«Der Mensch kann mit Stress sehr gut umgehen»

Der gesunde Umgang mit Stress ist eine Schlüsselkompetenz für hohe Lebensqualität und Leistungsfähigkeit. Dabei kommt es ganz entscheidend darauf an, die Mechanismen zu kennen und zu nutzen, die für eine ausgewogene Balance zwischen Regeneration und Degeneration sorgen. Neben der wirksamen Stimulation des Energiestoffwechsels trägt z. B. auch der Schutz vor elektromagnetischer Strahlung zu einer ungestörten Stressregulation bei.

Für die Zeit nach der Jahrtausendwende ist Stress in einem von Hektik und Druck bestimmten Alltag zu einem der meistgebrauchten Schlagworte in unserem Kulturraum geworden. Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Depressionen und Burnout sind Begriffe, die damit vielfach in Verbindung gebracht werden. Was sich in der Regel auf die negativen Aspekte von Stress im Kontext von Überforderung bezieht, bedarf aus naturwissenschaftlicher Optik allerdings einer differenzierten Betrachtung. So geht der ehemalige Leistungssportler Prof. Dr. Karsten Krüger in seinem Buch «Der stille Feind in meinem Körper» unter biochemischen Gesichtspunkten auf die positiven, gesundheitlich unbedenklichen und stimulierenden Aspekte einer Stressreaktion ein – als «kurzzeitiger Alarmzustand, der leistungsfähig, aufmerksam und handlungsbereit macht». 

Der damit verbundenen Aktivierung des Sympathikus folgt im Idealfall eine Regenerationsphase, die den physiologischen Gleichgewichtszustand dann wieder herstellt. Wird das Prinzip zwischen wechselseitiger Anspannung und Entspannung dauerhaft missachtet, kann der dadurch verursachte chronische Stress Prozesse mit einem unheilvollen Verlauf auslösen. Als Teil eines Notfallprogramms produziert der Körper bei langfristiger Überforderung anhaltend das Hormon Cortisol, das bei einem dauerhaft erhöhten Spiegel an seinen Ressourcen zehrt sowie stille Entzündungen induzieren kann. Laut Krüger scheint dieser gesundheitsgefährdende Effekt viele bedeutende Zivilisationskrankheiten zu begünstigen:

«In den vergangenen Jahren konnte in immer mehr wissenschaftlichen Studien belegt werden, dass die durch Überernährung, Bewegungsmangel und Stress verursachten Zivilisationserkrankungen unserer Zeit mit einer Fehlregulation des Immunsystems einhergehen. Dieser Mechanismus wird in der Fachliteratur als sogenannte silent inflammation, also als stille Entzündung bezeichnet.»

An zwei Stellschrauben gleichzeitig drehen
Aus Sicht der Regulations- und Modernen Orthomolekularen Medizin beschäftigt sich die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) seit ihrer Gründung im Jahr 1989 mit biochemischen Stressreaktionen, die die gesunde Reparatur- und Entgiftungsfunktion des Körpers überfordern, die Entstehung von Zivilisationskrankheiten begünstigen sowie den biologischen Alterungsprozess beeinflussen. «Nach unserem Verständnis stellt sich Gesundheit dann ein, wenn eine ausgewogene Balance zwischen den Reparaturkräften des Körpers sowie schädlichen Einwirkungen durch Belastung und Stress gefunden und gehalten werden kann», bestätigt Andreas Hefel (Präsident der SfGU) die Aussagen von Karsten Krüger. Der Schlüssel für einen gesunden Umgang mit Stress liegt somit in der Kompetenz, das dynamische Wechselspiel zwischen den Reparaturkräften des Körpers sowie schädlichen Einwirkungen durch Belastung und Stress in Balance zu halten. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, regenerative Prozesse im gesamten Organismus anzuregen und den Energiestoffwechsel wirksam zu stimulieren. Mit ihrer elementaren Bedeutung für die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – nimmt die bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen dabei eine Schlüsselfunktion ein.

Leiden Menschen unter einem Burnout-Syndrom oder an einer Erschöpfungsdepression, geht dies stets mit einem messbaren Mangel an lebenswichtigen Substanzen einher, wie z. B. Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Wird der individuelle Bedarf aufgrund von gemessenen Laborwerten dauerhaft gedeckt, können auch die Körperzellen ausreichend mit Energie versorgt werden.

Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Stress
Ergänzend dazu haben auch Umwelteinflüsse einen messbaren Einfluss auf die Entstehung von vermeidbarem Stress: Anhand der funktionellen Mikronährstoffprofile von Gästen, die sich zu einer Stoffwechseltherapie im Fachkurhaus Seeblick aufhielten, kristallisierte sich bereits vor mehr als 20 Jahren ein möglicher Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Stress heraus. Gewissheit und die offizielle Bestätigung von neutraler Stelle, dass diese Annahme den Tatsachen entspricht, brachte die Forschung, die von der SfGU und ihrer Kooperationspartner über Jahre auf diesem Gebiet vorangetrieben wurde: Laut einer wissenschaftlichen Publikation im Fachjournal «Frontiers in Neuroscience, section Neuroenergetics, Nutrition and Brain Health»* konnte mit einer an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführten Doppelblindstudie aufgezeigt werden, dass elektromagnetische Strahlung, die durch Mobilfunk erzeugt wird, das Gehirn in Stress versetzt. Gleichzeitig konnte mit der Gabriel-Technologie weltweit erstmals der wissenschaftliche Nachweis einer Methode erbracht werden, die das Gehirn wirksam davor schützt. Vor diesem Hintergrund appelliert die SfGU als Auftraggeberin dieser Untersuchung daran, Bündel von Risikofaktoren zu erkennen und zu minimieren, die die gesunde Stressregulation aus dem Gleichgewicht bringen können.

Vertrauen in den Umgang mit Stress
Für Andreas Hefel verliert der Stress damit seinen Schrecken und das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte wird gestärkt: «Der Mensch ist ein selbstregulierendes biologisches System und kann damit normalerweise sehr gut umgehen.» Der Frage, wie Energiemangel als Hauptursache für alle chronischen Erkrankungen beseitigt und die Regenerationskräfte wieder aktiviert werden können, widmete die SfGU das Tagesseminar «Energie auf Rezept», das am 29. November 2018 in Zürich stattgefunden hat.

*Diana Henz, Wolfgang I. Schöllhorn, Burkhard Poeggeler: «Mobile Phone Chips Reduce Increases in EEG Brain Activity Induced by Mobile Phone-Emitted Electromagnetic Fields», publiziert am 4. April 2018 in: Frontiers in Neuroscience, section Neuroenergetics, Nutrition and Brain Health

Text: Jürgen Kupferschmid Bild: iStock.com/nd3000

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