«Die Belastung durch elektromagnetische Strahlung rückt bei den Patienten immer stärker in den Fokus»
«Die Belastung durch elektromagnetische Strahlung rückt bei den Patienten immer stärker in den Fokus»
Die Bedeutung von Elektrosmog nimmt in der Praxis von Dr. med. Uwe Thums seit Jahren kontinuierlich zu. Im Interview mit «Meine Gesundheit» geht der Arzt darauf ein, wie sich eine mögliche gesundheitliche Belastung durch einen «Cocktail» aus Strahlen, Wellen und Feldern diagnostizieren lässt. Zur Beurteilung von Entstörungs-Technologien, die mittlerweile erhältlich sind, gibt es für ihn ein klares Entscheidungskriterium – Wirksamkeit, die anhand wissenschaftlicher Studien eindeutig belegt ist.
Herr Dr. Thums, welchen Stellenwert hat elektromagnetische Strahlung in Ihrer ärztlichen Praxis und inwiefern hat sich die Relevanz in den vergangenen Jahren verändert? Dr. med. Uwe Thums:Elektromagnetische Strahlung wurde sowohl in der Schulmedizin, als auch in der Komplementärmedizin sehr lange stiefmütterlich behandelt. In der medizinischen Diagnostik hat die Relevanz dieses Themas in den vergangenen Jahren allerdings deutlich zugenommen – in meiner ärztlichen Praxis habe ich mich deshalb zwangsläufig näher damit beschäftigen müssen. Wir wissen schon sehr, sehr lange, dass es Menschen gibt, die aufgrund ihrer persönlichen Konstitution elektrosensitiv sind. Bis vor ungefähr 15 Jahren war das aber noch eine Aussenseiterdiagnose, die nicht so weit verbreitet war. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungswerte kann ich sagen, dass sich das geändert hat. Die Belastung durch elektromagnetische Strahlung rückt bei den Patienten immer stärker in den Fokus und gewinnt somit auch für mich als Arzt zunehmend an Bedeutung. Während elektrosensitive Patienten früher eher eine Seltenheit waren, werden es mittlerweile immer mehr. Und das hat nicht nur mit den Funkwellen zu tun, denen Menschen beim Telefonieren mit dem Smartphone ausgesetzt sind.
«Digital Detox» ist mittlerweile in aller Munde. Dabei wird auch die Belastung durch elektromagnetische Strahlung vielfach auf den Mobilfunk reduziert. Welche zusätzlichen Einflussgrössen spielen darüber hinaus eine Rolle? Dr. med. Uwe Thums: Die Gesamtbelastung durch elektromagnetische Strahlung nimmt immer weiter zu – eben nicht nur durch Funkwellen, die von Mobilfunk, WLAN, GPS oder CB-Funk ausgehen. Ergänzend dazu wirken auch niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder auf die Menschen ein, die z.B. von Stromleitungen, Telefonanlagen, elektrischen Heizungen oder Induktionsherden ausgehen. Und es gibt noch eine dritte Grösse, die bis auf wenige Ausnahmen total vernachlässigt wird – statische elektrische Felder, die u.a. von Stahlteilen, Batterien oder Akkus verursacht werden. All dies vermischt sich zu einem «Elektrosmog-Cocktail», dem Menschen im Alltag permanent ausgesetzt sind. Hinzukommt der Lifestyle – auf dem Markt finden Sie ein immer komplexeres Angebot, um sich mit Elektrosmog zu belasten.
Die möglichen Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf die Gesundheit werden kontrovers diskutiert. Wie ordnen Sie dieses Thema aus Sicht der biologischen Regulationsmedizin und komplementärer Therapieverfahren ein? Dr. med. Uwe Thums: In der biologischen Regulationsmedizin vertreten wir eine systemische Sichtweise. Dabei weisen unspezifische Allgemeinsymptome, wie z.B. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Unwohlsein oder auch das Reizdarmsyndrom, zunächst auf funktionelle Störungen hin. Werden sie nicht frühzeitig erkannt und wirksam behandelt, kann dies erst im weiteren Verlauf zu Krankheiten im anatomisch-pathologischen Sinne führen. Mit dem Ziel, diesen Werdegang zu verhindern, grenzen wir das Problem Schritt für Schritt ein. Können verschiedene Diagnosen, wie z.B. eine Schwermetallbelastung, Übersäuerung oder ein durchlässiger Darm (Leaky-Gut) ausgeschlossen werden, betrachten wir anschliessend verschiedene Teilsysteme des menschlichen Organismus, wie z.B. das vegetative Nervensystem. Unter Belastung – z.B. beim Treppensteigen mit voll bepackten Einkaufstüten – sorgt es dafür, dass der Puls ansteigt und die Muskulatur besser durchblutet wird. Oben angekommen, schafft das gesunde System dazu einen Ausgleich, indem es den Herzschlag wieder nach unten fährt. Dabei handelt es sich um einen von unzähligen Regelkreisläufen, die für die Steuerung der Funktionsabläufe im Körper verantwortlich sind. Fällt nun ein regulatorischer Regelkreis nach dem anderen aus – etwa durch einen ungesunden Lifestyle und die Zunahme von Umweltbelastungen – äussert sich dies zunächst in Form von Befindlichkeitsstörungen. Mit weiter abnehmenden Kompensationsmöglichkeiten können daraus funktionelle Störungen entstehen und schliesslich Krankheitsbilder, die sich dann auch nach dem Verständnis der Schulmedizin einordnen lassen. Aufgrund der «Cocktailwirkung» hat elektromagnetische Strahlung in der Diagnostik und als Ursache von funktionellen Störungen in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. In der Hierarchie der Ausschlussdiagnosen ist Elektrosmog von ganz unten im Keller bereits in das dritte Obergeschoss aufgestiegen.
Wie diagnostizieren Sie vor diesem medizinischen Hintergrund eine mögliche Belastung durch elektromagnetische Strahlung? Dr. med. Uwe Thums:Das Wichtigste, um zu einer Diagnose zu kommen, ist das Anamnesegespräch, für das ich mir bis zu zwei Stunden Zeit nehme. Dabei können gewisse Berufsbilder ein Indiz sein, auch elektromagnetische Strahlung vertieft abzuklären – z.B. wenn jemand von Montag bis Freitag mit Spannungselektronik oder Funkwellen zu tun hat und sich in der Freizeit ohne diese Exposition wesentlich besser fühlt. In unserer Praxis stellen wir sehr häufig fest, dass Patienten, die im Aussendienst tätig sind, ein sehr, sehr grosses Problem mit Elektrosmog haben – das ist mittlerweile der Klassiker. Sie sitzen fast den ganzen Tag in einem voll technisierten Auto, in dem sie häufig auch noch die Mittagspause verbringen und am Laptop arbeiten. Wie komplex die Zunahme elektromagnetischer Strahlung sich darstellt, zeigt eine Kraftfahrzeug-Studie, die im Auftrag der Schweizer Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) am Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erstellt worden ist: Im stehenden Fahrzeug liegen die Gehirn- und Herzaktivität bei ausgeschalteter Zündung noch im normalen Bereich. Nach Hinzuschalten der Elektronik, von Bluetooth und WLAN wird die Belastung immer gravierender.
Dr. med. Uwe Thums
Wie gehen Sie mit solchen Erkenntnissen um – insbesondere mit Blick auf integrativ-komplementäre Therapieverfahren, die Sie in Ihrer Praxis anwenden? Dr. med. Uwe Thums: Mehren sich die Anzeichen, dass elektromagnetische Strahlung innerhalb der Gesamtsymptomatik einen wesentlichen Aspekt darstellen könnte, sollte die Belastung gemessen werden – zuhause, am Arbeitsplatz, im Auto. Dabei wendet die Firma Gabriel-Tech das bislang einzige Messverfahren an, das die gesamte «Cocktailwirkung» als sog. elektromagnetisches Interferenz-Potenzial (EMI) seriös analysieren kann. Das heisst: Es werden alle drei Möglichkeiten für elektromagnetische Strahlung, die völlig unterschiedlicher Natur sind, berücksichtigt. Anhand dieser Daten lässt sich für mich als Mediziner klarer einschätzen, wie gross der Einfluss von Elektrosmog auf die regulatorischen Regelkreise eines Patienten sein kann – ergänzend zu einer Vielzahl weiterer Faktoren, die von einem ungesunden Bewegungs- und Ernährungsverhalten über Stoffwechselstörungen bis hin zu Zahnproblemen reichen können.
Welche Rückschlüsse können aus der Analyse dieser «Cocktailwirkung» gezogen werden? Dr. med. Uwe Thums: Liegen die Messwerte vor, ist es häufig an der Zeit, auf dieser Basis konkrete Entstörungsmassnahmen zu treffen. Während der Arbeitgeber eines Aussendienstmitarbeiters seinen Dienstwagen entstören lassen kann, haben z.B. ICE-Reisende noch wenig Möglichkeiten – ausser die Deutsche Bahn AG schriftlich aufzufordern, ihre Züge entstören zu lassen. Früher oder später wird das kommen, davon bin ich überzeugt. Wofür ich in Sachen Entstörung mit meinem guten Namen stehe: Aus medizinethischer Sicht und was die Wirksamkeit anbelangt, gibt es dazu kein anderes System, als die Gabriel-Technologie. Anhand von Studien ist belegt, dass elektromagnetische Strahlung die Aktivität der Gehirnwellen und das vegetative Nervensystem negativ beeinflusst. Und es ist wissenschaftlich belegt, dass der Gabriel-Chip Menschen davor schützt – das lässt sich mit Gewissheit sagen. Da die Patienten die Kosten für die Entstörung selbst tragen, kann ich als verantwortungsvoll handelnder Arzt auch nur eine Technologie empfehlen, die nachweislich wirkt. Es gibt viele andere Hersteller auf dem Markt, die bis heute all die wissenschaftlichen Nachweise schuldig geblieben sind, die Gabriel-Tech in den vergangenen Jahren erbracht hat. Heute existiert eine Grundlagenforschung, die mit dem Gabriel-Chip systematisch betrieben wurde. Das macht nun auch den Sprung zur Durchführung klinischer Interventionsstudien möglich.
*Dr. med. Uwe Thums, M.Sc., ist Arzt für biologische Medizin und Prüfarzt in klinischen Studien sowie Dozent an diversen Universitäten, Hochschulen sowie für verschiedene Einrichtungen und die Industrie. Er führt eine Praxis für systemisch-biologische Medizin, Naturheilverfahren und integrativ-komplementäre Medizin in Eppstein (Main-Taunus-Kreis).