Diabetes-Typ-2 mit einer kalorienarmen und nährstoffreichen Ernährung entgegenwirken
Diabetes-Typ-2 mit einer kalorienarmen
und nährstoffreichen Ernährung entgegenwirken
Mit seinem Konzept steht das Fachkurhaus Seeblick seit 26 Jahren für Erfolge in der Prävention und bei der Behandlung von Diabetes-Typ-2. Der Schlüssel liegt im Umschalten von einem gestörten Zuckerstoffwechsel auf eine vermehrte Fettverbrennung. Dieser Ansatz ist heute aktueller denn je.
In einem Gastbeitrag für die Handelszeitung geht Jörg Reinhardt, Präsident des Verwaltungsrats von Novartis, auf die alarmierende Zunahme von «Nicht ansteckenden Krankheiten» (NAK), wie z. B. Diabetes, ein. In dem Bericht weist er eindringlich darauf hin, dass NAK nicht nur das Leben von Menschen bedrohe, sondern auch destabilisierende Wirkung auf die Gesellschaft habe – insbesondere in Ländern mit eingeschränkter Gesundheitsinfrastruktur. Sein unmissverständlicher Appell: «Die Politiker der Welt müssen den globalen Kampf gegen NAK zur Priorität machen. » Getragen von den Behandlungserfolgen im Fachkurhaus Seeblick fordert die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) schon seit vielen Jahren ein Umdenken bei der Prävention und Behandlung von Diabetes-Typ-2.
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In Verbindung mit Bewegungsmangel zählen Übergewicht oder Fettleibigkeit zu den wesentlichen Risikofaktoren, um an Diabetes-Typ-2 zu erkranken. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur dauerhaften Reduktion von Übergewicht, die auf soliden praktischen Erfahrungen beruhen, haben deshalb eine anhaltend hohe Priorität.
Zum Verständnis blickt «Meine Gesundheit» auf Grundlagen der Ernährungsforschung zurück, die der 2002 verstorbene PD Dr. med. habil. Hans Desaga bereits Mitte der 80er-Jahre publik gemacht hat. Auf seinem fachlichen Fundament wird im Fachkurhaus Seeblick seit Anbeginn erfolgreich behandelt.
Biochemische Ungleichgewichte im Körper verursachen Krankheiten
Als einer der ersten Schulmediziner in Europa erkannte Hans Desaga, dass das sog. metabolische Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes-Typ-2) in direktem Zusammenhang mit der Ernährung steht. Schon sehr früh fand er heraus, dass biochemische Ungleichgewichte im Körper Krankheiten verursachen – und nicht umgekehrt. Sein 1985 erschienenes Buch OPTIMALDIÄT war schon vor mehr als 30 Jahren den «Nicht ansteckenden Krankheiten» (NAK) gewidmet – dazu ein paar Auszüge:
«Wie vor 2’000 Jahren gilt auch heute noch: Erhöhtes Körpergewicht – in steigendem Masse bis hin zur Fettsucht – führt zu Störungen im Stoffwechsel:
Die Erhöhung des Blutzuckers, der Blutfette, der Harnsäure, des Blutdruckes, der Schlaganfall, der Herzinfarkt, ebenso die Zermürbung der Gelenkknorpel, der Bandscheiben, ja letztlich auch häufig die Herzschwäche sind die unausweichlichen Folgen des Übergewichtes. Die Summe all dieser Stoffwechselstörungen, die immer Gefahren für Leib und Leben mit sich bringen, nennt man Risikofaktoren. Ein Senken des Körpergewichtes verringert sie oder beseitigt sie ganz.
Folgende Forderungen stelle ich an eine Methode zur Gewichtssenkung:
Aus der aktuellen Forschung bestätigt Dr. Burkhard Poeggeler (Hochschullehrer an der Georg August Universität Göttingen und dem Goettingen Research Campus sowie wissenschaftlicher Beirat der Stiftung für Gesundheit und Umwelt, SfGU) diesen Ansatz und entwickelt ihn weiter.
«Eine optimale Fettverbrennung basiert auf einer Abstellung der Stoffwechselstörungen. Dies geht nur durch eine natürliche, dauerhafte und ganzheitliche Umstellung auf eine kalorienarme und gleichzeitig nährstoffreiche Ernährung sowie eine bedarfsgerechte personalisierte Nährstoffsupplementation.
Damit wird in erster Linie eine Nährstoffmangelsituation vermieden, die Blockaden erzeugt und auf diese Art die bestehenden Stoffwechselstörungen erhält. Wird die Kalorienzufuhr reduziert, muss gleichzeitig die Nährstoffdichte der Lebensmittel steigen. So werden dennoch gleich viele oder mehr Nährstoffe aufgenommen, um die Verbrennung der Kalorien zu optimieren. Nur auf diese Art können auch die Zuckerstoffwechselstörungen mit erhöhter Fettspeicherung und verminderter Fettverbrennung aufgehoben werden. Damit vollzieht sich ein Paradigmenwechsel von einer rein kalorienreduzierten Ernährung hin zu einer bedarfsgerechten Ernährung mit einer ausreichenden und ausgewogenen Nährstoffzufuhr.
Die vielleicht grösste Herausforderung für Diabetiker ist eine dauerhafte Umstellung weg von einem gestörten Zuckerstoffwechsel hin zu vermehrter Fettverbrennung und verminderter Fettspeicherung. Stoffwechselsteuerung mit Fettverwertung geht nur, wenn wir die Blutzuckerspitzen und Blutzuckerabfälle vermeiden. Dadurch kommt es zu einer ganz natürlichen Dämpfung des Hungergefühls: es treten keine gefürchteten Heisshungerattacken mehr auf und es wird weniger und gezielt zwischendurch verzehrt. Nur so kann auch die gefährlich hohe Insulinausschüttung wirksam verhindert werden.
Eine Ernährungsumstellung sollte langfristig durchgehalten werden. Erst dann kann auch eine Umstellung des Mikrobioms im Darm erreicht werden mit einem Abbau der für die Stoffwechselstörungen der Betroffenen verantwortlichen Darmdysbiose und Fettleber.»
Text und redaktionelle Bearbeitung: Jürgen Kupferschmid Bild: Natalie Board/stock.adobe.com