Spontane Wortbeiträge aus der freien Diskussion

Eine Geige macht noch lange kein Orchester!

… sich austauschen, vernetzen und kooperieren:
„Wenn wir professionell und effektiv arbeiten wollen, dann müssen wir unbedingt interdisziplinär arbeiten!“
Prof. Dr. med. Uwe Nixdorff, F.E.S.C.

„Die Zeiten, in denen man alleine mit seinem Fachwissen den Patienten X mit der Erkrankung Y betreut hat, sind vorbei. Wir müssen uns zusammentun, auch um voneinander zu lernen. Es geht also nicht darum, was die bessere oder die schlechtere Medizin ist, sondern es immer besser zu tun.“
Dr. med. Kurt Mosetter

… Laborwerte differenziert messen und Kausalitäten erkennen:
„Wir dürfen uns nie mit nur einem einzigen Wert zufrieden geben.“
Prof. Dr. med. habil. Ulrich Amon

„In einem Ökosystem gibt es mehrdimensionale und multimodale Kausalitäten. Um sie zu verstehen bedarf es einer individualisierten und personalisierten Medizin, nach der genau gemessen wird. Monokausale Forschung hilft nur begrenzt weiter! Wenn der Mensch ein Ökosystem ist, dann stellt sich die Frage, ob man in Zukunft immer das Ökosystem untersuchen sollte.“
Dr. med. Kurt Mosetter

„Sind Studien – um überhaupt Aussagen machen zu können – darauf angewiesen, mit nur einer Substanz zu arbeiten, dann können die multifaktoriellen Zusammenhänge von Gesundheit dabei nicht berücksichtigt werden. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre pflanzliche Inhaltsstoffe spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle. Sie bilden Synergien, die man bis jetzt nur teilweise oder überhaupt noch nicht erforscht hat. Wir stehen da noch ganz am Anfang, was das Ganze sehr spannend und interessant macht.“
Andreas Hefel

… Zivilisationskrankheiten multifaktoriell behandeln:
„Herz-Kreislauferkrankungen dürfen wir nicht isoliert betrachten, sondern wir müssen systemisch arbeiten. Was noch immer nicht verstanden wird: Der Mensch ist ein kybernetisches System, d. h. wir müssen stets den ganzen Menschen in den Mittelpunkt rücken.“
Andreas Hefel

„Der Mensch ist ein grosses Ökosystem. Es ist in uns und wir sind ein Teil davon.“
Dr. med. Kurt Mosetter

Blutzuckerachterbahn

„Heute sind auch die modernen Obstsorten und viele Fertiglebensmittel traubenzuckerhaltig. Früher gab es dies noch nicht in solch einem Übermass wie heute. Um der Endlosschleife der Blutzuckerachterbahn zu entkommen, spielt zusätzlich auch die Geschwindigkeit eine Rolle, mit der der Zucker ins Blut schiesst. Das heisst: Je rascher der Blutzuckerwert steigt, desto mehr Insulin wird von der überaktivierten Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet. Das treibt die Blutzuckerachterbahn zusätzlich an – und zwar weitgehend unabhängig von der Menge an Zucker, die konsumiert wird. Ein Apfel, eine Reihe Schokolade oder eine Praline genügen bereits, um das System aus der Balance zu bringen.“
Andreas Hefel

Vitamin D

„Die nationalen und internationalen Empfehlungen für die Gabe von Vitamin D sind veraltet. Wir müssen uns immer wieder darüber im Klaren sein, dass wir die therapeutischen Möglichkeiten, die wir heute in Kenntnis der modernen Vitamin D-Forschung haben, von der Pharmaindustrie torpediert sehen. Aus meiner Sicht ist es von sehr viel grösserem Interesse, Pharmakotherapien für Karzinome, für Alzheimer und für diverse andere sehr, sehr weit verbreitete chronische Krankheiten zu finden und zu verordnen, als über Sekundarprävention oder sogar vielleicht über Primärprävention nachzudenken. Und da spielt Vitamin D eine ganz zentrale Rolle.“
Prof. Dr. med. habil. Ulrich Amon

„Wenn Sie mit Sicherheit ruhig schlafen wollen, dann halten Sie sich an diese Empfehlungen. Dann können Sie absolut sicher sein, weder in den defizitären Bereich zu geraten, noch Probleme aufgrund von Überdosierung zu bekommen.“
Prof. Dr. med. Armin Zittermann

„Es ist einfach unverzichtbar, dass wir nach dem 3M-Prinzip arbeiten: Messen – Machen – Messen! Wir sollten uns stets auf dem Boden der Messwerte bewegen. Das Monitoring ist also sehr wichtig. Und das gilt nicht nur für Vitamin D, sondern generell, um den persönlichen Mikronährstoffstatus zu kennen.“
Andreas Hefel

Mediterrane Kost

„Mit der mediterranen Ernährung ist das so ein bisschen ein Problem: Unmittelbar nach Ostern verkauften Grossverteiler und Discounter in Deutschland und der Schweiz 500 Gramm Erdbeeren aus Spanien zum sensationellen Preis von nur 1 Franken, bzw. für 99 Cent. Schon vor Jahren war ich in Almeria in Südspanien und habe mir dort die riesigen Gemüse- und Erdbeerplantagen angeschaut – alles unter Plastik, Sommer wie Winter. Und in diesen Anlagen arbeiten jeden Tag hunderte von Feldarbeitern. Sie pflanzen Gurken, Tomaten, Salat und Erdbeeren an, bespritzen sie teilweise ohne Schutzmasken mit Herbiziden und Pestiziden und pflücken dann im Akkord und auf Bestellung der Grosshändler. Diese Art von mediterraner Ernährung würde ich Ihnen nicht empfehlen.“
Andreas Hefel

„Sich mediterran zu ernähren ist nicht so einfach. Menschen mit Adipositas verfügen aufgrund ihres sozioökonomischen Hintergrunds oft überhaupt nicht über die finanziellen Mittel, um sich eine wirklich gesunde und ausreichend gehaltvolle Ernährung finanzieren zu können. Wer sich beim Discounter eine Tüte Chips und einen Liter Cola kauft, kann im Grunde genommen für 1 Euro pro Tag seinen Kalorienbedarf locker decken. Hinzu kommt, dass es vielen Menschen auch an der Zeit für eine mediterrane Küche fehlt. Viele können diese Empfehlung also gar nicht umsetzen, weil ihnen entweder die Zeit und/oder die finanziellen Mittel dazu fehlen.“
Dr. med. Jan Best

Gesundheitsprävention

„Achten Sie immer auch auf sich! Wir engagieren uns so stark für Patienten und ihre Angehörigen, dass wir uns selbst manchmal so ein bisschen aus dem Fokus verlieren. Mit anderen Worten: Wenn wir von Präventionsmedizin sprechen, wenn wir über Messen und Mikronährstoffe sprechen, dann sollten wir auch an uns denken. Die Patienten brauchen uns und wir wollen auch möglichst lange für unsere Familien und unsere Patienten da sein. Also: Schauen Sie, dass sie etwas für sich tun!“
Prof. Dr. med. habil. Ulrich Amon