15. Internationale Bodenseekongress:

Der moderne Mensch wird nicht krank von dem, was er isst, sondern von dem, was er NICHT isst.

Gemeinsam haben wir eine grosse Aufgabe und viel zu tun – packen wir es an: Was können wir aus den Erfahrungen der Corona-Zeit lernen? Wie sieht die Zukunft nach Corona aus? Tatsache ist, dass sich etwas ändern wird. Nutzen wir die Chancen, die damit einhergehen. Die Krise hat ganz klar gezeigt, dass wir den Fokus auf die Gesundheit richten müssen. An den Internationalen Bodenseekongressen der vergangenen Jahre haben wir stets für diesen Kurswechsel plädiert und werden das auch weiterhin mit Nachdruck tun. Warum ist das so wichtig? Lange vor Corona hat das Bundesamt für Statistik auf die Todesursachen Nr. 1 hingewiesen – z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Krankheiten der Atmungsorgane, Krebserkrankungen. Während der Corona-Krise wurden diese nichtübertragbaren Krankheiten lapidar als «Vorerkrankungen» bezeichnet. Doch was kommt eigentlich danach? Der vorzeitige Tod! Seit Jahren sinkt die Gesundheitsspanne in unseren Breitengraden, das heisst die Anzahl der gesunden Lebensjahre nimmt ab.

Noch vor wenigen Monaten hätte ich nicht hier stehen dürfen, nur weil ich kalendarisch 66 Jahre alt bin. Dabei bin ich kerngesund! Mit all dem dürfen wir uns nicht abfinden. Das können wir so nicht stehen lassen. Gesundheit ist kein Zustand, sondern das Ergebnis hochdynamischer und flexibler Prozesse. Die Determinanten der Gesundheit sind längst bekannt. Entscheidend sind Umwelteinflüsse und der Lebensstil. Hier müssen wir ansetzen – an diesen Stellschrauben sollen und können wir drehen. Wenn wir die Menschen gesund erhalten wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass der Gesundheitsmotor richtig läuft. Wir können die Bevölkerung nicht sehenden Auges in die Krankheit marschieren lassen, um dann die Symptome für den Rest des Lebens medikamentös zu behandeln. Gesundheit stellt sich ein, wenn der Mensch als selbstregulierendes biologisches System im Gleichgewicht ist. 

Dazu müssen die regenerativen Prozesse im Organismus angekurbelt werden und gleichzeitig degenerative Einflüsse, d. h. Umweltbelastungen und Stress, weitestgehend reduziert werden. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die gesunde Balance nur dann aufrechterhalten werden kann, wenn dem Stoffwechsel ungefähr 300 Hormone und 2’700 Enzyme zur Verfügung stehen. Und das ist nur dann möglich, wenn der Bedarf an essenziellen Cofaktoren optimal gedeckt ist – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Fehlt auch nur eine einzige dieser Substanzen, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Da die Stoffwechselvorgänge sehr komplex und kompliziert sind, muss der Körper mit sämtlichen Mikronährstoffen versorgt werden. Was wir den Menschen in diesem Zusammenhang sagen müssen: Der moderne Mensch wird nicht krank von dem, was er isst, sondern von dem, was er NICHT isst.

Wurde dies während der Corona-Krise ebenso breit diskutiert, wie die allgemeinen Schutzmassnahmen?! Dabei hat das Bundesamt für Gesundheit bereits im März 2017 offiziell erklärt, dass die Schweizer Bevölkerung sich unausgewogen ernährt. Es herrscht Mangel im Überfluss – und das messen wir seit mehr als 25 Jahren. Alle sogenannten «Vorerkrankungen» haben direkt oder indirekt etwas mit einem Mangel an Mikronährstoffen zu tun. Hinzukommt: Zwischen 2002 und 2012 haben sich in der Schweiz die Gesundheitskosten verdreifacht, die auf Fehlernährung zurückzuführen sind. Vor diesem Hintergrund darf sich niemand über die Folgen wundern, wenn ein Virus auf einen Organismus mit einer stark geschwächten Immunabwehr oder einen gestörten Stoffwechsel trifft.

Wir müssen den Mut haben, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen und neue Wahrheiten zu schaffen. Das erfordert Aufklärung, Information, Vernetzung und Solidarität. Seit mehr als 40 Jahren sehen wir unsere Aufgabe darin, die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Umwelt aufzuzeigen, politisch neutral darüber zu informieren sowie Wertschöpfungsnetzwerke für selbstbestimmte, individuelle Gesundheitslösungen zu knüpfen. Wie halten wir die Menschen gesund? Das ist relativ einfach und auch das Thema des 15. Internationalen Bodenseekongresses: Zusammengefasst gelingt das, indem wir funktionelle Störungen frühzeitig erkennen und beseitigen sowie für eine optimale Regenerationsfähigkeit des Organismus sorgen. Merken Sie sich schon heute den Termin für den 16. Internationalen Bodenseekongress für Regulations- und Moderne Orthomolekulare Medizin vor, der am 11. September 2021 stattfinden wird.

Mit herzlichen Grüssen vom Bodensee,
Ihr Andreas Hefel
Präsident der SfGU, Berlingen/Schweiz