Ein eindringliches Plädoyer für einen achtsamen Umgang mit dem Gehirn
Ein eindringliches Plädoyer für einen achtsamen Umgang mit dem Gehirn
Wer sich z. B. durch Meditieren oder Beten regelmässig innerlich zentriert, der profitiert davon gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen wird das Gehirn darin unterstützt, achtsam mit seinem Energiehaushalt umzugehen. Zum anderen werden dadurch im Stoffwechsel Botenstoffe freigesetzt, die optimale Regeneration ermöglichen und die körpereigenen Reparatursysteme entlasten.
Mit den Voraussetzungen für ein fittes Gehirn bis ins hohe Alter beschäftigte sich der studierte Humanmediziner und Heilpraktiker Dr. med. Kurt Mosetter in einem Vortrag an der Universität Konstanz («Expedition Leben»). Welch hohen Stellenwert dieses Thema für ein langes Leben in Gesundheit hat, verdeutlicht z. B. die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Unter Berufung auf den Welt-Alzheimer Report 2015 erkrankt weltweit alle 3 Sekunden ein Mensch neu an einer Demenzerkrankung. Ohne wirksame Prävention ist den Prognosen zufolge mit einer explosionsartigen Ausbreitung auf mehr als 130 Millionen Betroffene im Jahr 2050 zu rechnen. In einem unterhaltsamen Werbespot für diese Selbsthilfeorganisation, der auf YouTube zu finden ist, setzt Roberto Blanco gemeinsam mit der Heavy Metal Band «Sodom» ein Zeichen dafür, Demenzerkrankungen in der Öffentlichkeit nicht zu stigmatisieren und zu tabuisieren. «Man sollte Alzheimer ernst nehmen, anstatt sich darüber lustig zu machen und Witze zu reissen», forderte er im Gespräch mit «Meine Gesundheit».
Maschinerie der Selbstheilung Um dem «Tsunami an nichtübertragbaren Erkrankungen, wie z. B. der Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 3) Alzheimer» zu begegnen, plädierte Kurt Mosetter vor ausverkauftem Haus eindringlich für einen achtsamen und bewussten Umgang mit dem Gehirn: «Die regelmässige innere Zentrierung sorgt u. a. dafür, dass es nicht unnötig viel Energie verbrennt.» Neben dem Schonen von Ressourcen wies der enge Vertraute des früheren US-Nationaltrainers Jürgen Klinsmann noch auf einen weiteren Aspekt von Psychohygiene hin:
«Durch Meditieren oder Beten werden im Stoffwechsel Botenstoffe freigesetzt, die die Maschinerie der Selbstheilung antreiben und die körpereigenen Reparatursysteme entlasten.»
Dabei appellierte er daran, das Hirn als Teil des komplexen Ökosystems Mensch zu verstehen: «Je mehr die Kräfte dieses Ökosystems in der Balance sind, desto besser wird die Gesundheit. Im Zentrum unseres Handelns sollte deshalb also nicht der Kampf GEGEN eine Erkrankung stehen, sondern immer die Behandlung FÜR das Ökosystem.»
Massnahmen für eine gesunde Balance Je mehr Belastungs- und Risikofaktoren auf den Menschen einwirkten, z. B. aus der Umwelt oder durch den Lebensstil, desto grösser werde die Gefahr, dass diese Balance verloren gehe. Deshalb empfiehlt Mosetter, durch die Kombination verschiedener Massnahmen dauerhaft etwas für die Gesundheit zu tun: «Durch Training entfaltet sich in den Muskeln die Heilkraft der Myokine. Und durch biologisch gesunde Ernährung, Wildkräuter, Gewürze, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitalstoffe, Vitamine, fettreiche Ernährung, aber auch Fastenreize werden die Mitochondrien darin unterstützt, Zell-Müll zu entsorgen und die Zellen fit zu halten.» Somit ist Gesundheit stets das Ergebnis vieler Stoffwechselprozesse, die reibungslos ablaufen und optimal miteinander harmonieren.
Weitere Informationen: myoreflex.de
Text: Jürgen Kupferschmid Bild: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.