Unter Strom: Autoelektronik versetzt Gehirn in Stress
und Muskulatur unter Spannung

Für die RTL-Sendung «Explosiv Weekend» gingen Wissenschaftler der Universität Mainz der Frage nach, wie sich elektromagnetische Strahlung im Auto auf die Fahrzeuginsassen auswirkt. Eine Experimentreihe brachte zum Teil alarmierende Fakten hervor.

In einem Experiment zeigt Dr. Diana Henz auf, wie sich die Autoelektronik auf den Körper auswirkt. Am Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erforscht sie die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Organismus. Mit Messsonden verkabelt, setzte sich der Proband Andreas Scheler (Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren (D)) hinter das Steuer seines mit modernster Elektronik voll ausgestatteten Oberklassewagens. Gemessen wurden 3 Werte unter verschiedenen Rahmenbedingungen – die Gehirnaktivität, die Herzaktivität und die muskuläre Aktivität.

Konzentrationsfähigkeit im Auto
Während alle Werte im stehenden Fahrzeug bei ausgeschalteter Zündung im Normalbereich liegen, ändert sich dies nach Zuschaltung der Elektronik. Ist nur die Zündung eingeschaltet, zeigen sich erste Veränderungen der Gehirnaktivität. Wird die Klimaanlage in Betrieb genommen, nimmt die Belastung weiter zu – vor allem in der Frontalregion des Gehirns. Wird zusätzlich das Handy mit einer Bluetooth- Freisprechanlage verbunden, zeigt die Gehirnaktivität bedenkliche Werte: «Die Daten zeigen nach einer eingehenden Analyse, dass es zu einer grossflächigen Aktivierung in allen Gehirnarealen kommt. Das kann sich auf die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Fahrtauglichkeit auswirken», erläutert Diana Henz. Als auch noch das W-LAN hinzugeschaltet wird, zeigen «die deutlichen Effekte im EEG eine starke Veränderung der Gehirnaktivität». Was bislang nur im stehenden Auto gemessen wurde, verstärkt sich während der Fahrt nochmals. «Durch die erhöhte Dauerbelastung des Gehirns kann es möglicherweise zu Burnout- ähnlichen Symptomen kommen, was sich durch stärkere Reizbarkeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit äussert», so die Wissenschaftlerin. Während in dem Testwagen mit einem Verbrennungsmotor bei ausgeschalteter Zündung noch unbedenkliche Werte gemessen wurden, ist bei einem Elektroauto selbst dies nicht möglich. Das zeigt ein weiterer Test: «Bei diesem Fahrzeugtyp ist man als Fahrer nie im Ruhezustand. Bereits wenn man in das Auto einsteigt, zeigt sich eine sehr hohe Aktivierung in der Gehirn- und Herzaktivität», erklärt Diana Henz.

Frequenzen im Gehirn
Die Experimente wurden von Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Mainz überwacht. Sein Fazit: «Die Autoelektronik löst im Gehirn Frequenzen aus, die normalerweise nur unter Stress auftreten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit führt dies auch zu einer höheren Spannung in der Muskulatur, was sich z. B. durch Verspannungen und Schmerzen in der Hals-, Schulter und Rückenmuskulatur äussern kann.»

Text: Jürgen Kupferschmid Bild: zVg

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