Schlüsselressource Gesundheit
Schlüsselressource Gesundheit
Der steigende Fachkräftemangel ist heute und in Zukunft ein bedeutender Faktor im Wirtschaftsleben. Die dauerhafte Gesundheit von Führungskräften und Mitarbeitenden zählt damit zu den wichtigsten Investitionszielen. 23 Studierende von der Hochschule Heilbronn lernten dazu die Grundlagen der Regulationsmedizin kennen sowie Know-how zur Veränderung von Denk- und Verhaltensweisen.
Neue Wege für das Betriebliche Gesundheitsmanagement ging eine Lehrveranstaltung an der Hochschule Heilbronn, die auf den Grundlagen der Regulations- und Modernen Orthomolekularen Medizin beruht. Unter der Leitung des Lehrbeauftragten Jürgen Kupferschmid beschäftigten sich 23 Studierende der Fakultät International Business damit, wie Gesundheit als Schlüsselressource genutzt werden kann – persönlich und im Unternehmen. Mit Unterstützung der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) sowie von Gerhard Heinze (Inhaber «Mit Sicherheit ans Ziel») konnte dabei ein multifaktorielles Konzept umgesetzt werden, das in das aktuelle Zeitgeschehen eingebettet war. Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Studiengängen*, die sich für den Schwerpunkt «Internationales Personalmanagement» entschieden haben, lernten u. a. die Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von nichtübertragbaren Krankheiten (Noncommunicable diseases, NCD) kennen. Nach Aussagen der WHO sind diese Erkrankungen für 86 Prozent aller (vorzeitigen) Todesfälle und 77 Prozent der Krankheitslast in Europa verantwortlich. Gleichzeitig hält die WHO fest, dass Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und psychische Störungen weitgehend vermeidbar sind.
Gerhard Heinze (am Flipchart) im Gespräch mit Studierenden zum Thema «Change Management» im Unternehmen.
Studierende lassen ihre Smartphones von Andreas Hefel (re.) mit einer wissenschaftlich anerkannten Entstörungs-Technologie bekleben (Gabriel-Chip).
Wirksam und effizient
Dementsprechend wurde an der Hochschule Heilbronn vermittelt, wie krankmachende Einflüsse auf den menschlichen Körper mit wissenschaftlich fundierten Konzepten identifiziert und wirksam ausgeschaltet werden können. Dass dafür ein tieferes Verständnis für die biochemischen und biophysikalischen Grundlagen sowie für die Tücken unserer modernen Zeit erforderlich ist, veranschaulichte Andreas Hefel (Präsident der SfGU) in seinen Referaten. Anhand von Case Studys – u. a. von dem SfGU-Pilotprojekt «Energy on demand», das mit 16 Unternehmern erfolgreich umgesetzt wurde – zeigte er auf, wie wirksam und effizient mit den Methoden der Regulationsmedizin gearbeitet werden kann: «Gelingt es uns, unerwünschte degenerative Kräfte zu reduzieren – z. B. durch das generelle Minimieren von Schadstoffbelastungen sowie den wirksamen Schutz vor elektromagnetischer Strahlung – und gleichzeitig die regenerativen Selbstheilungs- und Reparaturkräfte des Organismus zu stärken – z. B. durch die bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen, einer angepassten Ernährung sowie täglicher Bewegung und Entspannung –, dann können wir das erreichen, was wir alle anstreben: Gesund, leistungsfähig und bei hoher Lebensqualität alt werden!»
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Neben den Fakten und Fallbeispielen aus der Praxis weckte ein Experiment mit dem Alterssimulationsanzug GERT zusätzliche Einsicht und Motivation, degenerative Alterungsprozesse möglichst schon in jungen Jahren positiv zu beeinflussen. Mit Blick auf die Implementierung von BGM-Massnahmen im Unternehmen erhielten die Teilnehmenden von Gerhard Heinze (Beratung- Coaching-Seminare) auf der Verhaltensebene eine Einführung in die Grundregeln und Wirkfaktoren von Veränderungen. Mit dem Ziel «die menschliche Arbeitskraft als die wichtigste Ressource einer Organisation besser zu schützen und zu erhalten» lernten die Studierenden dabei auch grundlegende Zusammenhänge und Auswirkungen im Burnout-Prozess sowie praktische Hilfen und Instrumente zum gesunden Umgang mit dieser Herausforderung kennen. Als Prüfungsleistung erarbeiteten sie abschliessend in insgesamt 6 Teams Projektideen für BGM-Massnahmen, die während jeweils 20 Minuten präsentiert und diskutiert wurden.
Ein Thema von hoher Relevanz
Für Prof. Dr. Michael Ruf** gewinnen das Betriebliche Gesundheitsmanagement und Lehrveranstaltungen wie diese zunehmend an Bedeutung – insbesondere im digitalen Zeitalter: «Arbeitgeber sind gut beraten, die individuellen Ressourcen für die psychische Gesundheit zu stärken und Resilienz zum Gegenstand betrieblicher Personalentwicklung zu machen.» Auch über das HR-Management hinaus sei dieses Thema von hoher Relevanz, da jede direkte Führungskraft massgeblich über die wahrgenommenen Stressoren entscheide. Im Gespräch mit «Meine Gesundheit » gingen Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen darauf ein, was sie aus den insgesamt 4 Tagen für sich mitnehmen konnten:
«Einprägsam war für mich der Einfluss unserer Ernährung auf Gesundheit und Krankheit. Sehr gefallen hat mir auch die Bedeutung des Mindsets, z. B. mit welchem Gefühl ich etwas lerne und Informationen speichere.»
Valeria Kanaykina, 24, Pforzheim
«Es wurde absolut deutlich, dass man als Führungskraft bei sich selbst anfangen und auf sich achten muss. Dabei kommt es auf die Selbstreflexion und das Selbstmanagement an.»
Linda Mathias, 27, Heilbronn
Die vielen Praxisbeispiele, die in Gruppenarbeiten vertieft wurden, fand ich top. Gut war auch, dass es thematisch nicht nur in eine Richtung ging, sondern dass sich die Inhalte aus einem Team von drei Referenten zusammensetzten.»
Lukas Nething, 23, Ilsfeld bei Heilbronn
Diese Lehrveranstaltung hat bei mir so etwas wie einen Schalter umgelegt und innerlich etwas verändert. Ich bin jetzt voller Tatendrang, um an den verschiedenen Themen dran zu bleiben – z. B. wenn es darum geht, wie man sich vor elektromagnetischer Strahlung, die von einem Smartphone verursacht wird, schützen kann. Ich habe jetzt auch eine andere Sicht auf meine aktuelle Situation im Studium: Viele von uns befinden sich in stressigen Phasen, doch es gibt viele Faktoren, um zu entstressen. Stress hat auch positive Seiten, denn wir brauchen ihn, um vorangetrieben zu werden.»
Larissa Doll, 22, Bretten
* International Business and Intercultural Studies, International Business Eastern Europe, Tourismusmanagement, Hotelmanagement
** International Human Resource Management / Beauftragter für Weiterbildung der Hochschule Heilbronn
Text und Bilder: Jürgen Kupferschmid