Risikofaktor Elektrosmog
Risikofaktor Elektrosmog
Millionen Menschen sind von Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck betroffen. Ohne ursächliche Behandlung zählen sie dauerhaft zu den gesundheitlichen Risikogruppen – unabhängig von der Ausbreitung einzelner Erreger, wie z. B. des neuartigen Coronavirus. Dass sie auch gegenüber anderen Umwelteinflüssen stärker gefährdet sein können, zeigt sich am Beispiel von elektromagnetischer Strahlung.
Eine Studie und wissenschaftliche Einzelfallexperimente deuten darauf hin, dass für gesundheitliche Risikopersonen ein Gemisch aus unterschiedlichen Strahlen, Wellen und Feldern (der sog. „Elektrosmog“) zu einer besonderen Gefahr werden kann. So wurde mit einer Langzeituntersuchung bereits 2004/2005 der wissenschaftliche Nachweis erbracht, dass Mobilfunksendeanlagen einen gesundheitsrelevanten Effekt auf den Organismus haben können. Wie Prof. Dr. Klaus Buchner erklärt, waren insbesondere chronisch kranke Probanden davon betroffen: «Die Abwehrmechanismen des Körpers funktionierten nicht mehr. Dass die Mikrowellenbelastung der neu errichteten Sender zu einer Erschöpfung der biologischen Regulationsmechanismen führen kann, war für uns ein sehr erschreckendes Ergebnis.» Unabhängig davon ging Prof. Dr. Brigitte König der Frage nach, wie sich die Exposition durch Smartphones (Samsung Galaxy S7 Edge und iPhone 5S) auf die Regulationsfähigkeit der Mitochondrien – die «Kraftwerke der Zellen» – auswirken kann. Mit wissenschaftlichen Einzelfallexperimenten zeigte sie auf, wie die Zelle z. B. auf oxidativen Stress von technisch erzeugten elektromagnetischen Feldern reagieren kann. Entscheidend ist dabei die metabolische Kompetenz, d. h. die erhöhte Produktion von Energie in Form von ATP in den Mitochondrien. Bei Menschen mit gesundheitlichen Problemen funktioniert dieses Verteidigungssystem nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt: «Gesunde Mitochondrien mit einem optimalen ATP-Level können mit Stress sehr gut umgehen. Doch ist jemand nicht gesund, dann kann schon ein bisschen Stress zu einem Zusammenbruch der Abwehrfunktion führen.»
Bluthochdruckpatienten reagieren sensibel
Welche Patienten und Personengruppen sind besonders sensibel für elektromagnetische Strahlung? Aktuelle wissenschaftliche Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob elektromagnetische Strahlung zur Entstehung von Zivilisationserkrankungen beiträgt bzw. bereits bestehende typische Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen/Burnout beeinflusst. Dazu liegen Forschungsergebnisse zu einem Grossteil am Tierversuch vor, zunehmend auch Studienergebnisse am Menschen. In mehreren Studien konnte aufgezeigt werden, dass Patienten mit einem bereits bestehenden Bluthochdruck, bzw. erhöhtem Risiko sensibel auf elektromagnetische Strahlung reagieren. Dies zeigte sich, indem sich der Blutdruck veränderte sowie in Form von spezifischen Parametern in der Herzratenvariabilität. Bei gesunden Arbeitern, die am Arbeitsplatz erhöhten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind, konnten Veränderungen in den natürlichen Tagesschwankungen des Blutdrucks und der Herzrate festgestellt werden.