Wirksame Regeneration sichtbar machen

Termindruck und ein schnelles Arbeitstempo stellen zunehmend hohe Anforderungen an Erwerbstätige. Ein professioneller Umgang mit den Risiken für Belastung und Stress wird für viele deshalb immer wichtiger. Mit einer HRV-Messung können Aussagen zur Regenerationsfähigkeit getroffen und der Therapieerfolg bewertet werden.

Welch grossen Einfluss das Arbeitsumfeld auf Belastung und Stress hat, zeigt eine im September vorgestellte Studie des deutschen Statistischen Bundesamts in Wiesbaden (Destatis). Die Qualität der Arbeit wird massgeblich geprägt durch gesundheitliche Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz sowie eine ausgewogene Balance von beruflicher und privater Lebensgestaltung. Dabei ist die Arbeitsintensität ein wichtiger Indikator: Unabhängig von Stellung und Branche geben 40 Prozent der Erwerbstätigen an, mit hohem Termindruck und einem sehr hohen Arbeitstempo zurechtkommen zu müssen. Mit zunehmendem Alter nehmen in einigen Berufsgruppen überlange Arbeitszeiten von mehr als 48 Stunden pro Woche zu. Mit 14,4 Prozent sind in Deutschland die 55- bis 64-Jährigen besonders stark davon betroffen – darunter häufig Führungskräfte, die eher in den höheren Altersgruppen zu finden sind. In der Studie fällt auf, dass die Abendarbeit, die zwischen der gewöhnlichen Arbeitszeit und der üblichen Nachtruhe liegt (18 bis 23 Uhr), ebenfalls deutlich gestiegen ist – von 15,5 Prozent im Jahr 1992 auf 25,2 Prozent im Jahr 2016. Reagieren die Betroffenen darauf mit seelischen Belastungen und negativem Stress, leiden das individuelle Wohlbefinden, Motivation und Leistungsfähigkeit.

Professioneller Umgang mit Risiken
Neue Konzepte zur Gesundheitsprävention nach dem SALUSMED®-Prinzip können wesentlich dazu beitragen, solche schädlichen Entwicklungen bereits frühzeitig zu erkennen und mit differenzierten Messverfahren zu analysieren. Für einen professionellen Umgang mit den Risiken für Belastung und Stress lassen sich mit wissenschaftlich erhobenen Werten individualisierte und bedarfsgerechte Lösungen entwickeln. Im Vordergrund steht dabei, regenerative Prozesse im gesamten Organismus anzuregen und den Energiestoffwechsel wirksam zu stimulieren. Diese personalisierte Sicht, die den Menschen ins Zentrum rückt, gewinnt zunehmend an Aktualität und Relevanz, da sich die Rahmenbedingungen der heutigen Arbeitswelt nur bedingt verändern lassen. So erklären Arbeitgeber z. B. die hohe Termindichte mit dem steigenden Fachkräftemangel, der bei einer starken Nachfrage automatisch zu einer höheren Arbeitsintensität führe.

Individualisiert und bedarfsgerecht
Im Gespräch mit «Meine Gesundheit» zeigt Dr. med. Padia Rasch (Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren im Fachkurhaus Seeblick) auf, welchen Nutzen Konzepte der Regulationsmedizin bieten können, die die konventionelle Medizin mit der Komplementärmedizin zu einem ganzheitlichen Ansatz verbinden: «Zur Bewältigung von Stresssituationen haben wir wirksame Instrumente zur Hand – von der kompetenten biochemischen Diagnostik bis hin zur Therapiekontrolle: die Messung der Herzratenvariabilität (HRV), die Mikronährstoffanalyse sowie das Erstellen eines Neurostressprofils, mit dem die Konzentration von Neurotransmittern und Cortisol gemessen wird.» Diese diagnostische Basis schafft die Voraussetzung für individualisierte Therapiekonzepte, die bei konsequenter Umsetzung eine nachhaltige Wirkung entfalten.

Dies zeigt das Beispiel eines 57-jährigen Mannes, der als Betriebswirt in leitender Funktion bereits unter berufsbedingtem Stress litt – u.a. durch hohen Termindruck und einer täglichen Arbeitszeit von 12 Stunden. Für ausreichende Erholung oder einen Ausgleich von der Arbeit, z. B. durch Sport, fehlte die Zeit. «Er kam mit den klassischen Burnout-Symptomen zu uns in den `Seeblick´ – fehlende Energie, Konzentrationsschwierigkeiten, chronische Müdigkeit, aber auch Kopf- und Muskelschmerzen, Tagesmüdigkeit, Bluthochdruck, Verdauungsbeschwerden und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte», erinnert sich die Ärztin. Die HRV-Messung fasste sein subjektives Empfinden schliesslich in Zahlen: «Mit mehr als 70 Prozent offenbarte sie eine starke Beanspruchung, während die tägliche Erholung bei weniger als vier Prozent lag. Auch von einem erholsamen Schlaf konnte keine Rede sein.» Die ergänzende Mikronährstoffanalyse ergab einen Mangel an Vitamin D3, Selen und dem Coenzym Q10 sowie einen erhöhten Homocysteinspiegel.

Therapieerfolg nachgewiesen
Neben der intensiven medizinischen und physiotherapeutischen Betreuung im Fachkurhaus, einer tiefgreifenden körperlichen Entgiftung mit dem EPD®-Ernährungsprogramm und der Einnahme einer individualisierten HCK®-Mikronährstoffmischung wurde mit dem Patienten auch ein Therapieplan mit konkreten Massnahmen erstellt, die er in seinen beruflichen und privaten Alltag integrieren konnte – mit Erfolg. «Zwei Monate nach dem Aufenthalt im `Seeblick´ berichtete er bei der Nachsorge davon, dass sich seine Symptome signifikant verbessert hatten; vor allem das Konzentrations- und Leistungsvermögen, die Schlafqualität und die allgemeine Lebensfreude», blickt Dr. med. Padia Rasch zurück. Diesen subjektiven Eindruck bestätigte eine weitere HRV-Messung, die auch zur Bewertung des Therapieerfolgs eingesetzt wird. «Dabei orientiere ich mich immer an dem pNN50-Wert, mit dem Aussagen zur Regenerationsfähigkeit getroffen werden können. Lag er bei der Diagnostik noch bei niedrigen 1,4 Prozent, stieg er nach zwei Monaten bereits auf 3,7 Prozent und nach einem Jahr wurden bei ihm optimale 7,7 Prozent gemessen.»

Obwohl der beruflich stark engagierte Mann an seinem Arbeitspensum nichts veränderte, konnte mit der HRV-Messung die deutliche Verbesserung seines Gesundheitszustandes auch sichtbar gemacht werden: «Ich bin immer wieder begeistert, wie wir damit die Wirksamkeit einer Therapie objektiv, wissenschaftlich und seriös nachweisen können», sagt die erfahrene Fachärztin.

Text: Jürgen Kupferschmid Bild: Boggy Design

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