Polymorphismen, Entgiftung, Auswirkungen und Therapie
Polymorphismen, Entgiftung, Auswirkungen und Therapie
Warum erlebt ein Raucher sein 100. Lebensjahr, während ein Asket einem Lungenkarzinom erliegt? Warum vertragen nahezu «alle» ein spezifisches Medikament ausser mir? Und warum führt eine virale Infektion bei manchen zu einem Zytokinsturm, während sie bei anderen mild verläuft? Beim Versuch, diese Fragen zu beantworten, kann die Evaluierung genetischer Polymorphismen hilfreich sein. Einzelnukleotid-Polymorphismen, genannt «SNPs», sind kleinste DNA-Mutationen, bei denen lediglich eine einzige Base ausgetauscht wird. Solche «Software-Änderungen» können durch klassische Fehler oder Zerfallsprozesse entstehen, bei denen eine Base in eine andere umgewandelt wird. Beispiele für derartige Polymorphismen sind GST-, MTHFR-, NAT-, COMT-, SOD-, Zytokin-, UDP-, GPX-, CYP-450-Variationen. Diese und viele weitere können Arzneimittelabbau, Entgiftung, Karzinogenität, die Entstehung degenerativer Erkrankungen, Entzündungen, die Psyche («Neurostress»), Hormonhaushalt und vieles mehr beeinflussen. Dennoch sprechen wir von Prädisposition, nicht von Determinismus. Denn wir dürfen hier die Epigenetik nicht vergessen – wie jemand lebt, was er konsumiert, Wohnverhältnisse, soziale Bindungen und Traumata spielen eine grosse Rolle.