«Digitale Fürsorge» – was heisst das eigentlich?

Der Umgang mit digitalen Medien ist zu einer festen Grösse geworden – nicht nur im Leben von Kindern und Jugendlichen. Ein Bündel von Massnahmen bietet dabei wirksamen Schutz vor gesundheitlichen Risiken und stärkt gleichzeitig die Regenerationskräfte. Wie z. B. den Folgen von elektromagnetischer Strahlung präventiv begegnet werden kann, beantwortet die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU). Wie z. B. den Folgen von elektromagnetischer Strahlung präventiv begegnet werden kann, beantwortet die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU).

Mit der im Mai 2017 vorgestellten BLIKK-Medienstudie ging die Forderung nach mehr digitaler Fürsorge einher – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Damit richtete Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung, einen dringenden Appell an Eltern, Schulen und Bildungseinrichtungen sowie an die Politik. Teil des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts war eine Befragung von mehr als 5 500 Eltern und deren Kinder zum Umgang mit digitalen Medien. Damit verbunden war eine umfangreiche Dokumentation der körperlichen, entwicklungsneurologischen und psychosozialen Verfassung der jungen Nutzer. Dabei wurden signifikante Zusammenhänge zwischen einer intensiven Mediennutzung und Entwicklungsstörungen der Kinder deutlich. Zu den Auffälligkeiten, die festgestellt wurden, zählten z. B. bei den 8- bis 13-Jährigen motorische Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche sowie Unruhe und Ablenkbarkeit. Studienleiter Prof. Dr. Rainer Riedel (Direktor des Instituts für Medizinökonomie und medizinische Versorgungsforschung der Rheinischen Fachhochschule Köln) zog aus den Ergebnissen ein Fazit, das den Weg für einen konstruktiven Umgang mit digitalen Medien ebnet: «Kinder und junge Menschen sollen lernen, die Vorteile einer inzwischen globalen digitalen Welt zu nutzen, ohne dabei auf die Erlebnisse mit Freunden im Alltag zu verzichten.»

Für eine starke Basis der Gesundheit
Die BLIKK-Medienstudie zeigt, dass zu viel Digitalisierung – sprich ein hoher Medienkonsum – für Kinder und Jugendliche ein Gesundheitsrisiko darstellt. Über diesen Verhaltensaspekt hinaus beschäftigt sich die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) seit mehr als 20 Jahren intensiv mit der Frage, wie digitale Fürsorge zu einem integralen Bestandteil einer ganzheitlichen Gesundheitsprävention werden kann. Mit dem Ziel, eine starke Basis der Gesundheit dauerhaft zu schaffen und zu erhalten, richtet sie dabei ihr Hauptaugenmerk auf drei Schlüsselfaktoren, die auch in einem Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien stehen:

1. einen ungestörten und sich selbst regulierten Stoffwechsel

2. Schutz vor Umweltbelastungen

3. einen professionellen Umgang mit Stress

Im Zentrum steht dabei die Schlüsselkompetenz, zwei fundamentale Kräfte in Balance zu halten – Regeneration und Degeneration. Ist diese Voraussetzung gegeben, kann der Körper sein Gleichgewicht für einen gesunden Organismus selbst stabil halten. Mit der starken Verbreitung digitaler Medien in den vergangenen Jahren entwickelte sich eine zum Teil sehr kontrovers geführte Diskussion, welchen Einfluss elektromagnetische Strahlung auf die Gesundheit hat. In einer allgemeinen Risikobeurteilung kam Swiss Re, eines der grössten Rückversicherungsunternehmen der Welt, zu einem Ergebnis mit Signalwirkung: In der 2013 erschienenen Publikation «Swiss Re SONAR – Emerging risk insights» stufte sie die «unvorhersehbaren gesundheitliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder durch Mobilfunk und andere Drahtlostechnik» unter den 6 grössten Risiken ein, die die Menschheit bedrohen.

Das Gehirn vor Stress schützen
In diesem Kontext verfolgt die SfGU mit ihren Kooperationspartnern das Ziel, Risikofaktoren, die von elektromagnetischer Strahlung ausgehen, auf wissenschaftlicher Basis zu ermitteln, zu reduzieren und aus Sicht der Regulationsmedizin einzuordnen. Ein bedeutendes Etappenziel erreichte die Stiftung dabei mit einer experimentellen Studie*, die in ihrem Auftrag an der Universität Mainz durchgeführt und im April 2018 in dem renommierten Fachjournal «Frontiers in Neuroscience» wissenschaftlich publiziert wurde: Weltweit konnte damit erstmals der Nachweis erbracht werden, dass die Anwendung einer Entstörungs- Technologie (Gabriel-Chip) die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung durch Mobilfunk auf das Gehirn reduziert. Für die digitale Fürsorge ist damit ein Instrument verfügbar, dessen schützende Wirkung eindeutig belegt werden konnte. Die festgestellten Eff ekte, die mit starkem Stress vergleichbar sind, lassen sich damit signifi kant verändern – z. B. zu Gunsten der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, die nach der BLIKK-Medienstudie bei den 8- bis 13-Jährigen leidet.

Ganzheitlicher Präventionsansatz
Als Teil der vielfältigen Umweltbelastungen, die auf den Menschen einwirken und im Körper zu Stress führen können, ist elektromagnetische Strahlung einer von verschiedenen Einflüssen auf die Gesundheit. Sich davor zu schützen ist nach Auffassung der SfGU ein wesentlicher Aspekt von digitaler Fürsorge. Mit Blick auf die elementare Funktionsweise des gesunden Körpers ist eine Entstörungs-Technologie Teil eines ganzheitlichen Präventionsansatzes, der verschiedene Werkzeuge berücksichtigt. Neben dem Schutz vor Umweltbelastungen hat dabei das Stärken der natürlichen Regenerationskräfte einen besonders hohen Stellenwert. Im Mittelpunkt steht dabei eine Versorgung mit Mikronährstoffen, die bei Kindern und Jugendlichen vielfach nicht ihrem tatsächlichen Bedarf entspricht. Nach diesem ganzheitlichen Verständnis wird digitale Fürsorge zu einem multifaktoriellen Begriff mit mehreren tragenden Säulen: einem massvollen Medienkonsum, dem Verwenden einer wissenschaftlich bestätigten Entstörung-Technologie sowie einer bedarfsgerechten Versorgung mit Mikronährstoffen.

Text: Jürgen Kupferschmid 
Bild: AdobeStock

*Diana Henz, Wolfgang I. Schöllhorn, Burkhard Poeggeler: «Mobile Phone Chips Reduce Increases in EEG Brain Activity Induced by Mobile Phone-Emitted Electromagnetic Fields», publiziert am 4. April 2018 in: Frontiers in Neuroscience, section Neuroenergetics, Nutrition and Brain Health

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