«Das Altern selbst muss unser Ziel sein!»

Renommierte Forscher von der Duke University (USA) plädieren dafür, den Alterungsprozess medizinisch zu beeinflussen. Weitblickende Konzepte der Regulationsmedizin richten dazu den Fokus auf den Stoffwechsel sowie auf schädliche Einwirkungen durch Belastung und Stress.

Mit steigender Lebenserwartung wird auf politischer Ebene regelmässig über das Renteneintrittsalter diskutiert. Im Zentrum steht dabei vielfach das kalendarische Alter in Form einer Zahl – je nach Prognosen und Interessen reicht die Spanne von 63, 65, 67 bis hin zu 73 Jahren. Dabei sagen die nüchternen Zahlen wenig über das wahre Alter aus.

Im Rahmen einer fortlaufenden Langzeit-Erhebung hat ein internationales Forscherteam das biologische Alter von 1000 38-jährigen Menschen bestimmt – mit einem erstaunlichen Ergebnis: So waren die einen fit, wie 28-Jährige, während die anderen bereits in einer körperlichen Verfassung von 61-Jährigen waren. Während die einen schnell alterten, blieben die anderen unter ihrem kalendarischen Alter! Vor diesem Hintergrund plädiert der Gerontologe Dan Belsky von der Duke University (USA) für einen Paradigmenwechsel: Statt einzelne altersbedingte Krankheiten isoliert zu behandeln fordert er, in den Alterungsprozess im Ganzen einzugreifen – im Idealfall bereits in jungen Jahren: «Das Altern selbst muss unser Ziel sein», wird er in einem SPIEGEL-Bericht zitiert. 

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Ihm zufolge waren bei jenen Probanden, die biologisch älter waren als tatsächlich, die Spuren des Alterns bereits mit 26 Jahren nachweisbar. Um den Alterungsprozess medizinisch zu beeinflussen, richten die Forscher ihren Fokus primär auf Umwelteinflüsse (Schadstoffbelastungen, Bewegungsmangel, Stress, unausgewogene Ernährung). Erkenntnisse wie diese sind relevant für jeden einzelnen Menschen und seine Lebensbereiche, wie z. B. die Arbeitswelt. So schreibt z. B. Dr. Alexandra Schröder-Wrusch (Vorstand der ias Aktiengesellschaft) im Vorwort des Corporate Health Jahrbuchs 2017: «Die Analyse und Bewertung von Einflussfaktoren und ihren Auswirkungen gewinnen eine immer grössere Bedeutung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).» Unternehmen falle es heute häufig schwer, Ursachen und Anforderungen explizit zu benennen.

Das Altern positiv beeinflussen
Mit den führenden Wissenschaftlern und Medizinern arbeitet die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) daran, dass möglichst alle Menschen ein langes Leben in Gesundheit führen können. Um das Altern durch Regeneration zeitlebens positiv zu beeinflussen, entwickelt sie weitblickende Konzepte der Regulationsmedizin. So können nach dem SALUSMED-Prinzip übergeordnete Prozesse betrachtet sowie krankmachende Einflüsse auf den menschlichen Körper identifiziert und wirksam ausgeschaltet werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Hauptrisikofaktoren für chronische degenerative Prozesse – einem entgleisten Stoffwechsel sowie schädlichen Einwirkungen durch Belastung und Stress.

Text: Jürgen Kupferschmid Foto: Photographee.eu/stock.adobe.com

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