Das erschöpfte Gehirn – warum die Quelle unserer mentalen Energie versiegt und wie wir sie reaktivieren können

Das Frontalhirn beherbergt die Exekutivzentrale unseres Gehirns. Sie reagiert auf unsere Umwelt und nutzt – je nach Bedarf – zwei unterschiedliche Denksysteme. Diese werden laut dem Psychologen Daniel Kahnemann als das schnelle Denken (System 1) und das langsame Denken (System 2) bezeichnet. Allerdings ist System 1 kein wirkliches Denken, sondern nur das «Abspulen» erlernter Verhaltensweisen. Damit sind wir zwar reaktionsschnell, machen aber auch leicht Fehler, wenn wir mit völlig neuen Aufgaben konfrontiert werden. Solche Fehler zu vermeiden, ist Aufgabe von System 2, dem langsamen Denken, bei dem wir – im Gegensatz zu System 1 – tatsächlich nachdenken. Nachdenken bzw. System-2- Denken ist anstrengend und erfordert im Vergleich zum System-1-Denken viel mentale Energie. Diese ist jedoch begrenzt, wie wahrscheinlich jeder aus eigener Erfahrung weiss. Deshalb schaltet unser Gehirn System 2 nur bei Bedarf ein. Für die Entdeckung dieser komplementären Denksysteme und ihrer Bedeutung für das Treffen und Umsetzen von Entscheidungen erhielt Kahnemann 2002 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

PD Dr. med. Michael Nehls
Arzt, habilitierter Molekulargenetiker, Wissenschaftsautor (Vörstetten)

Doch bis vor Kurzem war unklar, woraus die mentale Energie eigentlich besteht. Dabei ist es von grosser Bedeutung, die Natur dieser Energie zu kennen, denn wird sie nicht effizient regeneriert, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben: Man ist gefangen im System-1-Verhalten, verharrt in stereotypem Denken und neigt zu Vorurteilen. Man reagiert statt zu agieren, ist weniger bereit, über den Tellerrand zu schauen und alternative Betrachtungen anzustellen, selbst wenn dies dringend notwendig wäre. Letztlich geht eine grundlegende Fähigkeit verloren, die uns Menschen eigentlich auszeichnet: die Fähigkeit, bei Bedarf auf System 2 umzuschalten und sich sinnvoll an veränderte Situationen anzupassen. Auch unsere natürliche Neugier, Kreativität, Phantasie und Willensstärke gehen mit schwindender mentaler Energie verloren, ebenso wie die psychische Belastbarkeit.

Auf der Suche nach dem noch völlig unbekannten «Frontalhirn-Akku» habe ich sechs entscheidende Eigenschaften dieser mentalen Energie genutzt und konnte erstmals zeigen, dass das neuronale Korrelat dieser Energie aus den noch freien, schnell lernenden Synapsen unserer autobiographischen Gedächtniszentrale (dem sogenannten Hippocampus) besteht. Diese schnell lernenden Synapsen sind zum Speichern von Gedanken mittels System 2 notwendig. Vor allem die Synapsen jener Nervenzellen sind hier von Bedeutung, die durch den Prozess der adulten hippocampalen Neurogenese auch bis ins hohe Alter täglich neu gebildet werden können (vgl. Nehls: Das erschöpfte Gehirn, Heyne-Verlag).

Leider führt unsere heutige, in vielen Bereichen völlig artfremde Lebensweise nicht zu einem lebenslangen Wachstum des Hippocampus, wie es natürlich wäre, sondern zu einem kontinuierlichen Verlust dieser mentalen Energie. Und dieser Verlust an geistiger und seelischer Leistungsfähigkeit hat sich durch die Corona-Massnahmen und das Injektionsprogramm des modifizierten Erbmaterials, das für das neurotoxische Spike-Protein kodiert, noch weiter beschleunigt, wie ich in meinem Buch «Das indoktrinierte Gehirn» zeige. Indizien für die hippocampale Schädigung sind der enorme Zuwachs an Angstsymptomatik, auch schon bei Kindern, eine Verdreifachung der diagnostizierten Depressionen (schon im ersten Corona-Jahr) und eine enorme Zunahme der Alzheimer-Demenz, insbesondere schon bei relativ jungen Menschen. Doch diese Entwicklung kann aufgehalten werden: «Das indoktrinierte Gehirn» zeigt auf, wie wir diesen Teufelskreis der Frontalhirn-Schwächung durchbrechen und dadurch unsere Denkfähigkeit und eigenständig behalten können.

Kommentar aus Sicht der SfGU:
 „Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Polyphenole haben in der Regulationsmedizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Wirkungsweisen sind mittlerweile grösstenteils bekannt und reichen von antiviralen und antioxidativen Eigenschaften bis hin zu Faktoren, die einen regenerierenden, verstärkenden, entgiftenden und epigenetischen Einfluss haben. Beim Einsatz dieser pflanzlichen Substanzen sollte allerdings immer und zwingend darauf geachtet werden, dass der Grundbedarf an essentiellen Makro- und Mikronährstoffen (Fettsäuren, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) gedeckt sein muss, damit regulierende Hormone, Enzyme, Leukozyten u.a. vom Stoffwechsel rechtzeitig und am richtigen Ort bereitgestellt werden können. Wir kommen also nicht umhin, auch bei der Gabe von pflanzlichen Stoffen individualisiert und möglichst breit aufgestellt zu arbeiten – basierend auf einer geeigneten Diagnostik. Auch hier gilt: ‚Eine Geige macht noch lange kein Orchester.‘ Nur das Zusammenspiel dieser Substanzen auf unterschiedlichen Ebenen führt zu nachhaltigen Erfolgen.“

Andreas Hefel, Präsident der SfGU

Den Vortrag finden Sie in voller Länge in der
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Kernthese Nr. 9:
Neben einem intakten körperlichen Immunsystem ist ein funktionierendes mentales Immunsystem entscheidend für unser Leben und Überleben.

Kernthese Nr. 10:
Die Entwicklung und der Schutz unseres mentalen Immunsystems ist nur durch eine artgerechte Lebensweise möglich, von der wir uns immer mehr entfernen.

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