Mit dem Alterssimulationsanzug GERT für ein langes Leben in Gesundheit sensibilisieren

Selbsterfahrungen mit dem Alterssimulationsanzug GERT machen die einzigartige Herausforderung der demographischen Entwicklung am eigenen Körper erlebbar. Das breite individuelle Gesundheitsmanagement BIG zeigt auf, wie wichtig Ernährung, Aktivität und Verhalten bei der Umkehrung von Alterungsprozessen sind.

Die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) verfolgt das Ziel, dass alle Menschen ein langes Leben in Gesundheit führen können. «Das Altern und die damit einhergehenden chronischen degenerativen Prozesse stellen eine einzigartige Herausforderung für die Gesellschaft dar», erklärt Dr. Burkhard Poeggeler (wissenschaftlicher Beirat der SfGU). Um degenerativen Prozessen wirksam entgegenzuwirken, hält er eine umfassende Sicherstellung der Nährstoffzufuhr zeitlebens für zwingend notwendig: «Dies stimuliert den Energiestoffwechsel und die damit verbundene Regeneration.» Um typische Einschränkungen älterer Menschen auch für Jüngere erlebbar zu machen setzt die SfGU den Alterssimulationsanzug GERT ein. Eine Selbsterfahrung mit diesem «Gerontologischen Testanzug» schafft das Bewusstsein, wie wichtig Ernährung, Aktivität und Verhalten bei der Umkehrung von Alterungsprozessen sind.

Altersbedingte Einschränkungen erlebbar machen
Bei einer Pilotschulung zur Sturzprävention im Altersheim Abendruh in Gossau SG kam dies vielseitig zum Ausdruck. Die Tatsache, dass in der Schweiz jährlich 280´000 Menschen stürzen und sich davon 20 bis 30 Prozent so schwer verletzen, dass ihre Mobilität und Unabhängigkeit eingeschränkt ist, verdeutlicht die Brisanz und Relevanz dieses Themas. Äussere Ursachen, wie z. B. die bauliche Situation von Treppen, werden beim Tragen des Alterssimulationsanzuges unmittelbar erlebbar. Auch innere Ursachen für Stürze erfahren die Teilnehmenden durch die Simulation mit GERT am eigenen Körper:

  • Abbau von Muskelmasse

  • eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit

  • Gangstörungen

  • vermindertes Seh- und Hörvermögen

Nicht nur zur Sturzprävention, sondern weit darüber hinaus, lassen sich mit dem breiten individuellen Gesundheitsmanagement BIG die entscheidenden Weichen richtig stellen, dass Gesundheit in jedem Lebensalter möglich ist, nämlich durch:

  • optimierte Ernährung

  • vermehrte Aktivität

  • und professionelle Stressreduktion.

Bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr
Am Beispiel der Sturzprävention konnte im Altersheim Abendruh veranschaulicht werden, dass mit diesem Konzept Risiken bereits in jungen Jahren frühzeitig erkannt und präventiv ausgeräumt werden können: «Zentraler Faktor für ein Altern in guter Gesundheit ist eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr mit Nährstoffergänzung, Nährstoffanpassung und Nährstoffbehandlung », erklärt dazu Dr. Burkhard Poeggeler. So sind z. B. viele ältere Menschen fehl- oder mangelernährt. Häufig fehlen lebenswichtige Nährstoffe, wie Eiweiss, Mineralstoffe und Vitamine. Wird dagegen der individuelle Bedarf an Eiweiss und Kalzium ausreichend gedeckt, lässt sich das Risiko für Hüftfrakturen drastisch verringern. Ist die Versorgung mit Mikronährstoffen, die wesentlich für einen gesunden Stoffwechsel sind, über einen längeren Zeitraum nicht gewährleistet, kann dies zu neurologischen und kognitiven Störungen führen. 

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Auch die altersbedingte Makuladegeneration – eine Augenerkrankung, die meist nach dem 60. Lebensjahr auftritt – geht auf eine Stoffwechselstörung zurück. Dabei wird die Makula nicht bedarfsgerecht mit Sauerstoff, Vitaminen und Nährstoffen versorgt. Im Rahmen der Sturzprävention sollte auch der Einnahme von Medikamenten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. So verdoppelt sich bei der Verordnung von mehr als 5 Medikamenten das Risiko zu stürzen. Andreas Hefel (Präsident der SfGU) weist darauf hin, dass solche Medikamentencocktails gleichzeitig den Mikronährstoffbedarf erhöhen: «Wird er nicht gedeckt, verstärken sich biochemische Ungleichgewichte im Stoffwechsel und damit die Tendenz zu chronischen Erkrankungen im Alter.»

Körperliche Aktivierung
Auch mit Blick auf die vermehrte Aktivität der betagten Bewohner des Altersheims Abendruh konnte der Alterssimulationsanzug GERT dort wirksam eingesetzt werden. Dazu erklärt Monika Breitenmoser (diplomierte Aktivierungsfachfrau HF): «Es war unser Ziel, den GERT im Turnen einzusetzen. Damit konnten wir auswerten, wie unsere Übungen auf den älteren Körper wirken und ob einige Übungen angepasst werden müssen. Das Ergebnis war sehr verblüffend. Oftmals mussten wir bei den Übungen zeitgleich mit einigen Bewohnern Pausen einlegen. Dies zeigt, dass der GERT sehr realitätsnah ist.»

Bedürfnisse älterer Kunden
Aus einer völlig anderen Optik kam der Alterssimulationsanzug in einer weiteren Pilotschulung zum Einsatz – anlässlich einer Kaderveranstaltung der Läckerli Huus AG in Frenkendorf. Für Geschäftsführerin Miriam Baumann stand dabei die Motivation im Vordergrund, sich mit der «treuen älteren Kundschaft» zu beschäftigen: «Die Idee war, sich genau in diese Kunden zu versetzen, um ihre Bedürfnisse besser abzuholen.» Als besonders eindrücklich haben die Teilnehmenden die Einschränkungen beim Hören und beim Sehen empfunden: «Die Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, altersbedingte Einschränkungen selbst zu erleben und Erlebtes bleibt meist länger haften, als nur Gehörtes oder Gelesenes. Daraus ergaben sich einige konkrete Hinweise für die Beratung älterer Kunden, z. B. langsam und deutlich sprechen, das Produkt dem Kunden zur Begutachtung in die Hand geben oder im Beratungsgespräch frontal vor den Kunden stehen.»

eoVital-Konzept zur Prävention
Mit dem Alterssimulationsanzug GERT wird die SfGU ihre Aktivitäten verstärken, um für die einzigartige Herausforderung der demographischen Entwicklung zu sensibilisieren und neue Konzepte zur Gesundheitsprävention vorzustellen. Dazu zählt z. B. das eoVital-Konzept zur Stoffwechseloptimierung und Gewichtsregulation, das den Grundsätzen des breiten individuellen Gesundheitsmanagements BIG entspricht.

Text: Jürgen Kupferschmid Fotos: zVg

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