Elektromagnetische Strahlung durch Mobilfunk – «dramatische Folgen für den Zellstoffwechsel»
Elektromagnetische Strahlung durch Mobilfunk – «dramatische Folgen für den Zellstoffwechsel»
Elektromagnetische Strahlung, z. B. durch Mobilfunk, hat Effekte auf den menschlichen Organismus: Sie versetzt das Gehirn in Stress. Bei geschwächten und vorerkrankten Menschen kann dies dazu führen, dass das Verteidigungssystem nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt funktioniert. Bereits geringer Stress kann zu einem Zusammenbruch der körpereigenen Abwehrfunktion führen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Funktionstüchtigkeit der Mitochondrien – der Kraftwerke der Zellen.
Am 2. Symposium der Gabriel-Technologie, das am 2. Februar 2019 stattgefunden hat, stellten sich 110 Experten aus Wissenschaft und Praxis die Frage nach tragfähigen Strategien, um mit den gesundheitlichen Herausforderungen von elektromagnetischer Strahlung (EMS) umzugehen: Eine Exposition durch elektromagnetische Felder kann das Gehirn in Stress versetzen, während gleichzeitig die Regenerationsfähigkeit des Organismus abnimmt. Grosse Beachtung fand der Vortrag von Prof. Dr. Brigitte König*, die dazu an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Medizinische Fakultät) die Zellreaktivität in den Immunzellen und Thrombozyten* analysierte.
Mit wissenschaftlichen Einzelfallexperimenten zeigt sie auf, wie sich die Exposition durch Smartphones (Samsung Galaxy S7 Edge und iPhone 5S) auf die Regulationsfähigkeit der Mitochondrien auswirken kann. In Dreifachbestimmungen wurde bei gesunden Probanden gemessen. «Der BHI geht bei beiden getesteten Modellen mit geringen Unterschieden in einigen Parametern der Mitochondrienfunktionen deutlich runter. Zu erkennen ist ein enorm hohes Protonenleck (Proton leak), d. h. ein Sauerstoffverbrauch, der mit Energiegewinnung nichts mehr zu tun hat. Auch die Zellkonzentration nimmt ab, was z. B. bei kranken Menschen zusätzlichen Stress verursachen kann. Bei Exposition durch Mobilfunk waren die Zellreaktionen auf einen weiteren Reiz (oxidativer Stress) nicht mehr adäquat. Diese Folgen für den Zellstoffwechsel halte ich für dramatisch», erklärt sie. Dieser Effekt soll nun mit zusätzlichen Studien weiter erforscht werden.
*Prof. Dr. Brigitte König, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie am Universitätsklinikum Leipzig
*Zelluläre Strassenkehrer
Unter Berufung auf Wissenschaftler um Dr. med. Florian Gärtner vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München erklärt das Wissensmagazin scinnexx, dass die Thrombozyten bei der Immunabwehr eine entscheidende Rolle spielen: «Für ihre Studie entwickelten die Forscher eine Methode, mit der sich über einen längeren Zeitraum visualisieren lässt, wie sich einzelne Blutplättchen durch den Organismus bewegen – und was sie bei einer Immunreaktion tun. Es zeigte sich: Blutplättchen wandern aktiv zu Entzündungsstellen hin und fangen dort wie ein zellulärer Strassenkehrer Fremdkörper ein, zum Beispiel Bakterien.»
Bericht zum 2. Symposium der Gabriel-Technologie kostenlos bestellen
Der fachliche Austausch und die Erkenntnisse des 2. Symposiums der Gabriel-Technologie sind in einem Bericht ausführlich dokumentiert. Die Publikation kann per E-Mail kostenlos bestellt werden unter: communications@sfgu.ch
Text: Jürgen Kupferschmid
Bilder: SfGU, AdobeStock