«Es gibt keine Normwerte»
«Es gibt keine Normwerte»
In einem Selbstversuch hat TV-Moderatorin Katharina Güntert den Weg zu ihrer eigenen personalisierten HCK®-Mikronährstoffmischung dokumentiert. Im Zentrum steht dabei eine spezialisierte Laboranalytik, mit der sich der persönliche Stoffwechselstatus bestimmen lässt. Im Interview mit Andreas Hefel (Präsident der SfGU) geht sie der Frage nach, was das Besondere an diesen Messungen ist.
Herr Hefel, was unterscheidet die spezialisierte Laboranalytik des Institut für angewandte Biochemie (IABC®) von einer routinemässigen Kontrolle des Blutbildes beim Hausarzt?
Andreas Hefel: Wir messen nicht einfach nur quantitative Mengen bestimmter Substanzen im Blut, z. B. Eisen oder B-Vitamine, sondern wir messen funktionelle Parameter, wie z. B. den Homocystein-Spiegel. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Stoffwechselprodukt, das auf einen Mangel an B-Vitaminen und Folsäure hinweist. Aus Sicht der Biochemie verfolgen wir mit unserer spezialisierten Laboranalytik das übergeordnete Ziel, für optimal funktionierende Stoffwechselprozesse zu sorgen. Das ist die Basis der Gesundheit.
Anhand welcher Messwerte erkenne ich denn, ob ich einen Mangel an bestimmten Substanzen habe? Wer bestimmt die Norm? Ab wann liegt ein Defizit oder gar ein Mangel vor?
Andreas Hefel: Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt keine Normwerte, sondern nur individuelle Werte, die in der Summe den persönlichen Stoffwechselstatus ausmachen. Wenn wir anhand der biochemischen Parameter sehen, dass der Stoffwechsel reibungslos läuft, dann ist jemand optimal versorgt. Und das ist von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich. Beim Vitamin D3 stellen wir z. B. immer wieder fest, dass es Menschen gibt, die einen sehr, sehr hohen Vitamin-D3- Spiegel im Blut benötigen. Und es gibt andere Menschen, bei denen genügt ein vergleichsweise tiefer Wert, sodass alle biochemischen Prozesse gut funktionieren. Es geht also darum, diese individuellen Werte herauszufinden und je nach Bedarf sehr zielgerichtet zu verändern.
Was halten Sie von der Aussage, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sei ausreichend und auf Nahrungssupplemente könne deshalb verzichtet werden?
Andreas Hefel: Das wäre schön, doch die Realität sieht leider anders aus: Nach mehr als 55 000 Analysen ist eindeutig zu erkennen, dass die Mikronährstoffdefizite grösser werden. Dabei zeichnet sich eine ganz klare Tendenz ab: Auf der einen Seite führt die Zunahme an Schadstoffbelastungen auf allen Ebenen dazu, dass degenerative Prozesse sich verstärken. Dadurch wird der Bedarf an Mikronährstoffen immer grösser. Auf der anderen Seite enthalten die Lebensmittel immer weniger Mikronährstoffe – durch die industrielle Verarbeitung und den erhöhten CO2-Gehalt, der zu einem immer schnelleren Wachstum der Pflanzen führt. Wir können aufgrund unserer spezialisierten Laboranalytik eindeutig nachweisen, dass die Schere zwischen regenerativen und degenerativen Kräften immer grösser wird.