichungsform (z. B. Fischölkapseln)?
von Schacky: Meine persönliche Meinung ist, dass jeder, der an einem langen und gesunden Leben interessiert ist, durch eine Spiegelmessung klären sollte, ob er genügend Omega-3-Fettsäuren an Bord hat. Ganz besonders gilt das für Schwangere, die ja die Verantwortung für ihr Baby tragen und dieses gut versorgen wollen. Für den häufigen Fall, dass die Spiegel niedrig sind, kann man dann entscheiden, ob man mehr Fisch isst – was keinen Erfolg garantiert – oder supplementiert. Welche Darreichungsform bevorzugt wird, ist die Entscheidung des Einzelnen. Es gibt die verschiedensten Produkte auf dem Markt: Kapseln, Gummibärchen-ähnliche Produkte, offene Öle, usw.
Weitere Informationen iabc.ch und meinlabor.ch
Der HS-Omega-3 Index
Der HS-Omega-3 Index wurde 2002 erfunden und definiert, und zwar von Prof. Dr. W.S. Harris, Sanford University, USA und Prof. Dr. C. von Schacky, Ludwig Maximilians-Universität München und Gründer von Omegametrix. Diese zwei Wissenschaftler haben umfangreiche Arbeit geleistet, um die Messmethodik so zu standardisieren, dass sie nun den höchsten Qualitätskriterien der Klinischen Chemie genügt. Sie wurde zum Patent angemeldet und heisst nun «HS Omega-3 Index®» («high sensitivity» oder «Harris Schacky»). Auf dem HS Omega-3 Index beruhen 178 Publikationen in internationalen Journalen, darüber hinaus sind ca. 10 Forschungsprojekte abgeschlossen und weitere ca. 50 Forschungsprojekte sind auf der ganzen Welt im Gange. Neben der standardisierten Methodik ist diese einzigartig umfassende Datenbasis die Grundlage für den Einsatz des HS-Omega-3 Index in der klinischen Routinediagnostik. Auch das Institut für angewandte Biochemie (IABC®) in Kreuzlingen arbeitet nach diesem Verfahren.
Text und Interview: Jürgen Kupferschmid Bilder: Hepart AG, AdobeStock