Wissenschaftliche Impulse für eine neue Gesundheitsmedizin

Am 17. Internationalen Bodenseekongress stellten Absolventen des Masterstudiengangs für Mikronährstofftherapie & Regulationsmedizin an der FHM Bielefeld ihre Masterarbeiten vor. Ergänzend dazu präsentierte Initiator und Leiter Prof. Dr. Elmar Wienecke eine evidenzbasierte retrospektive Interventionsstudie, die unter besonderer Berücksichtigung der aMMP-8-Technologie als prädiktive Diagnostik erstellt wurde. Diese Arbeiten wurden in einer Schriftenreihe der FHM veröffentlicht (Heft 15, Mai 2023). Im Vorwort betont Wienecke, dass die Gesundheit der Menschen von der zellulären Mikronährstoffversorgung der körpereigenen Regulationssysteme abhängt. Mit Hilfe der Masterstudierenden sei es langfristig möglich, Impulse in der Regulationsmedizin zu setzen. Die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) unterstützt ihre evidenzbasierten Studien, indem sie individuelle Mikronährstoffmischungen zur Verfügung stellen lässt und an ihren Veranstaltungen den fachlichen Austausch fördert.

Einfluss von optimierter Ernährung und der Zufuhr fehlender Mikronährstoffe auf die körpereigene Regulation am Beispiel der Schilddrüse (Hashimoto- Thyreoiditis) – eine retrospektive Interventionsstudie
Ann-Kathrin Sättele

„In dieser retrospektiven Interventionsstudie wurden Untersuchungsdaten von 90 Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis analysiert, die im Sinne einer Mikronährstofftherapie behandelt worden sind. Zu Studienbeginn lagen bei allen Teilnehmerinnen deutliche Defizite relevanter Mikronährstoffe oder hormonelle und regulative Dysbalancen vor, was zu einem angespannten Organismus und einer eingeschränkten Regeneration führte. Bei allen Frauen war zudem die Durchlässigkeit des Darms erhöht. Nach 24 Wochen individueller Supplementation mit gleichzeitiger Ernährungsumstellung haben sich die Werte bei allen Frauen deutlich stabilisiert.“

„Durch die gezielte Gabe von Mikronährstoffen konnten Schilddrüse und das vegetative Nervensystem deutlich reguliert und Nährstoffmängel aufgefüllt werden.“

„Die folgenden Hypothesen konnten bestätigt werden:
H1: Durch die Gabe von personalisierten Mikronährstoffen nähern sich die Blutparameter der Schilddrüse den angestrebten Zielbereichen deutlich an oder erreichen diese.
H2: Durch die Gabe von personalisierten Mikronährstoffen reduzieren sich die Schilddrüsen-Antikörper und nähern sich dem angestrebten Zielbereich deutlich an oder unterschreiten diesen.
H4: Durch die Gabe von personalisierten Mikronährstoffen nähern sich die Blutparameter den angestrebten Zielbereichen deutlich an oder erreichen diese.
H5: Durch die Gabe von personalisierten Mikronährstoffen nähern sich die Parameter der 48h HRV-Messung den angestrebten Zielbereichen deutlich an oder erreichen diese. Lediglich die dritte Hypothese konnte nicht bestätigt werden: H3: Durch die Gabe von personalisierten Mikronährstoffen reduzieren sich die I-FABP-Werte und nähern sich dem angestrebten Zielbereich deutlich an oder unterschreiten diesen.“

Der Einfluss der Mikronährstofftherapie bei rheumatischen Erkrankungen auf die körpereigene Regulation, die Balance des vegetativen Nervensystems und das Schmerzempfinden – Ergebnisse einer evidenz-basierten retrospektiven Interventionsstudie bei 131 Patienten
Ines Rommel

„Das Ziel der Masterarbeit war es, den Einfluss der Mikronährstofftherapie bei rheumatischen Erkrankungen auf die körpereigene Regulation, die Balance des vegetativen Nervensystems und das Schmerzempfinden herauszufinden.“

„In der retrospektiven Interventionsstudie wurden insgesamt 131 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen analysiert. Der eine Teil war die Gruppe MG mit n = 80 Patienten. Sie erhielten eine Mikronährstofftherapie und passten ihr Ernährungsverhalten nach dem Glykoplan an. Der andere Teil war die Gruppe G mit n = 51 Patienten, die nur ihr Ernährungsverhalten anpassten.“

„Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Gruppe MG sich in den jeweiligen Messparametern signifikant (p < 0.05) gegenüber der Gruppe G verbesserte. Der Vergleich der beiden Gruppen lässt erkennen, dass sich bei der Gruppe MG über alle untersuchten Messparameter die stärksten positiven Veränderungen auf ihre körpereigene Regulation, auf das vegetative Nervensystem und auf das Schmerzempfinden zeigten. Die Ergebnisse heben die Wirksamkeit einer individualisierten Mikronährstoff therapie bei rheumatischen Erkrankungen hervor. Es konnte das rheumatische Leitsymptom Schmerz signifikant reduziert sowie das Absetzen von Schmerz- und Rheumamedikamenten ermöglicht werden.“

„Die Hypothese der vorliegenden Studie wurde bestätigt: ‹Die Gruppe mit Mikronährstoffen verbessert sich in den jeweiligen Kriterien stärker als die Gruppe ohne Mikronährstoffe.“

„Das rheumatische Leitsymptom Schmerz bzw. das Schmerzempfinden wurde durch eine individualisierte Mikronährstofftherapie und eine Ernährungsumstellung gelindert. Durch eine alleinige Ernährungsumstellung reduziert sich das Schmerzempfinden nicht. Durch die Einnahme der Mikronährstoffe normalisierte sich das vegetative Nervensystem und es regulierte sich das Hormon TSH in den Referenzbereich „Wohlgefühl“.“

Der Einfluss individualisierter Mikronährstoffzufuhr auf körpereigene Regulationssysteme unter besonderer Berücksichtigung der aMMP-8-Technologie in der Zahn- und mitochondrialen Medizin
Prof. Dr. Elmar Wienecke

„In dieser Interventionsstudie erhielten im Rahmen des systematischen Post-Market-Clinical-Follow-up 26 Zahn­implantations­patienten zwischen 40 und 65 Jahren für 12 Wochen eine persönliche individualisierte Mikronährstoffmischung (Magistralrezeptur), die der Apotheker nach dem Hydro-Cell-Key-Verfahren zusammengestellt hat. Dies erfolgte nach den Ergebnissen der umfangreichen Blut-, Urin- und Speichelanalysen und Auswertung mit der weltweit einmaligen evidenzbasieren Mikronährstoffdatenbank von SALUTO (Kompetenzzentrum für Gesundheit, Fitness und Regulationsmedizin). Die Probanden wurden zahnärztlich nachkontrolliert. Hierbei wurden der Community-Periodontal-Index (CPI) als WHO-Standard für die Parodontitisdiagnostik sowie der aktive Matrix-Metalloproteinase-8 (aMMP-8)-Pooltest durchgeführt. Zusätzlich wurden Fragebögen zur Lebensqualität und Ernährung beantwortet.“

„Ziel dieser retrospektiven Auswertung ist, den Einfluss einer 12-wöchigen individualisierten Mikronährstofftherapie auf die Stärkung des Immunsystems und die Behandlung einer Periimplantitis zu zeigen. Im Vorgang der Mikronährstoffindividualisierung werden neben Alter, Geschlecht, Aktivitätsgrad und funktionellen Beschwerden auch Krankheitssymptome und -diagnosen berücksichtigt.“

„Die Energieeffizienz des Körpers mit all ihren positiven Auswirkungen auf das Immunsystem lässt sich durch eine individualisierte Mikronährstoffzufuhr verbessern. Dies liess sich u. a. mit den Parametern ‹Protonenleck› und ‹Kopplungseffizienz› darstellen. Durch die individualisierte Mikronährstoffzufuhr konnten Entzündungen gelindert, das Immunsystem gestärkt sowie bei 50% der Probanden mit einem erhöhten aMMP-8-Wert eine Periimplantitis verhindert werden.“

Den Vortrag finden Sie in voller Länge in der
SALUSMED®-Mediathek. 

Zur Mediathek

Die Schriften der FHM zum Thema „Mikronährstofftherapie & Regulationsmedizin“

mehr dazu
Mehr vom Bodenseekongress