Wasserstoffwasser – das stärkste selektive Antioxidans

H2 hat eine Reihe von Vorteilen als potenzielles Antioxidans. Erstens hat es günstige Verteilungseigenschaften mit der ihm eigenen physikalischen Fähigkeit, Biomembranen zu durchdringen und in das Cytosol zu diffundieren. Übermässige oxidative Schäden sind ein wichtiger Faktor, da die mitochondriale Atmungskette eine bedeutende Quelle schädigender reaktiver Sauerstoffspezies ist. Trotz der klinischen Bedeutung mitochondrialer oxidativer Schäden war der therapeutische Erfolg von Antioxidantien bisher jedoch begrenzt. Dies könnte daran liegen, dass Antioxidantien nicht selektiv von den Mitochondrien aufgenommen werden. H2 erreicht den Zellkern und die Mitochondrien effektiv. Der Schutz der Kern-DNA und der Mitochondrien deutet darauf hin, dass davon eine präventive Wirkung gegen lebensstilbedingte Krankheiten und den Alterungsprozess ausgeht.

Dr. h.c. Fabio Hüther
Mitgründer & Leiter Forschung/Entwicklung bei der Evodrop AG (Wangen-Brüttisellen)

Ausserdem passiert H2 die Blut-Hirn-Schranke, was die meisten antioxidativen Verbindungen nicht können; auch dies ist ein Vorteil von H2. Trotz ihrer zytotoxischen Wirkung fungieren niedrige Konzentrationen von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), wie z. B. O2- und H2O2, als Signalmoleküle und regulieren Apoptose, Zellproliferation und Differenzierung. Neuere Studien weisen unerwartet und bemerkenswert darauf hin, dass ein Übermass an Antioxidantien die Sterblichkeit und die Krebsrate erhöht, weil sie möglicherweise einige wesentliche Abwehrmechanismen beeinträchtigen. Bei höheren Konzentrationen wird H2O2 von der Myeloperoxidase in hypochlorige Säure umgewandelt, um eine bakterielle Invasion abzuwehren. Darüber hinaus fungiert NO als Neurotransmitter und ist essentiell für die Erweiterung von Blutgefässen. Im Gegensatz dazu hat H2 unter dem Aspekt der Toxizität mehr Vorteile: Selbst bei hoher Konzentration hat H2 keine Zytotoxizität. Darüber hinaus wurden Sicherheitsstandards für hohe Konzentrationen von Wasserstoffgas zur Inhalation festgelegt, da Wasserstoffgas unter hohem Druck in Gasgemischen für Tieftaucher verwendet wird, um Dekompressionskrankheit und arterielle Gasthromben zu verhindern.

Basierend auf der Stöchiometrie kann ein Molekül des Vitamins C theoretisch zwei freie Radikale neutralisieren, was mengenmässig identisch ist mit dem molekularen Wasserstoff. Wird nun ein Liter wasserstoffreiches Wasser bei einer Konzentration von 1000 ppb getrunken, entspräche dies ungefähr der gleichen Anzahl von «Antioxidans-Molekülen» (Wasserstoffgas), wie beim Trinken von einem Liter des Antioxidans Vitamin C. Molekularer Wasserstoff stärkt antioxidative Enzyme im Körper. Dagegen verhindert das Vitamin C bei einer erhöhten Vitamin-C-Aufnahme diese Stärkung sogar merklich.

Wie unterscheidet sich molekularer Wasserstoff von Antioxidantien in Lebensmitteln?

  • Molekularer Wasserstoff greift lediglich die schädlichen freien Radikalen an (Hydroxylradikale), Antioxidantien hingegen auch die förderlichen freien Radikale.
  • Molekularer Wasserstoff hinterlässt keine Rückstände nach der Neutralisation der freien Radikale.
  • Molekularer Wasserstoff erhöht das eigene antioxidative System unseres Körpers, Antioxidantien nicht.
  • Molekularer Wasserstoff wirkt auch als ein Signalmolekül, so dass viele andere Vorteile erreichbar sind.
  • Molekularer Wasserstoff ist das kleinste Molekül und kann leichter in die Zelle eindringen (Anmerkung: H2 wiegt nur 2 g/mol hingegen z. B. Vitamin C 176,2 g/mol).
  • Molekularer Wasserstoff hat keine bekannten toxischen Effekte, auch nicht bei hohen Dosierungen verglichen mit Antioxidantien.

Es sollte darauf geachtet werden, dass fast alle Antioxidantien auch radikal sind und nicht selektiv. Selektive Antioxidantien neutralisieren explizit die schädlichen freien Hydroxilradikale. H2 ist solch ein selektives Antioxidans und deshalb so wertvoll. Um es anhand eines Beispiels aufzuzeigen: Ein Liter Wasserstoff-Wasser hat dieselbe antioxidative Wirkung wie 10 gepresste Orangen.

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Kernthese Nr. 5:
Molekularer Wasserstoff (H2) hat einen positiven Einfl uss auf den Alterungsprozess und wirkt präventiv gegen lebensstilbedingte Krankheiten.

Kernthese Nr. 6:
Molekularer Wasserstoff kann leicht in die subzellulären Regionen vordringen und DNA, RNA und Proteine aktiv vor oxidativem Stress ohne Nebenwirkungen schützen.

Kommentar aus Sicht der SfGU:
«Es ist hinreichend bekannt, dass unsere Wasserqualität nicht mehr das ist, was sie mal war. Pestizide, Antibiotika, Düngemittel und Medikamentenrückstände gelangen in die Umwelt und belasten das fl üssige Lebenselixier. Es ist u. a. verantwortlich für funktionstüchtige Zellen, den Transport lebensnotwendiger Mikronährstoffe und die Entgiftung. Deshalb sollte möglichst reines, d. h. fi ltriertes Wasser verbraucht werden. Dies gilt es insbesondere auch dann zu beachten, wenn es mit Wasserstoff angereichert wird. Bei unfi ltriertem Wasser führt dieser Vorgang zu Reaktionen mit Schadstoffen, was den gegenteiligen Effekt erzeugen kann. Die beabsichtigte Wirkung von Wasserstoffwasser stellt sich dann nicht oder nur eingeschränkt ein – die Förderung des Zellstoffwechsels aufgrund der hohen Membrangängigkeit von H2. Deshalb ist eine vorgängige Filtration zwingend erforderlich. Als Wasserwesen sollte der Mensch darauf achten, reines Wasser zu konsumieren, aus dem möglichst viele potenzielle Schadstoffe eliminiert wurden. Darüber hinaus entfaltet zugesetzter Wasserstoff als eines der stärksten selektiven Antioxidantien eine starke Wirkung und hat keine Zytotoxizität.»

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

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